Darth Vader - Aufstieg und Fall
Luftverkehr ließ darauf schließen, dass sie am Rand eines recht geschäftigen Raumhafens gelandet waren. In der Ferne sah man ein paar Fußgänger. Sie bewegten sich langsam und hielten sich im Schatten der fensterlosen Gebäude, um der glühenden Hitze zu entgehen.
»Willkommen zurück in Mos Espa, oh mächtige Gardulla«, bellte eine Stimme in breitestem Huttisch. Anakin, der immer noch von seiner Mutter getragen wurde, drehte den Kopf und sah, dass der Sprecher ein grünhäutiger, männlicher Rodianer war. Er stand am Fuß der Rampe, die aus der Hauptluke des Frachters führte. Während der Rodianer eine ausladende Verbeugung vollführte, glitt Gardulla die Hutt - das riesige, echsenhafte Wesen, das den Frachter gechartert hatte - auf einem Repulsorschlitten aus der Hauptluke die Rampe hinunter. Gardulia begann sofort damit, ihrem Gefolge Befehle zu erteilen. Anakin verstand genügend Huttisch, um zu begreifen, dass Gardulla begierig darauf war etwas zu sehen, das sich Podrennen nannte.
Shmi setzte Anakin am Boden ab. Er sah blinzelnd in den Himmel. »Siehst du, Mom? Ich hab's dir doch gesagt.«
Shmi folgte seinem Blick zu den beiden Sonnen über ihnen und jetzt begriff sie, was er vor wenigen Augenblicken gemeint hatte. »Eine Zwillingssonne. Ja, ich sehe es.«
Anakin wollte seiner Mutter von dem Traum erzählen, den er gehabt hatte. Aber als einer von Gardulias Dienern, ein langhalsiger Anx, Anweisungen zu blöken begann, mussten sie ruhig sein. Der Anx deutete auf Anakin, Shmi und sechs andere Wesen und sagte: »Ihr bekommt eine gemeinsame Unterkunft auf Gardullas Anwesen, hier in Mos Espa. Bevor man euch dorthin bringt, müsst ihr wissen, dass die euch eingepflanzten Transmitter so eingestellt sind, dass.«
Anakin fragte sich gerade, ob Unterkunft mehr als ein Zimmer bedeutete, als der laute Knall einer Blasterpistole, der so klang, als käme er von den nahe liegenden Lehmbauten, den Anx unterbrach. Anakin blieb angesichts des Knalls ruhig stehen, während alle anderen um den Frachter zusammenzuckten, sich duckten oder hinter die wenigen Frachtcontainer, die bereits ausgeladen waren, in Deckung hechteten. Shmi warf sich schützend vor ihren Sohn. Doch der streckte die Arme nach vorn und schob sie weg, damit er sehen konnte, was vor sich ging.
Ein reptiloider Humanoide schoss aus einer Gasse zwischen zwei Lehmbauten hervor und rannte auf den Frachter zu. Als der Fliehende näher kam, sah Anakin, dass es sich um einen schlanken Arconier mit ambossförmigem Kopf und durchsichtigen, marmorierten Augen handelte. Eine Metallmanschette mit einer langen, abgerissenen Kette war am rechten Fußgelenk des Arconiers befestigt und verursachte ein schepperndes Geräusch, als sie hinter seinen laufenden Füßen hin und her peitschte. Einen Augenblick später kamen zwei mit Blastem bewaffnete Männer aus der Gasse und Anakin wurde klar, dass der Arconier um sein Leben rannte.
Als Gardullas Diener sah, dass die Männer drauf und dran waren, in Richtung des Frachters zu schießen, blaffte er: »Nicht schießen, ihr Narren!« Dann deutete er mit seinen langen, spitzen Fingern auf den flüchtenden Arconier und rief Gardullas Wachen zu: »Haltet ihn!«
Die Wachen schwärmten sofort aus. Der Arconier stieß, ohne das Tempo zu verringern, eine davon mit dem Ellenbogen weg und wich einer anderen aus. Anakin erkannte zwar, dass der Arconier von seinen Verfolgern wegkommen wollte, aber er hatte keine Ahnung, wohin er zu fliehen versuchte. Abgesehen von ein paar niedrigen Dünen war das umliegende Land vollkommen flach und es waren keinerlei andere Schiffe oder Fahrzeuge in Sicht. Keine Möglichkeit zum Verstecken, dachte Anakin.
Der verängstigte Blick des Arconiers zuckte zu Anakin. Der erwiderte ihn. Anakin empfand Mitleid für den Arconier und wünschte, ihm helfen zu können. Dann machte eine von Gardullas Wachen einen Satz nach vorne und der Arconier rannte davon, an Anakin und den anderen vorbei. Er war vielleicht zwei Meter von Anakin entfernt, als sein Körper in einer kleinen Explosion verging.
Anakin blinzelte, als die Überreste des Arconiers zu Boden fielen. Er drehte sich schnell um und sah nach den beiden Männern, die den Arconier gejagt hatten. Keiner von ihnen hatte einen Blaster abgefeuert. Der Junge war aufmerksam genug, um zu verstehen, dass man den Arconier nicht erschossen hatte, sondern dass irgendein Sprengmechanismus in seinem Innern explodiert war.
Shmi zog ihren Sohn näher zu sich. »Sieh weg,
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