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Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Titel: Darwin und die Götter der Scheibenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Ian Stewart , Jack Cohen , Erik Simon
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Mahlzeiten, nicht wahr?«, fragte der Dekan.
    Die Zeit fürs zweite Mittagessen und den Imbiss am frühen Nachmittag verging fast unbemerkt. Vielleicht ließen die Zauberer schon Platz für Gänsebraten …
    Es wurde ein langer Tag. Staffeleien waren um Hex herum aufgestellt worden. Papier lag auf jedem Tisch. Der Bibliothekar hatte in einer Ecke praktisch eine Zweigstelle der Bibliothek eingerichtet und holte noch immer Bücher aus den fernen Bereichen des B-Raums.
    Die Zauberer hatten sich umgezogen und waren bereit für ein direktes Eingreifen. Nach der Erwähnung von Gänsebraten durch den Dekan hatte es in dieser Hinsicht praktisch keine Diskussion mehr gegeben. Hex konnte große Kontrolle auf die Rundwelt ausüben, aber wenn es um Einzelheiten ging, mussten Hände zupacken, insbesondere beim Essbesteck. Hex hatte keine Hände. Außerdem hatte er deutlich darauf hingewiesen, dass es in einem funktionierenden Universum keine absolute Kontrolle geben konnte. Es gab nur unterschiedlich viel Mangel an Kontrolle. Eigentlich ist Hex ein Riesig Großes Ding, soweit es die Rundwelt betrifft, dachte Ponder. Fast … göttlich. Aber trotzdem konnte er nicht alles kontrollieren. Selbst wenn man wusste, wo jedes kleine, sich drehende Partikel war – man konnte nicht wissen, was es als Nächstes anstellen würde.
    Die Zauberer mussten vor Ort aktiv werden. Das konnten sie. Sie hatten es schon einmal getan. Keine Mühe ist zu groß, wenn sie gute Köche vor dem Aussterben bewahrt.
    Zumindest die Kleidung wäre kein Problem. Mit oder ohne spitzem Hut und Stab: Die Zauberer konnten auf der Rundwelt umherspazieren, ohne Aufsehen zu erregen.
    »Wie sehen wir aus?«, fragte der Erzkanzler, als sie sich wieder versammelten.
    »Sehr … viktorianisch«, sagte Ponder. »Das heißt, derzeit sehr georgianisch, um ganz genau zu sein. Auf jeden Fall sehr … tweedig. Fühlst du dich mit dem Bischof-Look wohl, Dekan?«
    »Ist er nicht angemessen für jene Zeit?«, fragte der Dekan besorgt. »Wir haben in dem Kostümbuch geblättert, und ich dachte …« Er brachte den Satz nicht zu Ende. »Es ist die Mitra, nicht wahr?«
    »Und der Bischofsstab«, ergänzte Ponder.
    »Ich wollte nur richtig aussehen.«
    »Dies ist bestens geeignet für eine Kathedrale. Aber auf der Straße trägt man einen schwarzen Anzug und Gamaschen. Der Bart ist überhaupt kein Problem, und du kannst Hüte tragen, in denen ein kleines Kind Platz fände. Doch auf der Straße sind Bischöfe eher langweilig.«
    »Wo bleibt denn da der Spaß?«, schmollte der Dekan.
    Ponder wandte sich an Rincewind.
    »Was dich betrifft, Rincewind … Warum trägst du nur einen Lendenschurz und einen spitzen Hut?«
    »Äh, wenn man nicht weiß, was einen erwartet, ist nackt immer am besten«, antwortete Rincewind. »Das ist gewissermaßen Allzweckkleidung. Für jede Kultur geeignet. Zugegeben, manchmal …«
    »In Tweed, auf der Stelle!«, donnerte Ridcully. »Und kein spitzer Hut!« Vor dem Hintergrund leisen Grummelns wandte er sich an den Bibliothekar. »Und du, Herr … auch ein Anzug für dich. Und einen Zylinder. Damit du größer aussiehst!«
    »Ugh!«, sagte der Bibliothekar.
    »Ich bin der Erzkanzler, Herr! Ich bestehe darauf! Und ein falscher Bart, denke ich. Und auch falsche Augenbrauen. Nimm dir an Darwin ein Beispiel! Diese Viktorianer waren sehr zivilisierte Leute! Überall Haare! Wenn du nicht dauernd mit den Fingerknöcheln auf dem Boden gehst, machen sie dich zum Premierminister! Also gut, meine Herren, in einer halben Stunde an diesem Ort!«
    Die Zauberer versammelten sich. Ein Kreis aus weißem Licht erschien auf dem Boden. Sie traten hinein, es kam zu einer Veränderungen bei den von Hex verursachten Geräuschen, und die Zauberer verschwanden.
    Sie landeten knietief im Morast eines Torfmoors. Um sie herum stiegen Faulgasblasen auf und zerplatzten.
    »Stibbons!«, donnerte Ridcully.
    »Entschuldigung, Herr, tut mir Leid«, sagte Ponder schnell. »Hex, heb uns einen guten halben Meter an.«
    »Ja, aber wir bleiben nass«, schimpfte der Dekan, als sie in der Luft schwebten. »Du scheinst diese Sache ›in den Dreck gefahren‹ zu haben, Stibbons!«
    »Nein, Herr«, erwiderte Ponder. »Ich wollte euch Charles Darwin in freier Wildbahn zeigen. Da kommt er …«
    Ein großer, energischer junger Mann kam aus dem Gebüsch gelaufen und machte Anstalten, mithilfe eines Sprungstabs über einen schwarzen Tümpel hinwegzusetzen. Der Stab verschwand zu einem Drittel im weichen

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