Darth Vader - Aufstieg und Fall
denen er hoffte seinen eigenen Podrenner bauen zu können. Er verbarg das Projekt unter einer alten Plane in einer Ecke der öffentlichen Müllkippe, hinter den Sklavenunterkünften, wo Watto niemals hinkam und er ließ den Podrenner absichtlich so aussehen, als würde er niemals laufen. Wenn Watto ihn jemals finden würde, würde er ihn als irgendein kindisches Projekt abtun.
Irgendwann erwischte Watto Anakin wirklich dabei, wie er mit dem wiederhergestellten Podrenner eine Testrunde auf dem Müllplatz flog. Aber die Wut des Toydarianers verflog, als er sah, wie gut der Junge das Fahrzeug im Griff hatte. Wie Gardulla, so war auch Watto wettsüchtig auf Podrennen und er konnte sein Glück kaum fassen, einen Sklaven zu besitzen, der auf der Rennstrecke Gewinne einspielen konnte. Anakin wurde trotz seines Alters und seiner Rasse geprüft schon bald als Podrenner-Pilot zugelassen. Und zum großen Schrecken seiner Mutter begann er unter Wattos Förderung Rennen zu fliegen.
Indessen drohte Watto ohne Unterlass damit, weitere Sklaven zu kaufen. Doch Anakin und seine Mutter hatten die Hütte weiterhin für sich allein. Watto gab Shmi sogar einen Aeromagnifier, mit dessen Hilfe sie Computerspeichergeräte reinigen konnte und sich somit ein kleines Einkommen verschaffen. Trotz all dieser Fortschritte gab Anakin seinen Traum nicht auf, irgendwann freizukommen. Er begann darüber nachzudenken, wie er einen Scanner bauen konnte, um den Transmitter in seinem Körper zu lokalisieren, wobei er sich nicht sicher war, wie man einen solchen Sender deaktivieren oder entfernen konnte.
Irgendwann, als er wieder einmal Raumpiloten über ferne Welten reden hörte, wurde er auf die Jedi-Ritter aufmerksam, die mächtigen Friedenswächter der Galaktischen Republik, die Lichtschwerter benutzten: Eine in der Hand gehaltene Waffe, die einen tödlichen, begrenzten Laserstrahl abgab. Trotz des geringen Wissens über die Jedi träumte Anakin manchmal davon, einer zu werden. Er fragte sich, ob irgendein Jedi jemals etwas von Tatooine gehört hatte oder ob irgendeiner von ihnen in Sklaverei geboren worden war.
Im Alter von neun Jahren hatte er sich mit der Tatsache abgefunden, dass er Tatooine in nächster Zeit wohl kaum verlassen würde.
Und doch lag er jeden Abend in der Dunkelheit seines kleinen Zimmers, das mit seinen vielen selbst gebauten Apparaten und wissenschaftlichen Projekten überfüllt war und schwor sich: Ich werde nicht ewig ein Sklave sein.
KAPITEL DREI
»Wie kommst du mit deinem Podrenner voran, Ani?«, fragte sein Freund Kitster, der gerade über eine rostige LandgleiterTurbine auf Wattos Schrottplatz stieg.
Anakin warf dem dunkelhaarigen Jungen einen erschrockenen Blick zu. »Nicht so laut«, sagte Anakin leise. »Willst du, dass Watto dahinterkommt?«
Kitster senkte seine Stimme und raunte: »Tut mir leid, das habe ich vergessen. Wie lange arbeitest du jetzt schon daran?«
»Fast zwei Jahre«, antwortete er und hob eine abgenutzte Dichtung auf.
»Denkst du wirklich, dass er fliegen wird?«
»Wenn ich noch mehrTeile bekomme, dann auf jeden Fall«, meinte Anakin und warf die Dichtung weg. »Das Problem ist, wenn ich ihn fliege, weiß Watto, dass ich ihn habe und dann wird er ihn mir wegnehmen wollen. Ich muss ihn wohl einfach geheim halten und weiter seine dreckigen Pods fliegen.«
»Ich würde auch gerne eines Tages einen Podrenner fliegen«, sagte Kitster sehnsüchtig.
»Vielleicht wirst du das.« Anakin wollte Kitsters Gefühle nicht verletzen, aber er wusste, dass sein Freund in einem Podrennen keine fünf Minuten durchhalten würde. Einen Podrenner zu steuern erforderte ungewöhnlich schnelle Reflexe. Die Konkurrenz war wild entschlossen und Anakin war - soweit es irgendjemandem bekannt war - das einzige menschliche Wesen, das jemals einen geflogen hatte und noch am Leben war. Aber trotz dieser Leistung war Anakin bewusst, dass er noch mehr bringen musste, um Watto zufriedenzustellen. Bislang hatte er an mehr als einem halben Dutzend Rennen teilgenommen. Dabei hatte er zwei Unfälle gebaut und bei einem hatte er nicht einmal das Ziel erreicht.
Seine größte Herausforderung bestand darin, mit Sebulba fertig zu werden, dem schlaksigen, krummbeinigen, feindseligen Dug, der oft gewann und fast immer betrog. Sebulba schreckte nie davor zurück, die Wettbewerber von der Rennstrecke zu drängen und hatte allein im letzten Jahr mehr als ein Dutzend Piloten in Unfälle getrieben. Wenn dieser Betrüger nicht wäre,
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