Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)
ein Paar waren?«
»Ja.«
»Und wie haben Sie sich kennengelernt?«
»Dennis Martin hat mich gebeten, das Haus, das ihm und Candace gehört hat, zu schätzen. Sie hat sich im Anschluss daran bei mir gemeldet und mich gebeten, ihr das Ergebnis meiner Schätzung mitzuteilen.«
»Ich verstehe«, sagte Yuki. Nach einem Blick in ihre Notizen wandte sie sich wieder dem Zeugen zu. »Und auf welchen Wert haben Sie das Haus geschätzt?«
»In dieser Gegend und bei dem hervorragenden Zustand war es mindestens dreieinhalb Millionen Dollar wert. Man hätte vielleicht sogar bis fünf Millionen gehen können.«
»Sind Sie Dennis Martin danach noch öfter begegnet?«
»Ja.«
»Unter welchen Umständen?«
»Alle paar Wochen ist er, wenn Candace und ich essen waren, in dem Restaurant aufgetaucht und hat sich an einen Nachbartisch gesetzt. Im Kino hat er das auch ein paar Mal gemacht. Er hat Candace regelrecht verfolgt, weil er ihr auf die Nerven gehen wollte. Und bei jeder dieser Gelegenheiten hat er mich in irgendwelche sarkastischen Gespräche von Mann zu Mann verwickelt.«
»Er hat ihr also nachgestellt. War Candace aus diesem Grund wütend auf ihn?«
»Einspruch«, ließ Hoffman sich vernehmen. »Suggestivfrage.«
»Einspruch abgewiesen. Beantworten Sie die Frage, Mr Ashton.«
Ashton sagte: »Dennis Martin hat Candace ununterbrochen gepiesackt. Er hat vor ihr und mir damit geprahlt, wie viele Frauen er hat. Mir hat er erzählt, dass er sofort in die Scheidung einwilligen würde, wenn Candace ihm das Haus und die Kinder überlassen und Unterhalt bezahlen würde. Er hat gesagt, dass er alles haben will. Darum wollte er sie so lange drangsalieren, bis sie irgendwann nachgibt.«
»Hat Candace Ihnen gegenüber jemals angedeutet, dass sie bereit war, sich darauf einzulassen?«
»Nein.«
»Lieben Sie Frau Dr. Martin?«, wollte Yuki wissen.
»Ja, ich liebe sie.«
»Und hat Sie Ihnen schon einmal gesagt, dass sie Sie liebt?«
»Ja.«
»Aber trotzdem wollte sie sich nicht scheiden lassen.«
»Er war ein bösartiger Mensch. Wenn er nicht auf das Sorgerecht für die Kinder bestanden hätte, sie hätte ihn sofort abserviert. Aber auf ein gemeinsames Sorgerecht wollte sie sich unter keinen Umständen einlassen.«
»Wie nett von ihr.«
Hoffman sprang auf und erhob Einspruch.
Yuki sagte: »Ich ziehe diese Bemerkung zurück. Nur noch eine letzte Frage, Mr Ashton. Sie sagen, dass Sie und Frau Dr. Martin ineinander verliebt waren. Aber trotzdem stand Dennis Martin Ihnen im Weg. Hat Candace Martin jemals davon gesprochen, dass sie ihren Mann am liebsten umbringen würde?«
»Na ja … nicht so, als würde sie es wirklich auch tun.«
»Ja oder nein, Mr Ashton? Sie stehen unter Eid. Und wir haben Ihre eidesstattliche Erklärung vorliegen.«
»Äh. Ja, sie hat das gesagt, aber …«
»Die Antwort lautet ja. Das ist alles, Mr Ashton. Vielen Dank.«
»Mr Hoffman?«, fragte LaVan.
Phil Hoffman stand auf, knöpfte sein Jackett zu, rückte seine Krawatte gerade und ging mit geschmeidigen Schritten auf den Zeugenstand zu.
»Mr Ashton, haben Sie, nach allem, was zwischen Ihnen und Candace Martin besprochen wurde, damit gerechnet, dass sie ihren Mann tatsächlich umbringen würde?«
»Einspruch, Euer Ehren. Aufforderung zur Spekulation«, sagte Yuki.
»Einspruch abgelehnt«, erwiderte Richter LaVan. »Der Zeuge soll antworten.«
»Nein. Candace ist kein gewalttätiger Mensch.«
»Gestatten Sie die folgende Frage«, fuhr Hoffman fort. »Sie waren ein Jahr lang vertraut mit der Angeklagten. Hat Sie Ihnen während dieser Zeit jemals eine Waffe gezeigt oder erwähnt, dass sie eine solche besitzt?«
»Nein.«
»Vielen Dank. Ich habe keine weiteren Fragen.«
»Der Zeuge ist hiermit entlassen«, sagte der Richter.
35 Yuki unterdrückte ihre immer größer werdende Wut auf Hoffman und konzentrierte sich auf ihre Zeugin, Cyndi Parrish, die Köchin der Martins, die auch im Haus wohnte.
Cyndi Parrish war früher Triebwerksmechanikerin bei der Marine gewesen. Jetzt war sie eine erschlaffte, aufgeschwemmte Frau Mitte fünfzig mit verblassten Tätowierungen auf den Unterarmen.
»Wie lange wohnen Sie jetzt schon im Haushalt der Martins?«, wollte Yuki von ihr wissen.
»Im nächsten Monat sind es elf Jahre. Ich bin kurz nach Caitlins Geburt ins Haus gekommen.«
»Und würden Sie sagen, dass Sie als Haushaltsmitglied eine fundierte Aussage über die Ehe der Martins treffen können?«
»Ja, das würde ich sagen.«
»Wie sind die
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