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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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dicker Klumpen Spucke traf ihn voll ins Gesicht, und Tulkh sprang mit einem Satz vor, wischte den Speichel fort und sah dem Tauntaun direkt in die Augen. Er und das Tier waren beinahe gleich groß. Die Lefzen der Schneeechse arbeiteten bereits daran, eine weitere Ladung Spucke zu produzieren - Zo fand, dass das Vieh tatsächlich aussah, als würde es ihn höhnisch angrienen -, als Tulkh mit einem Mal grinste. Es war das erste Mal, dass Zo ihn etwas anderes als Ungeduld und Gleichgültigkeit zum Ausdruck bringen sah, und die Wirkung, die dieses Grinsen auf sie hatte, war beunruhigend.
    »Braves Mädchen.« Tulkh strich mit einer Hand über die Schnauze des Tiers, zerzauste das Fell unter einem seiner Hörner. »Ich wette, hier gibt es irgendwo ein paar Mookfrüchte für dich.« Dann, als er wieder Zo ansah, verschwand sein Lächeln.
    »Was ist?«
    »Hätte ich gewusst, dass der Schlüssel dazu, dass du dich anständig benimmst, darin besteht, dir ins Gesicht zu spucken«, meinte Zo, »dann hätte ich das schon vor einer ganzen Weile selbst gemacht.«
    Ohne auf sie zu achten, wandte Tulkh seine Aufmerksamkeit wieder der Kreatur zu. »Du bist ein schmutziges altes Mädchen, nicht wahr?«, sagte er liebevoll. »Früher habe ich mit einer wie dir gejagt, zu Hause auf Toola.« Er warf einen Blick auf das dicke Gurtgeschirr, mit dem das Vieh in seinem Gehege angebunden war, und drehte sich um, um zur Quelle eines anderen Geräuschs weiter vorn hinüberzuschauen, tiefer und misstönender.
    Als Zo lauschte, hörte sie es ebenfalls. Die Stallboxen vor ihnen waren erfüllt von einem stetig zunehmenden Getöse - von Gebrüll und Gezänk -, das mit jeder Sekunde lauter wurde.
    »Irgendetwas hat sie aufgeschreckt«, sagte sie.
    »Ja.« Im Gesicht des Whiphiden dämmerte es langsam. »Ich denke, du hast recht.«
    Die Tauntauns in den Ställen klangen jetzt, als würden sie schreien, und stampften in ihren Gehegen.
    Die Lichter erloschen.
     
    Die Schwärze, die sie umschloss, war erdrückend und vollkommen. Zo spürte, wie Tulkh die Hand ausstreckte und ihren Arm packte, gleich unter der Schulter. »Bleib dicht bei mir«, grummelte seine Stimme in ihrem Ohr, und sie vernahm das
    Knarren des Lederköchers auf seinem Rücken. »Bleib hinter mir.«
    Zo spürte, wie sich ihre Augen an die Finsternis anpassten, angestrengt nach den geringsten Spuren von Helligkeit Ausschau hielten, die sie vielleicht am anderen Ende des Geheges entdeckte, doch es war so gut wie gar kein kostbares Licht verfügbar und das, was es gab, erschuf bloß einen myopischen Sumpf dunkelgrauer Schatten. Sie konnte fühlen, wie ihre Sinne in die Nischen tasteten, von den Wänden und der Decke abprallten. Ihre Pupillen schmerzten von der Anstrengung, in der Dunkelheit etwas Konkretes zu erkennen. Unmittelbar vor sich hörte sie Tulkh scharf Luft holen.
    »Was ist?«, flüsterte sie.
    Er riss sie so heftig nach vorn, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen, und mit einem Mal bewegte sie sich blind - halb laufend, halb gezogen - durch ein schwarzes, unergründliches Meer. Der Griff des Kopfgeldjägers um ihren Arm glich einer Handfessel. Nach vorn schlingernd verlor sie ihr Gleichgewicht, als sie spürte, wie der Boden unter ihren Füßen wegglitt, und erlangte es dann wieder. Sie fragte sich, wie er überhaupt etwas sehen konnte oder ob er auf seinen Geruchssinn vertraute oder einfach auf pures Glück.
    Dann spürte sie, wie sie von hinten kamen. Sie wusste nicht, ob es einer oder viele waren, doch die Präsenz fühlte sich gewaltig an, ein unwillkommenes Etwas aus Atem, Bewegung und stinkendem Fleisch, das sich durch den dunklen Korridor schob und ihn ausfüllte.
    Sie hörte einen Schrei, einen Laut, wie sie ihn noch niemals zuvor vernommen hatte.
    ... IIIEEEEEEEEEEEEEEE...
    Der Schrei schwoll an, ein durchdringendes Kreischen, unter
    Druck und bis in die höchsten Ebenen akustisch wahrnehmbarer Geräusche aufsteigend, mit Tausenden von Vibrationen pro Sekunde, bis sie damit rechnete, dass der Laut irgendwie explodieren würde, um zu den abgerissenen Strängen und Fäden einzelner Stimmen zu zersplittern. Stattdessen jedoch hielten die Töne weiter zusammen, irgendwie komprimiert, um die Schreie der Tauntauns und alles andere zu übertönen.
    ... IIIEEEEEEEEEEEEEEE...
    Zo gewahrte, dass diesem Ton eine bohrende, beinahe greifbare Qualität anhaftete. Es war das Echo ortende Kreischen von etwas - von mehreren Etwassen -, die die Schwärze um sich herum mit

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