Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
Widerwillen spüren, ihr Schüler zu werden. Ihm mangelte es an dem lodernden Hass auf die Jedi und auf das, wofür sie standen. Er hatte wenig Interesse daran, die großartige Zukunft der Sith mitzugestalten. Doch ebenso offensichtlich war, dass ihre Versprechen von individueller Macht ihn in Versuchung führten.
Set scherte sich bloß um sich selbst. Er würde ihr Angebot bloß deshalb annehmen, weil er es als Mittel zum Zweck betrachtete, als Möglichkeit, selbst stärker zu werden. Zannah wusste das, und sie war bereit, es zu akzeptieren. Natürlich hätte sie es vorgezogen, einen Schüler zu finden, der begierig darauf war, die Sith-Philosophien zu lernen, die Bane sie gelehrt hatte, doch mangels einer besseren Alternative war sie gewillt, mit dem zu arbeiten, was sie hatte.
Sie war sich der Gefahren bewusst, aber nichts von Bedeutung war jemals erreicht worden, ohne dafür Risiken auf sich zu nehmen. In den ersten Jahren seiner Ausbildung würde sie Set sorgsam im Auge behalten. Sie würde sich vor Verrat und Betrug vorsehen, während sie ihn nach und nach mit den großartigen Wahrheiten vertraut machte, die Bane sie gelehrt hatte. Sie würde seine Gier nach persönlicher Macht als Köder nutzen, um ihn tiefer und tiefer in die Wege der Sith hineinzuziehen.
Mit der Zeit würde Set die Lehren und Philosophien annehmen, genauso, wie sie es getan hatte. Während sich sein Verständnis der Dunklen Seite weiter entwickelte, würde er die Weitsicht erlangen, über seine eigenen belanglosen Bedürfnisse und Gelüste hinauszusehen. Er würde die Notwendigkeit erkennen, die Jedi zu vernichten, und er würde das ultimative Schicksal der Sith als sein eigenes annehmen.
Und falls er das nicht tat, dann würde sie ihn töten und sich jemand anderen suchen, der ihr diente.
All das ging ihr durch den Kopf, als sie verfolgte, wie sich der silberhaarige Jedi das Kinn rieb und über die Aussicht nachgrübelte, ihr Schüler zu werden.
»Ich akzeptiere«, sagte er schließlich. »Und ich fühle mich geehrt, dass du mich ausgewählt hast.«
»Nein, tust du nicht«, sagte sie. »Aber eines Tages wird dem so sein.«
14. Kapitel
»Eigentlich brauchten wir Energiepiken für diesen Job«, brummte Captain Jedder. »Die haben doppelt so viel Saft wie diese verfluchten Betäubungsgewehre.«
»Mit Energiepiken kann man jemanden töten, wenn man nicht aufpasst«, erinnerte die Jägerin ihn, auch wenn sie der Unterhaltung lediglich ihre halbe Aufmerksamkeit widmete. »Die Prinzessin will, dass wir ihn lebend fangen. Abgesehen davon würden Sie ohnehin nicht nah genug herankommen, um die Piken zu benutzen.«
Sie befanden sich in der Villa von Sepp Omek, auch wenn die Jägerin bezweifelte, dass das der richtige Name des Mannes war. Nicht, dass es eine Rolle spielte. Sie hatte keinen Namen gebraucht, um ihn hier auf seinem Anwesen auf Ciutric IV aufzuspüren. Der Sith-Lord hatte seine Spuren gut verwischt, verbarg seine wahre Identität hinter Heerscharen von Handlangern und machte es einem so praktisch unmöglich, ihn mithilfe der üblichen Methoden mit den Vorfällen auf Ambria in Verbindung zu bringen. Doch seine ganzen sorgsamen Vorkehrungen boten ihm keinen Schutz vor den einzigartigen Kräften der Iktotchi. Geleitet von den Bildern in ihren Träumen und ihrem unfehlbaren Instinkt, hatte die Jägerin ihre Beute gefunden, so wie sie es immer tat.
»Wie lange noch, bis er hier ist?«, wollte Captain Jedder wissen.
»Nicht mehr lange«, entgegnete sie. »Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen in Position gehen.«
Ihre Visionen hatten ihr gezeigt, dass das Haus bei ihrer Ankunft verlassen sein würde, genauso wie sie ihr gezeigt hatten, dass der Besitzer in eben dieser Nacht zurückkehren würde.
»Könnten Sie vielleicht ein wenig genauer sein?«, fragte Jedder. »Zwanzig Minuten? Eine Stunde? Zwei?«
»So funktioniert das nicht«, murmelte sie gedankenverloren, während ihre Augen nach Stellen suchten, an denen sie ihm ihre Falle stellen konnten.
Sie hatte das Anwesen bereits eingehend ausgekundschaftet, hatte sich jeden Raum eingeprägt, als sie das Gelände durchkämmt und jede Alarmanlage und jedes Anti-Einbrechersystem auf dem Grundstück deaktiviert hatte. Es war ihr sogar gelungen, die Sicherheitstafel des kleinen Gebäudes hinten auf dem Gelände zu überbrücken. Zuerst hatte sie angenommen, dass es sich um eine Art Arsenal oder einen Waffenbunker handelte, doch sobald sie es schaffte, die Tür zu öffnen, erkannte sie,
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