Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darwinia

Darwinia

Titel: Darwinia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Farmerstochter. Ich kann mit dem Gewehr umgehen, wenn es sein muss.«
    Guilford nahm eine scharfe Kurve und spürte wie das Heck des Wagens weit ausschwingen wollte. Er umklammerte grimmig das Lenkrad. Kaum Verkehr auf der Küstenstraße um diese Nachtzeit, Gott sei Dank. »Wie viele sind es?«
    »Mindestens zwei. Wahrscheinlich mehr. Wer auch immer deinen Laden angezündet hat, war bestimmt nicht von hier, sonst hätten sie dich erwischt. Aber sie lernen schnell.«
    »Der Anruf bei Toni, es war meine Stimme.«
    »Yeah, so was können die.«
    »Dann sind sie… wie hast du gesagt? Von Dämonen besessen?«
    »Könnte man sagen.«
    »Und man kann sie nicht umbringen?«
    »Oh doch«, sagte Tom. »Man muss sich nur Mühe geben.«
    »Warum sind sie hinter Abby und Nick her?«
    »Sie sind nicht hinter Abby und Nick her. Wenn sie was von Abby und Nick wollten, dann wären sie raus zu eurem Vetter und hätten sie massakriert. Abby und Nick sind Köder. Weshalb diese Teufel im Vorteil sind, es sei denn, wir sind ihnen früher als erwartet auf die Schliche gekommen.«
    Guilford trat das Gaspedal durch. Der Motor des Ford brüllte auf; die Hinterräder schleuderten Staub in die Nacht.
    Tom langte nach dem Seesack, den er auf die Rückbank geworfen hatte. »Zwei Pistolen hätten wir. Werd die Dinger mal scharf machen. Guilford, sonst noch Waffen im Haus?«
    »Eine Jagdflinte. Nein, zwei – in der Mansarde liegt noch die alte Remington.«
    »Munition?«
    »Haufenweise. Lily, wir sind gleich da. Nimm besser den Kopf runter.«
    Sie nahm Tom eine Pistole aus der Hand. »Wie soll ich da treffen?«, sagte sie gefasst.
     

     
    Tonys Auto parkte vor dem Haus, der alte Roadster war kaum zu erkennen im Streulicht der Scheinwerfer. Tonys Auto: Abby musste es ausgeliehen haben. Wie lange waren Abby und Nick schon hier? Nicht lange. Wenn sie gleich losgefahren waren in Palaepolis, höchstens fünfundvierzig Minuten, eine Stunde vielleicht.
    Doch das Haus war dunkel.
    »Stell den Motor ab«, sagte Tom. »Wir müssen Zeit gewinnen. Lass ihn rollen – ohne Licht.«
    Guilford nickte und drehte den Zündschlüssel. Der Ford glitt durch die samtschwarze Nacht, lautlos bis auf das Knirschen des Kies. Der Wagen rollte aus und stand.
    Die Haustüre flog auf, ein flackerndes Licht: Abby stand auf der Schwelle, in der Hand eine Kerze.
    Guilford sprang aus dem Wagen und drängte sie ins Haus zurück. Lily und der Grenzer folgten.
    »Das Licht geht nicht«, sagte Abby eben. »Auch das Telephon nicht. Was ist los? Warum sind wir hier?«
    »Abby, ich habe nicht angerufen. Das war irgendein Trick.«
    »Ich habe doch mit dir geredet!«
    »Nein«, sagte er. »Hast du nicht.«
    Abby nahm die Hand vor den Mund. Hinter ihr auf dem Sofa saß Nick, verschlafen und durcheinander.
    »Vorhänge zuziehen«, sagte Tom. »Alle Türen und Fenster verriegeln.«
    »Guilford…?«, sagte Abby, die Augen geweitet.
    »Es hat sich ein Problem ergeben, Abby.«
    »Oh nein… Guilford, er hörte sich an wie du, es war deine Stimme…«
    »Keine Bange. Wir müssen nur eine Zeit lang in Deckung gehen. Nick, du rührst dich nicht von der Stelle.«
    Nicholas nickte feierlich.
    »Nimm dein Gewehr, Guilford«, sagte der Grenzer. »Mrs. Law, haben Sie noch mehr von diesen Kerzen?«
    »In der Küche«, sagte sie wie betäubt.
    »Gut. Lily, mach den Seesack auf.«
    Guilford erhaschte einen Blick auf Munition, ein Fernglas und ein Jagdmesser mit Lederscheide.
    Abby sagte: »Können wir nicht einfach – wegfahren?«
    »Jetzt, wo wir hier sind«, erwiderte der Grenzer, »werden sie uns nicht wieder fortlassen, Mrs. Law. Aber wir sind mehr, als sie erwartet haben, und wir sind besser bewaffnet. Die Chancen stehen nicht schlecht. Morgen früh sehen wir weiter.«
    Abby erstarrte. »O Gott… es tut mir so Leid!«
    »Nicht Ihre Schuld.«
    Aber meine, dachte Guilford.
     

     
    Abby lenkte sich ab, indem sie sich Nick widmete: ihn beruhigte, ihm auf dem Sofa ein richtiges Bett machte. Guilford hatte das Sofa von der Tür weg und mit dem Rücken zum Zimmer in eine Ecke geschoben. »Ein Fort«, sagte Nick dazu. »Ein schönes Fort«, ergänzte Abby.
    Sie zog die Luft durch die zusammengebissenen Zähne und zählte die Stunden bis zum Morgen. Draußen sind Leute, die uns etwas antun wollen, und sie haben den Strom gekappt und die Telefonleitung. Wir können nicht aus dem Haus und wir können niemanden um Hilfe bitten und wir können uns nicht zur Wehr setzen…
    Guilford nahm sie beiseite

Weitere Kostenlose Bücher