Darth Scabrous
je erhofft hatte, alles, was er wollte, Kraft und Stärke jenseits aller Vorstellungskraft. Sie hatte die Midi-Chlorianer in seinem Blutkreislauf verändert, hatte seine natürlichen Fähigkeiten miteinander verschmelzen lassen, sie exponentiell verstärkt.
Natürlich war er hier gewesen, als die Dinger aus der Küche gestürmt kamen, und er hatte sich mit einer Reihe von Machtstößen und akrobatischen Sprüngen zur Wehr gesetzt, während schwächere und weniger talentierte Schüler überwältigt und aufgefressen worden waren. Innerhalb von Minuten hatten die Dinger aus der Küche den Speisesaal in ein Leichenhaus ungehinderten Gemetzels verwandelt. Jetzt war der Boden glitschig von ihrem Blut.
Die neuerwachten Toten erhoben sich langsam, kamen schlurfend auf die Beine. Lussk, der sich zusammen mit ihnen aufrappelte, starrte in ihre Gesichter, in Gesichter, die er von der Akademie her kannte und die jetzt zu etwas gänzlich Neuem verzerrt waren. Er verspürte bei ihrem Anblick keine Furcht, kein Gefühl unguter Vorahnung - bloß eine geschmeidige, dunkle Faszination.
Ich sehe mich meiner Zukunft gegenüber , dachte er und erschauderte vor Erwartung. Ihm stand eine gute Zukunft bevor, wurde ihm bewusst, eine endlose Zukunft, eine Zukunft voll unermesslicher Möglichkeiten.
Das alles begriff er jetzt. Es ging das Gerücht, dass Darth Scabrous mit einem Unsterblichkeitselixier experimentiert hatte, mit einem Gegenmittel gegen den Tod selbst, und nun wurde Lussk klar, dass der Sith-Lord über seine kühnsten Träume und verstörtesten Alpträume hinaus erfolgreich gewesen war. Diese Dinger hatten den Tod überwunden. Die Macht, die sie besaßen, überstieg alles, was hier an der Akademie gelehrt wurde. Verglichen damit waren die Jedi wie auch die Sith nichts, weniger als nichts, winzige Krumen in der gewaltigen Ausdehnung des Universums.
Lussk sah, wie die Dinger um ihn herum näher herandrängten, und da wurde es ihm klar. Es genügte nicht, einfach nur transformiert zu werden, die Welt mit diesen neuen, nekroskopischen Augen zu sehen. Die Krankheit hatte ihm diese Gabe verliehen, aber dafür wollte sie eine Gegenleistung, etwas Lähmendes und Gewaltiges, und jetzt erkannte Lussk mit Verspätung, was das war. Die Krankheit wollte den Teil von ihm haben, der ihn zu dem machte, der er war, jene außergewöhnliche Ansammlung von Fähigkeiten, Erinnerungen und Eigenarten, die ihn einzigartig gemacht hatten. Die Krankheit wollte all das aus ihm heraussaugen, damit sie ihn zu einem Bestandteil dieses großartigen wachsenden Organismus des Todes machen konnte. Die Krankheit wollte seine Seele.
Nein, sagte Lussk zu ihr. Das ist zu viel verlangt. Sogar für das, was du zu bieten hast, sogar für die Unsterblichkeit selbst ist dieser Preis zu hoch.
Ich werde dich zum Letzten machen, versprach die Krankheit. Von all den anderen wirst nur du allein überdauern. Das biete ich dir an.
Nein.
Die Krankheit in seinem Innern hielt nachdenklich inne. Das ist zu schade, sagte sie schließlich. Denn was das betrifft, hast du jetzt keine Wahl mehr.
Lussk legte die Hand auf seine Brust und fühlte, wie sein Herz zu schlagen aufhörte. Überall um ihn herum schrien die neuerwachten Toten, oh, wie sie schrien.
Er warf seinen Kopf zurück und öffnete den Mund - und begann ebenfalls zu schreien.
Kapitel 29
1174-AA
Ra'at fand das Waffenversteck, kurz bevor sie die Barrikade erreichten. Ihm war zu Ohren gekommen, dass diese Tunnel von Nebenkammern und Gewölben gesäumt wurden, von denen einige Hunderte von Jahre alt waren, so alt wie die Akademie selbst. Den Gerüchten zufolge hatten Generationen von Sith-Lords sie als Lagerräume benutzt - oder als Verstecke für Dinge, von denen sie nicht wollten, dass sie jemals gefunden wurden.
Er und Kindra hatten die Erste der Kammern gefunden, zwanzig Minuten, nachdem sich die Gruppe das Hologramm des Trainingsdroiden zu Ende angesehen hatte. Seitdem hatte keiner viel gesprochen. Sie waren schweigend dahingegangen, lauschend.
»Seht«, sagte Kindra und wies auf das massive oxidierte Metallschild, das an der Wand befestigt war. Darauf stand:
ARSENAL 1174-AA
»Helft mir mal«, sagte Ra'at, der den Handgriff packte. Es handelte sich um eine einfache Seitenluke, deren hartnäckige Weigerung, sich zu öffnen, weniger eine Frage der Sicherheitsvorkehrungen als vielmehr das Resultat der Feuchtigkeit und des Drecks war, der sich im Laufe der Jahre im
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