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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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geworden ist«, sagte Conklin. »Falls das stimmt, wer könnte deiner Meinung nach am ehesten als Vater infrage kommen?«
    »Keine Ahnung. Ich hab ja nicht mal gewusst, dass sie mit jemandem zusammen war«, lautete die Antwort.
    Als Nächstes war Brandon Tucker an der Reihe, dem eine große Zukunft als Fußballprofi vorhergesagt wurde. Er war größer als ich und besaß ein entwaffnendes Lächeln. Ich hatte schon viele Bilder von ihm auf Av is’ Facebook-Seite gesehen.
    War er der Vater des Babys?
    Nach einigen einleitenden Worten fragte ich Tucker, was er über Av is wusste – über ihre Schwangerschaft, ihr Kind und wo sie sich in den letzten drei Tagen aufgehalten hatte.
    »Madam, von einem Baby weiß ich wirklich überhaupt nichts«, sagte Tucker. »Ich habe ja erst vor … wie lange ist das her? … einer Woche oder so erfahren, dass sie schwanger ist. Und ich war echt geschockt, irgendwie. Av is ist ein sehr stilles Mädchen. Und ziemlich kräftig. Ich hab eben gedacht, dass sie zugenommen hat.«
    »Wie nahe steht ihr euch denn eigentlich?«, wollte ich wissen. »Bei Facebook stehst du jedenfalls auf ihrer Freundesliste.«
    »Als ob das was zu bedeuten hätte. Sie hat mir eine Anfrage geschickt. Ich hab sie bestätigt. Sie hat mir ab und zu Nachhilfe gegeben, in Französisch.« Er lachte. »Zur Vorbereitung, wenn wir eine Arbeit geschrieben haben. Ich hab sie pro Stunde bezahlt. Für die Nachhilfe «, sagte er.
    »Hast du jemals mit Av is rumgemacht?«, wollte Conklin wissen.
    Der Junge zog ein beleidigtes Gesicht. »Ich? Nein, verdammt. Ist nicht mein Typ. Nicht mal, wenn ich betrunken war … Sie ist einfach nicht mein Typ.«
    »Wer war denn ihr Typ?«, schaltete ich mich ein.
    »Larry Foster, oder nicht?«
    Wir befragten noch drei weitere Schüler. Mittlerweile hatten alle mitbekommen, weshalb wir hier waren. Sie sagten alle das Gleiche, nämlich, dass sie erst vor einer Woche von Av is’ Schwangerschaft erfahren hatten und dass sie nicht wussten, wer der Vater ihres Kindes gewesen sein könnte. Wir bekamen wiederholt zu hören, dass sie still und intelligent war, weder besonders beliebt noch eine Außenseiterin. Sie schrieb gute Noten und blieb für sich. Selbst die Mädchen antworteten auf unsere dringliche Bitte, uns bei der Suche nach dem Baby zu unterstützen, dass sie keine Ahnung hatten.
    »Ist denn das zu glauben?«, sagte Conklin, nachdem die Letzte das Zimmer verlassen hatte. »An einer Schule wie dieser hier. Av is war im neunten Monat, und niemand will irgendwas gewusst haben.«
    »Da fällt mir ein Satz ein, den ich mal gehört habe«, erwiderte ich. »Woran erkennt man, dass ein Teenager lügt?«
    »Woran denn?«
    »Daran, dass er die Lippen bewegt.«

 
    31 Av is und Kristin Beale bewohnten seit über einem Jahr dasselbe Zimmer. Daher lag die Vermutung nahe, dass ihre Mitbewohnerin mehr intime Details über Av is kannte als jeder andere. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie gewusst hatte, was Av is gedacht, getan und für sich und das Baby geplant hatte.
    Kristin Beale war unsere größte Hoffnung – und vielleicht auch unsere letzte.
    Conklin klopfte an eine von vielen holzgetäfelten Türen in einem lang gestreckten Flur.
    Eine Stimme ertönte: »He-Rah-Heeeiiinnn!«
    Wir taten, wie geheißen – und wurden von dichten Marihuanaschwaden begrüßt.
    Das Zimmer war gerade so groß, dass zwei Betten, zwei Kleiderkommoden und zwei Schreibtische darin Platz fanden. Durch das Fenster hatte man einen freien Blick auf den Presidio, und über den Wipfeln der Bäume war sogar ein Streifen der San Francisco Bay zu erkennen.
    Und direkt vor dem Panorama lag Kristin Beale. Sie hatte es sich auf der Fensterbank bequem gemacht, die Beine angewinkelt, die nackten Füße fest gegen die Wand gestemmt. Sie war hübsch, hatte eine wilde dunkelbraune Mähne und trug Leggings sowie ein Männerhemd. Aus ihren Ohren ragten weiße Kabel.
    Das Mädchen erschrak, als sie uns sah, setzte sich auf, machte die Beine gerade und zog die Stöpsel aus den Ohren. Sie war dünn – viel zu dünn.
    »Wer sind Sie denn?«, wollte sie wissen.
    Ich sagte ihr, wer und weshalb wir hier waren, und sah sie mir dabei genau an. Selbst aus fünf Metern Entfernung konnte ich erkennen, dass Kristin Beales Pupillen stark geweitet waren. Auch den Zustand des Zimmers registrierte ich. Auf Kristins Seite sah es aus wie kurz nach einem Tornado. Auf dem Fußboden rund um ihr ungemachtes Bett lagen haufenweise Kleidungsstücke, Bücher und

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