Darth Maul - Der Dunkle Jäger
ausgewichen seid, kurz vor Erreichen des Waldes. Ich kenne diese Schlucht sehr gut. Habt ihr euch in einer Höhle versteckt?"
„Ja, Meister Trezza", bestätigte Kilindi.
„Weshalb?"
Kilindi warf Maul einen Blick zu. „Weil die Spiondroiden unseren Gegnern unsere Position verrieten. Ich hörte vor Beginn der Aufgabe eine Unterhaltung zwischen Hubnutz und Fretch. Sie haben Peilsender an Euren Spiondroiden angebracht."
„Das kannst du niemals gehört haben", behauptete Fretch. „Hubnutz und ich waren während der Unterhaltung allein in den Unterkünften." Und dann bemerkte Fretch, dass Trezza ihn mit wütendem Blick ansah.
„Es war Fretchs Idee!", stieß Hubnutz sofort hervor.
Trezza bedachte die beiden Rodianer mit einem abfälligen Blick. „Um euch beide kümmere ich mich später." Wieder an Maul und Kilindi gewandt, fuhr er fort: „Kommt mit! Wir haben eine ganz besondere Verabredung." Trezza drehte sich um und ging zurück zur Fähre.
Eine besondere Verabredung? Maul ließ sich nichts anmerken, aber seine Gedanken rasten bei der Frage, was Trezza mit ihm und Kilindi wohl vorhatte. Er folgte Kilindi und Trezza, doch auf halbem Weg zur Fähre sagte er: „Ich habe etwas vergessen." Er ging zurück zu den Rodianern.
Als Fretch Maul näher kommen sah, sagte er: „Danke fürs Verpetzen, Maul!"
„Ja", fügte Hubnutz hinzu. „Du bist wirklich ein echter Kumpel."
„Macht die Sache nicht noch schlimmer", warnte Maul sie. „Trezza will sehen, dass wir uns die Hände schütteln."
„Warum?"
„Das hat er nicht gesagt."
Als Fretch vorsichtig die Hand an seinem gebrochenen Arm ausstreckte, warf er einen Blick in Richtung der Fähre. „Aber Trezza sieht nicht einmal zu uns her."
Maul packte drei von Fretchs langen grünen Fingern und drehte sie abrupt um. Das Geräusch von brechenden Knochen ließ Fretch und Hubnutz zusammenfahren. Fretch gab ein krankes Gurgeln von sich.
„Wenn einer von euch noch einmal Kilindi als Sklavin bezeichnet", drohte Maul, „reiße ich ihm die Arme heraus und gebe sie ihm zu fressen."
Maul ließ Fretchs gebrochene Finger los und machte sich auf den Rückweg zu Trezzas Fähre. Er ging an Bord und setzte sich in der Passagierkabine Kilindi und Trezza gegenüber. Der Akademiedirektor studierte einen Terminplan auf seinem Datapad. Er hatte keine Ahnung, was Maul Fretch soeben angetan hatte. Und Maul war alles andere als überrascht, als er sah, dass die Fähre nach dem Abheben in Richtung des Blackguard-Tals flog.
Trezza sah von seinem Datapad auf. „Kilindi, hast du Mauls Meister jemals kennengelernt?"
„Nein, Meister Trezza", antwortete Kilindi. „Aber ich habe ihn einmal gesehen, als er die Akademie besuchte. Darf ich fragen ... fliegen wir zu seinem Wohnort?"
„Ja, das tun wir." Trezza wandte sich an Maul. „Es erstaunt mich immer noch, dass dein Meister es geschafft hat, das Blackguard-Schloss zu kaufen. Der bisherige Eigentümer hat jedem im Orsis-System unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass er nicht zu verkaufen wünscht."
Wenn Trezza Maul gefragt hätte, wie sein Meister an das Schloss gekommen sei, hätte Maul respektvoll und wahrheitsgemäß geantwortet, dass er es nicht wisse. Aber da Trezzas Bemerkung keine Frage gewesen war, schwieg Maul. Er wusste, dass sich auch Kilindi fragte, warum sie zu einem Treffen mit seinem Meister flogen. Er warf der Nautolanerin einen Seitenblick zu. Sie sah zum Fenster hinaus auf das Land unter der Fähre.
Das Blackguard-Tal war eine lange Vertiefung zwischen zwei schneebedeckten Bergen. Einer Legende zufolge war es vor uralten Zeiten nach einem Raumpiraten benannt worden, der es jahrzehntelang als Versteck genutzt hatte. Das einzige Bauwerk in diesem Tal war das Blackguard-Schloss, eine mittelgroße Festung, die im Schatten am oberen Ende einer senkrechten Felswand erbaut worden war. Das Schloss war mit dem bloßen Auge kaum zu sehen, da es sich nahezu perfekt in die Farben und Formen der Felswand einfügte. Selbst das Landefeld wirkte auf den ersten Blick wie ein stattlicher, zersplitterter Felsvorsprung.
Als Trezzas Fähre auf dem Landefeld aufsetzte, fuhr ein großer Felsblock mithilfe von uralten Antriebsmechanismen rumpelnd zur Seite und enthüllte einen verborgenen Hangar. Kilindi sah beim Aussteigen Mauls Meister als Erste. Er stand im Eingang des geräumigen Hangars, den Stock in der Hand und die Sensorenbrille über dem Gesicht.
„Ich grüße Euch", sagte Sidious zu den Ankömmlingen. „Bitte folgt
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