Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
Rest des Raums in Augenschein zu nehmen. »Vor zwanzig Jahren. Während des Krieges. Ich war damals kaum mehr als ein Kind.«
»Vermutlich hat die Prinzessin Sie deshalb mitgeschickt«, entgegnete die Iktotchi gedankenverloren.
»Ich bin überrascht, dass Lucia uns nicht begleitet«, merkte Jedder an. »Sie hat im Krieg für die Sith gekämpft. Kennt ihr Vorgehen wahrscheinlich besser als irgendjemand sonst.«
Sie sorgt sich um Lucia, dachte die Jägerin. Sie weiß, wie gefährlich diese Mission ist. Sie ist nicht entbehrlich wie der Rest von uns.
Laut sagte sie: »Positionieren Sie zwei Ihres Teams mit Betäubungsgewehren auf diesem Balkon, am oberen Ende der Treppe. Das sollte ihnen ein freies Schussfeld hier runter in die Eingangshalle verschaffen.«
»Ich wünschte, wir hätten Karbonitkanonen«, lamentierte Jedder. »Um ihn einzufrieren.«
Die Jägerin hatte bereits über diese Idee nachgedacht und sie verworfen.
»Dasselbe Problem wie mit den Energiepiken. Man muss zu nah herankommen, damit sie richtig funktionieren. Und das Karbonit würde ihn bloß für ein paar Minuten einfrieren. Was sollten wir dann machen, wenn er wieder auftaut?«
»Die Fesselpistolen sind auch nicht viel besser«, hielt er dagegen. »Ein Lichtschwert wird die Netze durchschneiden, als wären sie aus Flimsi.«
»Die Netze sollen ihn nicht festhalten«, erklärte die Iktotchi. »Sie müssen ihn bloß lange genug aufhalten, damit ich ihm das Senflax verabreichen kann.«
Sie hielt eine lange, schmale Klinge hoch, um ihren Standpunkt deutlich zu machen. Die Schneide war mit dem hochwirksamen Nervengift beschichtet. Der Prinzessin zufolge genügte jede beliebige Wunde, die tief genug war, dass sie das Blut erreichte, damit das Gift in sein Nervensystem gelangte.
»Nachdem das Gift eingedrungen ist, müssen wir den Druck aufrechterhalten«, erinnerte sie den Captain. »Wenn wir ihm auch bloß die Chance lassen zu atmen, wird er erkennen, dass die Droge in seinem Körper ist. Vielleicht hat er irgendeinen Trick auf Lager, um mit der Macht dagegen anzukämpfen.«
»Wie lange dauert es, nachdem Sie ihn geschnitten haben, bis das Zeug Wirkung zeigt?«
»Dreißig, vielleicht vierzig Sekunden.« Vorausgesetzt, Serra weiß, wovon sie redet.
»Das ist für einen Haufen Soldaten eine lange Zeit, um sich eine direkte Konfrontation mit einem Sith zu liefern.«
Es gab nicht wirklich etwas, das sie sagen konnte, um ihn zu beschwichtigen, deshalb machte sie sich gar nicht erst die Mühe, ihm darauf zu antworten.
»Sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Einheit darüber im Klaren ist, dass dieser Angriff in zwei Phasen unterteilt ist«, ermahnte sie ihn. »Die erste Phase muss ihn lange genug ablenken, dass sich mir eine Möglichkeit bietet, an ihn heranzukommen. Verpassen Sie ihm anschließend alles, was Sie zu bieten haben.«
»Können Sie tatsächlich in die Zukunft sehen?«, fragte der Captain, nachdem er ihre Anweisungen an das Team weitergegeben hatte.
»Manchmal. Die Zukunft ist ständig in Bewegung. Sie ist nicht immer deutlich.«
»Werden wir lebend aus dieser Sache rauskommen?«
»Einige von uns möglicherweise schon«, erwiderte sie, ohne die Vision zu erwähnen, die sie von Jedders zerschmettertem Körper hatte, der leblos auf dem Marmorboden der Villa lag.
Als Bane nach Ciutric zurückkehrte, war er überrascht festzustellen, dass Zannahs Schiff immer noch fort war, doch gleichzeitig war er dankbar dafür, dass sie nicht in der Villa auf ihn warten würde. Er war jetzt nicht in der Verfassung zu kämpfen. Er war sogar zu erschöpft, um sich eine Lüge einfallen zu lassen, die seine Abwesenheit erklärte, ohne ihren Argwohn zu erregen. Aber als sich der Luftgleiter seiner Villa am Horizont näherte, wusste er, dass seine Reise selbst dann lohnenswert gewesen wäre, wenn Zannah auf ihn gewartet hätte. Andeddus Wissen war jetzt das seine. Im Laufe der letzten Tage hatte sein Gehirn die ungefilterten Informationen, die er gestohlen hatte, bis zu dem Punkt verarbeitet, dass er sie vollends verstand. Er begriff vollauf, worauf es beim Ritual der Essenzübertragung ankam. Er hatte die Techniken erlernt, die es ihm erlauben würden, sein Bewusstsein aus seinem versagenden Leib in einen anderen zu transferieren. Er musste sich bloß ein angemessenes Opfer aussuchen.
Einen neuen Körper zu finden, von dem er Besitz ergreifen würde, war der schwierigste Teil des Rituals. Er brauchte jemanden, der körperlich stark genug war, um den
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