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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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dieser Zeit hatten ihre Eltern ungefähr ein Dutzend Mal versucht, mich zu erreichen. Da ich ihnen nichts Neues hätte sagen können, hatte ich ihre Anrufe der Mailbox überlassen. Doch jetzt, als wir mit leeren Händen vom Schulgelände fuhren, rief Brady an.
    Beim dritten Klingeln nahm ich ab.
    Der Lieutenant hörte sich ziemlich aufgeregt an. »Die Presse weiß Bescheid«, sagte er. »Nur noch ein paar Stunden, dann fliegt uns die Scheiße aus allen Kanälen um die Ohren. Ein paar Kabelsender und das Web haben schon damit angefangen.«
    Cindy war die Nächste.
    »Lindsay! Warum hast du mich nicht angerufen? Du hast es mir versprochen! Du hast es mir geschworen .«
    »Ich habe nichts, Cindy. Gar nichts. Nada. Niente. Eine Menge Rennerei ohne jedes Resultat.«
    Jetzt klingelte auch Conklins Telefon. Das war Paul Richardson, der ihm erzählte, dass die Medienmeute sich draußen vor dem Hotel sammelte und unbedingt eine Erklärung von ihm haben wollte.
    »Sagen Sie gar nichts«, wies Conklin Av is’ Vater an. »Bleiben Sie auf Ihrem Zimmer, und bitten Sie das Hotel, alle eingehenden Anrufe zu sperren. Benutzen Sie nur Ihr Handy.«
    »Bei so einer Geschichte werden die Medien Purzelbäume schlagen«, sagte ich zu Conklin, als wir uns wieder ins Auto setzten.
    »Vielleicht ergibt sich daraus ja eine Spur«, meinte er.
    »Dein Optimismus gefällt mir.«
    Ich hatte schon ähnlich gelagerte Fälle erlebt, die durch die mediale Berichterstattung ziemlich aus dem Ruder gelaufen waren, indem Indizien durcheinandergeraten, Witzbolde zu üblen Scherzen angestachelt und ganze Geschworenengerichte unbrauchbar gemacht worden waren. Ein vermisstes Baby konnte sich in Windeseile zu Kindesraub oder Kinderhandel, ja, sogar zu Hexerei oder einer Entführung durch Außerirdische auswachsen. Und das, noch bevor die Revolverblättchen die Story in die Finger bekamen.
    »Wir müssen uns unbedingt ein bisschen Luft verschaffen«, meinte Conklin, als wir wieder auf der Straße waren.
    Ich seufzte laut.
    Ich sehnte mich nach einem Hauch von Zuversicht. Aber irgendwie war es dafür schon zu spät. Wir waren bereits gegen die Wand geprallt, und zwar, ohne uns vorher anzuschnallen.

 
    33 Die Medien hatten sich vor der Hall of Justice in Stellung gebracht. Überall standen Übertragungswagen mit großen Satellitenschüsseln, während Fernsehreporter in irgendwelche Kameras sprachen und die graue Granitfassade als Hintergrund nutzten.
    Als Conklin auf den Parkplatz in der Harriet Street fuhr, piepste es in meiner Jackentasche. Eine SMS von Yuki. Sie wollte sich unbedingt mit mir treffen und mir von ihrem Date vom vergangenen Abend erzählen. Ans Ende ihrer Nachricht hatte sie einen ganzen Lattenzaun an Ausrufezeichen gesetzt.
    Ich antwortete unverzüglich, dass ich sie auch unbedingt sprechen wollte. Sehr wichtig!!!!!
    Also schob ich mich kurz nach sechs durch die dicht gedrängt stehende Menschenmenge in MacBain’s Beers o’ the World Saloon, einer zwei Häuserblocks von der Hall of Justice entfernten Kneipe, deren Publikum sich überwiegend aus Polizisten, Rechtsanwälten und Kautionsagenten zusammensetzte. Der Boden lag voll mit Erdnussschalen, aus den Zapfhähnen floss exotisches Bier, und im Hinterzimmer stand ein Billardtisch. Yuki saß an der Theke.
    Ich knöpfte meine Jacke auf und zeigte dem Typen rechts neben Yuki meine Dienstmarke.
    »Ich hab gar nichts gemacht, Sergeant«, sagte er und hob die Arme. Wir lachten beide. »Gratulation übrigens zur Hochzeit.«
    »Danke, dass du mir deinen Platz überlässt, Reynolds.«
    Dann sagte ich: »Hallo, Süße«, gab Yuki einen Kuss auf die Wange, ließ mich auf den Barhocker sinken, bestellte mir ein Bier und legte los. »Gestern Abend habe ich mit Candace Martin gesprochen.«
    »Du hast was ? Ich glaub, ich hör nicht richtig.«
    Yuki saß keinen halben Meter von mir entfernt und brüllte mich trotzdem aus voller Kehle an. Es war das erste Mal, dass sie so wütend auf mich war, und ich muss zugeben, dass ich mich schämte.
    Ich musste an meinen etliche Jahre zurückliegenden eigenen Prozess denken. Die Anklage hatte auf rechtswidrige, schuldhafte Tötung gelautet. Ich hatte eine Jugendliche erschossen, nachdem sie ohne jede Vorwarnung auf mich und Jacobi gefeuert hatte.
    Es war ein klarer Fall von Notwehr gewesen, aber trotzdem war ich vor Gericht gestellt worden. Von offizieller Seite konnte ich keine Hilfe erwarten. Ich hätte meine Arbeit, meine Ersparnisse und meinen Ruf verlieren

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