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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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ebenfalls bereits angefangen, ihre ersten Tentakel auszustrecken, langten durch die Augenhöhlen und gebohrte Löcher nach draußen. Einfach durch ihre Anwesenheit hier hatte sie das Wachstum der Flora, die sich zufällig an Bord der Mirocaw befand, extrem beschleunigt.
    Weißt du wenigstens, wo er uns hinbringt?
    Wieder antwortete die Orchidee nicht sofort. Zo fragte sich, ob sie wohl an die äußersten Wissensgrenzen der Blume gestoßen waren. Dann spürte sie, wie das Raumschiff abrupt zu einer Seite ruckte, hörte das beinahe unterschallartige Wimmern der Turbine und die Veränderung der Tonhöhe, als der Nachbrenner-Modus aktiviert wurde, und ihr wurde klar, dass sie die Antwort auf diese Frage in Kürze ganz von selbst bekommen würde. Was ist los? Stürzen wir ab?, fragte sie.
    Wir landen, meinte die Orchidee.
    Wo?
    Wieder Schweigen, doch dann: Auf dem schlimmsten Planeten der Galaxis.
     
     
     
     
     
     
    Kapitel 10
     
    GEISTERBÜRDE
    Der Aufprall schleuderte sie seitlich gegen die Wand aus Häuten, und Zo prallte zurück, fand ihr Gleichgewicht wieder und streifte die umherschwirrenden, hartschaligen Käfer ab, die sich an ihre Haut hefteten, bevor sie ihre hungrigen kleinen Mäuler in sie graben konnten. Die Dinger fielen aufs Deck, huschten einen Moment lang blind umher und verschwanden dann in den Spalten, als wäre das Schiff des Whiphiden bloß ein weiterer Leichnam, an dem sie sich laben konnten.
    Unter ihren Füßen waren die Triebwerke verstummt. In der Stille spürte sie, wie sich die Mirocaw der Schwerkraft überließ, die Veränderung der Durchzugskraft mit einem tiefen, erschöpften Seufzen durch seine Tausenden winzigen Verbindungen und Konnektoren umleitete.
    Zo vermochte immer noch nicht zu sagen, ob sie abgestürzt waren oder ob die Landung einfach bloß ein wenig unsanft gewesen war. Sie wartete, kaum atmend, während die Triebwerke klickend abkühlten und schließlich verstummten. Von draußen konnte sie den Wind hören. Das Geräusch brachte eine Art fremdartiger Trostlosigkeit mit sich, die von irgendwo außerhalb der mit Durastahl verstärkten Außenhülle hereinsickerte. Sie spürte, wie sich die Haut auf ihrem Rücken mit einem Frösteln zusammenzog. Es war, als wären sie in irgendeinem fensterlosen Kriechkeller am Grunde der Galaxis gelandet, an einem Ort, dem es unerklärlicherweise an Ein- und Ausgängen mangelte. Ihr Blick schweifte zur Orchidee zurück, in der Hoffnung auf eine Erklärung darauf zu verstehen, was sie fühlte.
    Da draußen ist irgendwas schiefgegangen, dachte sie. Spürst du es?
    Auf der anderen Seite des Raums ertönte ein tiefes Keuchen, das sie aufschrecken ließ. Wieder stand der Whiphide in der offenen Luke. Mit einer Hand umklammerte er seinen Speer und mit der anderen einen zusammengerollten Schwung Felle und Häute. Er warf ihr die Felle vor die Füße.
    »Zieh das an!«
    Zo rührte sich nicht. »Was wollen wir hier?«
    »Hol die Pflanze!«
    »Antworte auf meine Frage!«
    Er drehte sich um und marschierte wieder hinaus, diesmal ließ er die Luke hinter sich offen, eine unausgesprochene Aufforderung, ihm zu folgen. Haftete seiner Schroffheit außer Ungeduld noch irgendeine andere Komponente an? War dem Kopfgeldjäger genauso unbehaglich zumute wie ihr?
    Zo blickte auf den Stapel Felle und Pelze hinab. Sie waren plump zu Fäustlingen, Stiefeln, einer Mütze und etwas zusammengenäht worden, das wie ein Umhang aussah. Sie kauerte sich hin, streifte die Stiefel über die Füße und stellte fest, dass sie trotz ihrer Sperrigkeit gut genug passten, als sie sie fest um die Knöchel schnürte. Ihr wurde bewusst, dass die Felle frisch waren - sie konnte noch die Überreste des Lebens derer spüren, die sie einst als Haut getragen hatten. Es war, als würde man sich Schichten ruheloser Geister umbinden.
    Sie hob den Umhang auf, schlang ihn um die Schultern und griff nach oben zu dem versiegelten, transparenten Laborpaket, in dem sich die Orchidee befand, um das Paket von dem Kabel zu befreien, das es fixierte. Die Orchidee schien zu erzittern und ihre Blütenblätter nah bei ihrer Hand flach gegen die Wände des Behältnisses zu drücken, als würde die Wärme sie anziehen. Die Blume murmelte vor sich hin, nicht laut, sondern in ihrem Kopf, in einer von tausend Sprachen, die sie nicht verstand, in einer obskuren Sprache aus Summ- und Zischlauten.
    Sie trat in einen langen, schmalen Korridor hinaus, der von unregelmäßigen Lichtern erhellt wurde, und folgte ihm

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