Darth Vader - Aufstieg und Fall
für keine gute Idee!«
Als Anakin näher kam, begann sich der Tusken zu regen. Er hob den Kopf, um Anakin anzusehen und senkte ihn wieder.
Er lebt noch! Nach allem, was er über die Tusken gehört hatte wusste er, dass es am Besten war, sich sofort davonzumachen. Wenn er dablieb, konnten noch mehr Tusken-Räuber auftauchen. Wenn er zu spät nach Mos Espa zurückkam, am Ende noch ohne die Droiden und den Gleiter, dann würde Watto vor Wut schäumen. Während C-3PO hinter ihm protestierte, musste Anakin an seine Mutter denken. Er wusste, dass sie sich Sorgen machen würde, dennoch fragte er sich etwas: Würde sie mir auch sagen, ich solle hier verschwinden? Was würde sie sagen, wenn sie hier wäre?
»Dreipeo«, rief er dem nervösen Droiden zu. »Bring die anderen Droiden hierherüber.«
Es brauchte die kombinierte Kraft der verschiedenen Droiden und das Gewicht des Gleiters, um einen Hebel so anzusetzen, dass Anakin den inzwischen bewusstlosen Tusken hervorziehen konnte. Er holte einige Utensilien aus dem Med-Kit des Gleiters und legte eine schnell härtende Schiene an, um das verletzte Bein des Tusken zu fixieren, das an mehreren Stellen gebrochen war.
Tatooines Sonnen begannen zu sinken. Anakin wusste, dass er Mos Espa niemals vor Einbruch der Dunkelheit erreichen würde, und er wollte das Risiko nicht eingehen, die Wüste bei Nacht zu durchqueren. Nachdem er sein Bestes getan hatte, um den Gleiter und die neu erworbenen Droiden im Windschatten der Felswand zu verstecken, setzte sich Anakin neben C-3PO. Im Licht einer kleinen Beleuchtungseinheit, die sie von dem Gleiter abgebaut hatten, sahen sie zu, wie der Tusken aufwachte. Er lag im Sand, betrachtete Anakin durch die undurchsichtigen Linsen seiner Schutzbrille und erhob sich langsam in eine sitzende Position. Dabei gab er acht, dass er sein verletztes Bein nicht bewegte.
»Äh, Hallo«, sagte Anakin in der Hoffnung, dass seine Stimme freundlich klang.
Der Tusken reagierte nicht.
»Hast du Durst?« Wieder keine Reaktion.
C-3PO schob sein einäugiges Gesicht näher an Anakin heran. »Ich glaube, er mag uns nicht besonders«, stellte er fest.
Der Tusken drehte den Kopf ein wenig. Anakin wurde klar, dass der Tusken sein Blastergewehr entdeckt hatte, das Anakin außerhalb der Reichweite des Tusken an einen Felsen gelehnt hatte. Dann wandte der Tusken-Räuber seinen Blick wieder Anakin zu.
Ein paar Minuten später begann er zu sprechen. Anakin verstand die geknurrten Worte nicht, also wandte er sich an C-3PO. »Er will wissen, was Ihr mit ihm vorhabt, Master Anakin«, übersetzte der Droide.
Anakin sah den Tusken verwirrt an. »Sag ihm, dass ich gar nichts mit ihm vorhabe. Ich versuche nur, ihm dabei zu helfen, wieder gesund zu werden.«
Der Tusken gab keine Antwort, aber Anakin spürte, dass er Angst hatte. Das überraschte Anakin, wo doch jedermann annahm, dass die Tusken-Räuber furchtlos waren. Wieso hat er Angst vor mir? Ich habe doch auch keine Angst vor ihm! Und dann musste Anakin mit einiger Überraschung denken: Ich habe vor gar nichts Angst.
Doch als Anakin dem Tusken in das maskierte Gesicht blickte, sah er sein eigenes Spiegelbild in der Schutzbrille und erschauderte ein wenig. Er hatte gehört, dass die Tusken niemals ihre Masken abnahmen oder ihre Haut entblößten und der Gedanke, so vollkommen eingehüllt zu sein, nichts spüren zu können - nicht einmal die Berührung der Hand meiner Mutter - machte Anakin plötzlich eine schmerzhafte Wahrheit deutlich: Obwohl er nie um sich selbst Angst hatte, so hatte er doch manchmal sehr große Angst um seine Mutter.
Was wäre, wenn ich sie verlöre? Wie tapfer wäre ich dann?
Anakin Skywalker hatte in dieser Nacht eine Menge Träume. In einem Traum war er keine neun Jahre mehr alt. Er war ein erwachsener Mann. Nicht irgendein Mann, sondern ein Jedi-Ritter mit einem Lichtschwert.
Er lief durch die Straßen von Mos Espa und suchte nach den wenigen Sklaven, die er übersehen hatte. Seine Mission bestand darin, alle Sklaven Tatooines zu befreien. Die Sklavenhalter am Outer Rim wähnten sich schon zu lange immun vor den Gesetzen der Galaktischen Republik. Das würde Anakin ändern. »Lasst sofort alle Sklaven frei, dann wird euch nichts passieren! «, rief er.
Ein paar Hausbewohner lehnten sich aus den Fenstern der Gebäude, die die Straßen von Mos Espa säumten und jubelten Anakin zu. Obwohl er die Klinge seines Lichtschwerts deaktiviert hatte, fürchteten sich die meisten Sklavenhalter bei
Weitere Kostenlose Bücher