Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
war sie nicht bereit, irgendetwas preiszugeben. Sie würde die Geheimnisse ihrer Vergangenheit - ihren Vater, die Alpträume - noch eine Weile länger bewahren.
Alles, was sie sagte, war: »Diese Attentäterin, die du angeheuert hast. Ich möchte, dass du erneut Kontakt mit ihr aufnimmst. Ich habe einen weiteren Auftrag für sie.«
6. Kapitel
Set Harth hielt sich seit zwei Tagen auf Doan auf. Er war entschlossen, am Ende des dritten nicht mehr hier zu sein. Teilweise, weil er fort sein wollte, bevor irgendwelche weiteren Jedi auftauchten, um Medds Tod auf den Grund zu gehen oder den Versuch zu unternehmen, die Artefakte an sich zu bringen, wegen der der Cereaner überhaupt hierhergekommen war. Doch darüber hinaus war Set es einfach leid, von Minenarbeitern umgeben zu sein.
Sie sahen langsam alle gleich aus: untersetzt und gedrungen, ihre im Allgemeinen kräftigen Leiber eine Folge von Generationen harter körperlicher Arbeit. Ihre Haut war braun, wettergegerbt und von Staub und Dreck verkrustet, der über allem hing. Sie hatten alle dasselbe Haar - kurz und dunkel -, und sie trugen alle dieselben Kleider: trist und schäbig. Sogar ihre Gesichtszüge wirkten allesamt gleich: grimmig und mürrisch, niedergeschlagen und gebrochen von einem Leben der Knochenarbeit in den Steinbrüchen.
Zu behaupten, dass er nicht zu ihnen passte, war der Inbegriff der Untertreibung. Set war dürr und drahtig, mit langem, silbernem Haar, das über die Schultern hinabfloss. Seine Haut war sahneweiß und unbefleckt von den Elementen. Seine attraktiven Züge zeugten von spitzbübischem Charme und einem fast unmerklichen Hauch von Arroganz. Und im Gegensatz zu den Minenarbeitern kleidete sich Set mit Stil.
Er trug einen maßgeschneiderten Kampfanzug in einer Farbschattierung irgendwo zwischen Schwarz und Lila. Die leichte Bekleidung gewährte ihm volle Bewegungsfreiheit, war jedoch gleichzeitig strapazierfähig genug, um einen gewissen Schutz zu bieten, falls die Dinge eine gewalttätige Wende nahmen, was in Sets Nähe nur zu häufig geschah. Darüber trug er eine blassgelbe Weste. Sowohl der Kampfanzug als auch die Weste waren ärmellos und ließen seine Arme frei. Ein modisches lila Band aus gewebtem Vedastoff umschloss die muskulösen Oberarme, und seine Stiefel, der Gürtel und die fingerlosen Handschuhe bestanden aus feinstem corellianischem Leder.
Für gewöhnlich trug er außerdem eine GSI-24D-Disruptor-pistole in einem Halfter am rechten Oberschenkel und einen gewöhnlichen Blaster am linken. Hier auf Doan waren Disruptorwaffen allerdings verboten, weshalb er beide Pistolen - zusammen mit seinem Lichtschwert - in den zahlreichen Taschen im Innern seiner Weste verstaut hatte.
Es war offensichtlich, dass er nicht zu der übrigen Menge in der Cantina gehörte, doch Set versuchte nicht, sich unter sie zu mischen. Es war allgemein bekannt, dass Söldner hier auf Doan hochbezahlte Arbeit finden konnten. Set vermutete, dass jeder, der ihn sah, annahm, er wäre bloß ein weiterer Glücksritter, der darauf hoffte, von der eskalierenden Gewalt zwischen den Rebellen und den Adeligen zu profitieren.
Natürlich lagen sie damit falsch. Gewiss, Set war hier, weil er darauf hoffte, einen guten Schnitt zu machen, doch das hatte nichts mit dem unausweichlichen Bürgerkrieg zu tun, auf den Doan zusteuerte. Vor weniger als einer Woche war sein ehemaliger Kamerad Medd Tandar auf diesem Planeten gewesen, und es gab bloß einen einzigen Grund dafür, warum er sich in ein Dreckloch wie dieses verirrt hatte.
Meister Obba hat dich hergeschickt, um irgendwelche Talismane der Dunklen Seite zu suchen, nicht wahr? Bloß, dass du mehr bekommen hast, als du suchtest. Hab schon immer
vermutet, dass du ein Weichling bist.
Wonach auch immer Medd hier gesucht hatte, er war gestorben, bevor er es gefunden hatte. Das bedeutete, dass dieses Objekt immer noch hier war und bloß darauf wartete, dass jemand Anspruch darauf erhob. Jemand wie Set.
In den vergangenen zwei Tagen hatte er die vernarbte Oberfläche von Doan erkundet, war von einer Cantina, Baracke oder Arbeitsstätte zur anderen gezogen. Bei jedem Stopp stellte er Fragen, versuchte, jemanden zu finden -irgendjemanden -, der irgendetwas über den Cereaner wusste, der zusammen mit den Rebellenführern getötet worden war. Noch wichtiger war, dass er jemanden finden musste, der wusste, wonach Medd gesucht hatte.
Jedem, der sich danach erkundigte, erklärte er, dass er so interessiert an alldem war,
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