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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Schokoriegelverpackungen.
    Die andere Seite, Av is’ Seite, war sauber und aufgeräumt wie ein Bankschalter. Das Kopfkissen auf dem Bett war mit dem Buchstaben A bestickt, und auf ihrer Kommode stand ein Familienporträt der Richardsons.
    Av is’ Schrank war nicht abgeschlossen. Ich warf einen flüchtigen Blick auf ihre Kleider und sah, dass sie zwei Größen besaß. Größe XS und Größe XXL .
    Auf ihrem Schreibtisch stand ein Computer. Er war ausgeschaltet und daher ohne Durchsuchungsbeschluss tabu.
    »Is’ Av is okay?«, fragte Kristin in einem Tonfall, der verriet, dass sie das kein bisschen interessierte.
    »Sie ist bei ihren Eltern«, entgegnete ich. »Es geht ihr so weit gut, aber sie hat schreckliche Torturen durchgemacht. Kristin, hat Av is dich angerufen oder dir geschrieben? Wir suchen nach ihrem Baby.«
    »Baby? Was denn für’n Baby?«
    » Av is war im neunten Monat«, sagte ich. »Du hast sie jeden Tag gesehen. Du musst doch gewusst haben, dass sie schwanger war. Schließlich bist du nicht blind.«
    »Nein, das hab ich nich’ gewusst«, erwiderte das Mädchen. »Sie hat ziemlich viel gegessen und überhaupt keinen Sport gemacht.«
    Ich drehte mich zu Conklin um. »Weißt du was, Herr Inspektor, so langsam habe ich die Schnauze voll von diesen Jugendlichen, die einem ständig nur die Hucke voll lügen.«
    »Ich glaube, denen ist gar nicht klar, dass wir von der Mordkommission sind«, antwortete er. »Vielleicht glauben die ja, dass das Gesetz für sie nicht gilt, bloß, weil sie auf einer Schule für lauter Reiche sind.«
    Jetzt starrte das Mädchen uns an. Ihr Blick wanderte zwischen Conklin und mir hin und her und huschte immer wieder zu einem bestimmten Punkt auf dem Fußboden. Dort lag ein Haufen mit schmutziger Wäsche, aber als ich etwas genauer hinsah, entdeckte ich unter einer Socke die Ecke einer kleinen Plastiktüte.
    Ich sagte zu Conklin: »Du hast recht. Die sind total verwöhnt. Leben in einem anderen Universum. In einem Universum, wo …«, ich schob die Socke mit der Fußspitze beiseite, »… ein paar Gramm Marihuana nicht illegal sind. Aber es ist und bleibt natürlich Besitz einer illegalen Substanz, und in diesem Fall, wenn ich mir ansehe, wie viel du hier hast, Kristin, gehe ich davon aus, dass du zumindest einen Teil davon verkaufen wolltest.«
    »Das gehört mir nicht. Hab ich noch nie gesehen.«
    Ich musste lachen. Einen halben Meter von ihrem Bett entfernt, aber sie hatte es noch nie gesehen.
    »Ich behaupte, das ist dein Gras, und dein Urin wird beweisen, dass du was davon geraucht hast.«
    Ich schob meine Hand in die Manteltasche, um die Handschellen herauszuholen, und das Mädchen wich zurück.
    »Kristin Beale, ich verhafte dich wegen Besitzes von Betäubungsmitteln.«
    »Nein … Was soll denn? … Machen Sie Witze? Die schmeißen mich doch sofort hier raus. Okay, okay, okay, ich seh’s ein. Was wollen Sie wissen?«
    »Wo ist das Baby?«
    »Weiß ich nich’.«
    »Wer ist der Vater?«, hakte ich nach.
    »Hat sie mir nie gesagt. Das is’ die Wahrheit .«
    »Irgendjemand hat sie geschwängert«, sagte Conklin.
    »Sie is’ immer wieder mal mit einem Jungen aus gewesen, aber nichts Regelmäßiges.«
    »Noch mehr Lügen.« Mir reichte es. »Ich schätze, auf der Wache wirst du uns die Wahrheit sagen. Da müssen wir natürlich deine Eltern verständigen.«
    »Ich glaub, sie hatte was mit ’nem verheirateten Mann!«, brüllte das Mädchen mich an. »Hören Sie! Sie hat mir nichts verraten. Einmal hab ich sie gefragt, ob sie schwanger is’. Sie hat gesagt: ›Ich will nicht drüber reden.‹ Ich hab sie gefragt, ob ihr heimlicher Lover verheiratet is’, und da hat sie mich angeguckt. So hat sie geguckt. Und dann hat sie gesagt, dass ich es niemandem verraten darf. Das is’ alles, mehr weiß ich wirklich nich’. Ganz ehrlich. Sie hat nie wieder über das Baby gesprochen. Vielleicht hat sie ja Larry Foster was erzählt. Die beiden sind total eng.«

 
    32 Ich legte meine Visitenkarte auf Kristins Schreibtisch und bat sie, mich anzurufen, falls ihr noch irgendetwas einfallen sollte, was unter Umständen einem Baby das Leben retten konnte. Das Gras spülte ich die Toilette am Ende des Flurs hinunter, und anschließend verließen mein Partner und ich das Wohnheim, wobei ich ununterbrochen irgendwelche Schmähungen über Teenager in meinen nicht vorhandenen Bart brummelte.
    Die Befragung von Av is’ Mitschülern an der Brighton Academy hatte rund sechs Stunden gedauert. In

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