Darth Scabrous
ausbreitete.
Kapitel 31
FLEISCHBLIZZARD
Zo stand da, und Schnee fiel ihr ins Gesicht, als sie am Turm emporschaute. »Ich verstehe das nicht«, sagte sie. »Wie sind wir wieder hier gelandet?«
Der Whiphide antwortete nicht. Doch diesmal wäre ohne hin jede Reaktion unnötig gewesen. Sie wusste , warum sie hier waren. Irgendwo in dem Gehege hatten sie dank einer Sith-Täuschung ihren Richtungssinn verloren, ein plumper, aber effektiver Trick, und jetzt waren sie wieder da, von wo sie aufgebrochen waren.
Dann sah sie die Gestalten. Sie balancierten gemeißelten Grotesken gleich entlang der obersten Mauern des Turms, lebensgroße Statuen, die vom unregelmäßigen, flackernden roten Schein von der Spitze erhellt wurden. Zuerst glaubte sie, dass sie genau das seien: Statuen, Wasserspeier.
Doch sie bewegten sich. Sie krochen und wimmelten über die Rücken der anderen wie eine scheußlich mutierte Version der fleischfressenden Boski-Käfer, die sie an Bord von Tulkhs Schiff gesehen hatte. Und als das Licht auf ihre Gesichter fiel, konnte sie erkennen, dass es Menschen waren - oder zumindest, dass sie einst menschlich gewesen waren. Ihre Uniformen, bei denen es sich, wie Zo feststellte, um die schwarzen Gewänder von Sith-Akolythen handelte, waren zerrissen und zerfleddert und flatterten im kreischenden Wind hinter ihnen. Sie verfolgte, wie eine Gruppe der Gestalten begann, sich ihren Weg dichter zu den Fenstern des Turms zu bahnen. Eine von ihnen warf den Kopf zurück und fing an, mit einer Faust voll grässlich affenartiger Entschlossenheit dagegenzuhämmern.
»Was machen die da?«
Tulkh grunzte. »Nach einem Weg hinein suchen.«
»Warum?«
Von oben drang ein schriller Schrei zu ihnen herab, der einzelne, komprimierte Ausbruch, an den sie sich aus den angeblich verwaisten Barracken erinnerte, und der Kopfgeldjäger wich zurück und zischte irgendeine Obszönität. »Sie ...«
Bevor er den Satz zu Ende bringen konnte, stürzte eins der Dinger von weit oben herunter, um direkt vor Zo aufzuschlagen. Sie wandte sich zu Tulkh um.
Er war verschwunden.
Zo zuckte zurück und schaute erneut in die Höhe. Weiter oben hatte sich ein weiteres der Dinger vom Turm gelöst und sauste einer abtrünnigen Bramme der Dunkelheit gleich in die Tiefe, irgendein abgebrochener Brocken des Universums. Immer noch schreiend fiel das Ding durch den wehenden Schnee.
Das kreischende Ding krachte auf allen vieren auf den Boden, und obwohl es Zo den Rücken zugekehrt hatte, konnte sie das Loch sehen, wo seine Uniform zerfetzt war, um die Struktur seiner freiliegenden Rippen und herausgebrochene Bereiche der Wirbelsäule zu enthüllen. Schneeschwangere Luft pfiff durch das Loch, und sie sah verklumpte Darmschlingen, geschwärzt von einer Kruste getrockneten Blutes, die neben dem zerrissenen Stoff flatterten. Beim Aufprall schienen Teile der Lunge losgerissen worden zu sein, sodass ein Lungenflügel außerhalb des Körpers baumelte und sich unregelmäßig aufblähte und leerte wie irgendein kleines, keuchendes Tier.
Tulkh. Als das Ding auf ihm gelandet ist, hat es ihn in den Schnee gerammt. Und nun versucht es, ihn dort rauszubekommen.
Das zweite Ding pirschte zu der Schneewehe hinüber, den Kopf leicht zur Seite geneigt, auf der Suche nach einem Angriffswinkel. Zo vernahm einen weiteren Schrei von oben, und die beiden Leichen in Sith-Uniform kreischten ihren Antwortschrei zurück.
Tulkhs Arm schoss aus dem Schnee empor, den Speer fest umklammert, und stieß die Waffe nach vorn. Einen Moment später torkelte das Sith-Ding auf ihm rückwärts, wankte blindlings umher, die Spitze des Speers im Gesicht vergraben. Die rechte Wange der Kreatur war eine eitrige, eingefallene Masse demolierter Knochenstruktur. Der lange Schaft ragte einem klobigen, übergroßen Horn gleich aus seinem Kopf hervor.
Tulkh setzte sich auf und spie Schnee aus. »Verfluchter Yankwit!«, knurrte er. »Jetzt siehst du, was passiert, wenn man einfach auf mich draufspringt.«
Er stieß das Ding mit einem Fuß zurück, hielt es nach unten gedrückt und riss seinen Speer aus dem Gesicht frei. Dann packte er den Schaft mit beiden Händen und rammte die Speerspitze wuchtig nach unten, direkt in den ohnehin schon ramponierten Oberkörper des Dings, hart genug, um das Rückgrat zu pulverisieren und komplett in zwei Hälften zu teilen. Die oberen und unteren Segmente wanden sich lustlos im Schnee und rührten sich dann nicht mehr.
»Moment
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