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Darth Maul - Der Dunkle Jäger

Darth Maul - Der Dunkle Jäger

Titel: Darth Maul - Der Dunkle Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryder Windham
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der sechsbeinige Droide, der das Blut von Mauls Brustkorb wischte.
    Maul saß sich windend auf der Kante des Metalltisches. „Der Knochenverweber ist falsch eingestellt", knurrte er durch zusammengebissene Zähne.
    „Nein, ist er nicht", erwiderte der Droide und schob das medizinische Gerät tiefer in die Wunde an Mauls linker Seite. „Stillhalten!", wiederholte er.
    Sie befanden sich im großen Trainingsraum in der Einrichtung auf Mustafar. Fünf Monate waren vergangen, seit Sidious begonnen hatte, Maul im Lichtschwertkampf auszubilden. Die letzten Tage hatte der Droide Maul beigebracht, wie man ein Lichtschwert präzise werfen konnte, und ebenso, wie man geworfenen Laserklingen auswich oder sie auffing. Der Droide hatte Maul deshalb zu Übungszwecken mit aktivierten Lichtschwertern beworfen. Im Laufen an Wänden und Abspringen in den Rückwärtssalto war Maul mittlerweile so gut geworden, dass er es mit geschlossenen Augen beherrschte. Es hatte ihn allerdings vollkommen überrascht, als er wenige Minuten zuvor von der Wand abgesprungen und aus Unachtsamkeit in einem der wartenden Zangenarme des Droiden gelandet war.
    Der Droide legte den Knochenverweber zur Seite und sprühte irgendeine exotische Salbe auf Mauls Haut. „Du solltest froh sein, dass Meister Sidious nicht anwesend war, als du mir gestattet hast, dir zwei Rippen zu brechen", sagte der Droide. „Er wäre äußerst unerfreut gewesen."
    „Ich habe dir nicht gestattet, mir zwei Rippen zu brechen", entgegnete Maul, während der Droide seinen Oberkörper bandagierte. „Ich dachte du ständest neben mir, um mir bei meinen Übungen zuzusehen."
    „Du weißt, was Meister Sidious dazu sagen würde." Der Droide justierte die Tonhöhe und Modulation seines Vokabulators so, dass er Sidious' Stimme perfekt imitierte. „Sich verwundbar zu zeigen ist eine Einladung für den Tod", sagte er, bevor er wieder auf seine ursprüngliche Stimme umschaltete. „Es tut mir dennoch leid. Es war nicht meine Absicht, dich zu verletzen. Es war ein Unfall."
    Die Worte des Droiden überraschten Maul. Die Maschine hatte weder jemals Sidious imitiert noch sich bei Maul entschuldigt. Ohnehin hatte sich noch nie jemand bei Maul entschuldigt. „Ich werde das nächste Mal vorsichtiger sein", versprach der Junge. Dann sah er dem Droiden in die roten Fotorezeptoren. „Hast du eigentlich einen Namen? Ich habe vom Computer erfahren, dass viele Droiden Namen haben."
    Der Droide antwortete mit einem Zwitschergeräusch, das wie eine Mischung aus krachenden Zahnrädern und Lachen klang. „Man hat mich für Training und Disziplin programmiert. Meine Bezeichnung lautet TD-D9. Wenn du möchtest, kannst du mich Deenine nennen."
    „Danke, Meister Deenine!"
    Der Droide zwitscherte wieder. „Nein. Einfach Deenine."
    „Oh!" Maul begann sich plötzlich für den Droiden zu interessieren. „Warst du schon immer auf Mustafar, Deenine?"
    „Nein, ich habe auch schon andere Welten gesehen. Ich war auf Coruscant, Naboo und ..." Die Fotorezeptoren zuckten zu Maul. „ Vergiss, dass ich das gesagt habe! Du hast das nicht von mir gehört."
    „Ich werde es niemandem sagen."
    „Gut. Du kannst jetzt ein Hemd anziehen."
    Maul stand behutsam von dem Tisch auf und griff nach dem Hemd, das er zuvor getragen hatte. Es hatte jetzt ein Loch in der linken Seite an der Stelle, an der der Droide es mit seinem Zangenarm durchstoßen hatte, und es war mit Blut verschmiert. Doch bevor Maul das Hemd richtig in der Hand hatte, fügte der Droide hinzu: „Du kannst jetzt ein sauberes Hemd anziehen."
    Maul durchquerte den Trainingsraum, ging durch eine Tür hinaus und stand direkt in seiner Unterkunft. Sie war fast zweimal so groß wie seine alte, hatte ein Beleuchtungssystem, das er selbst kontrollieren konnte, eine bezogene Schlafmatratze und eine kleine Truhe, in der er seine Kleider lagern konnte. Außerdem verfügte das Zimmer über eine Tür, die man von außen und innen öffnen konnte. Wenn Sidious oder der Droide ihn nicht gerade einsperrten, war er imstande, seine Unterkunft zu verlassen, wann immer er wollte.
    Dennoch gab es eine Sache, die in seinem neuen Zimmer fehlte: ein Fenster.
    Mauls früheres Zimmer war in fast jeder Hinsicht unterlegen gewesen, bis auf die Aussicht auf Mustafar. Er hatte viele Stunden damit zugebracht, die Felslandschaft nach Mustafarianern und deren Lavafloh-Reittieren abzusuchen, aber die Erinnerungen an diese Zeit schienen bereits zu verblassen. Damals hatte er sich die Aussicht

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