Darth Vader - Aufstieg und Fall
Imperator besser sehen konnte. Das Gesicht des Imperators war knorrig und voller Furchen, entstellt von dem Sith-Blitz, der von Mace Windu während ihres Kampfes kurz auf ihn zurückgelenkt worden war.
»Wo ist Padme?«, fragte Vader mit seiner neuen Stimme. Trotz allem, was geschehen war, machte er sich immer noch Sorgen um sie, liebte sie noch immer, wollte noch immer ihr Leben retten. »Ist sie in Sicherheit? Geht es ihr gut?«
»Bedauerlicherweise habt Ihr sie wohl in Eurem Zorn getötet«, sagte Palpatine in einem mitfühlenden Tonfall.
»Ich?«, fragte Vader ungläubig. »Das ist unmöglich.« Ich habe sie geliebt! Ich habe alles getan, um sie zu retten. Die Stimme seines Geistes klang ihm seltsam - schwächer als das synthetische Donnergrollen, das seine Maske abgab. Ihm fiel ein, dass er Padme auf Mustafar gewürgt hatte, wie ihr Körper zusammengesackt und auf die Landepfattform gefallen war.
Ich wollte sie nicht.
»Sie hat gelebt«, knurrte Vader. »Ich habe es gespürt!«
Palpatine trat vorsichtig einen Schritt zurück, als Vader voller Trauer und Zorn aufstöhnte. Im ganzen Labor begannen Ausrüstungsteile und Droiden zu brechen und zu explodieren, als Vader mit seinen Macht-Kräften in alle Richtungen um sich schlug. Ein lautes, metallisches Klirren ertönte, als er zuerst seinen linken und dann den rechten Arm von dem Tisch losriss. Er lief auf seinen, aus Legierung bestehenden, in beschwerlichen Stiefeln steckenden Beinen los, bis er in der Ecke des Operationssaals stand. Und irgendwie spürte er, trotz all seines Zorns plötzlich und endlich eine Wahrheit: Padme war tot, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.
»Nein!«, schrie er so laut und lange, dass sein Schrei von den Wänden widerhallte. Er kniff die Augen in seiner Maske zusammen, um die Tränen zurückzuhalten, die er sich nicht abwischen können würde.
Doch es kamen keine Tränen. Er wusste nicht, ob die chirurgischen Droiden ihm die Tränendrüsen entfernt hatten, aber es interessierte ihn auch nicht mehr. Er wusste nur mit Sicherheit, dass Padme für immer von ihm gegangen war. und dass mehr als nur ein paar Jedi darauf warteten, umgebracht zu werden.
Frei von jedweder Liebe für irgendjemanden und durch seine kybernetischen, behandschuhten Finger nicht in der Lage irgendetwas zu spüren, war Darth Vader endlich bereit, sich der Dunklen Seite komplett hinzugeben.
Und das tat er.
KAPITEL DREIZEHN
Darth Vaders früheste Missionen beinhalteten auch das Aufspüren von Jedi, die die Säuberung überlebt hatten. Er ging jedem Bericht über Sichtungen nach, reiste zu vielen fernen Planeten, um seine Beute zu jagen und tötete jeden Jedi, den er fand. Keiner der Berichte führte zu Obi-Wan oder Yoda. Aber Vader blieb wachsam.
Mit jedem verstreichenden Tag distanzierte sich Vader mehr von dem Jedi, der er einst gewesen war. Wo sich Anakin Skywalker von traumatischen Umständen hatte beeinflussen lassen, formte sich Vader dadurch, dass er anderen Schmerzen zufügte. Unglücklicherweise konnte er aufgrund seiner künstlichen Arme keine Sith-Blitze erzeugen und er war auch nicht unverwundbar dagegen. Er würde immer schwächer sein als der Imperator.
Nur wenige Leute waren sich im Klaren darüber, was aus Anakin Skywalker geworden war. Es dauerte allerdings nicht lange, bis fast jeder in der Galaxis ein Gerücht oder eine zusammenhangslose Aussage über Palpatines neuen Diener gehört hatte. Ein Monat nachdem Palpatine Imperator geworden war, kursierte eine Geschichte wonach Vader ein Nest von fünfzig Jedi-Verrätern aufgespürt und sie alle persönlich getötet hatte. Augenzeugen beschrieben ihn als geisterhaftes Wesen, das Jedi-Kräfte zu besitzen schien und ein Lichtschwert führte, aber definitiv kein Jedi war. Die Jedi mochten vielleicht versucht haben, die Republik zu stürzen, aber sie waren niemals bekannt dafür gewesen, dass sie ihre Gegner würgten.
Manche hegten den Verdacht, dass Darth Vader ein Droide war, den man zur Ausübung des Willens des Imperators gebaut hatte. Andere behaupteten, er könne einst ein professioneller Gladiator oder Kopfgeldjäger gewesen sein. Es gab sogar Spekulationen darüber, dass er eine wohlbekannte Person des öffentlichen Lebens sein könnte, die den Namen Darth Vader angenommen hatte und ihr Gesicht unter einem Helm verbarg, der ihre wahre Identität geheim hielt.
Vader trug nichts dazu bei, seine persönliche Geschichte zu enthüllen. Seiner Meinung nach brauchten die Leute lediglich eine
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