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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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streckte die Arme nach dem Baby in Sandys Armen aus.
    »Er will einfach nichts essen«, erwiderte Sandy, und ihre Stimme klang mit einem Mal brüchig und voller Gefühl.
    Claire nahm die junge Frau in den Arm. »Ist ja gut. Ist ja gut.« Dann brachte sie den kleinen Jungen zum Küchentisch. »Haben Sie ein paar Tücher und eine frische Windel da?«, fragte sie. Ihre Stimme war so ruhig, als ob es weit und breit keine Pistolen gäbe.
    Ich stand neben Claire, als sie den Kleinen auswickelte, und ich konnte erkennen, dass er braune Augen und rosige Haut hatte und dass alle Körperteile an Ort und Stelle waren. Dazu kam ein kleiner dunkelroter Fleck auf einem Handrücken. Ich legte meine Finger in seine kleine Hand. Er trat mit den Füßen und stieß einen erneuten Schrei aus.
    Während Claire das Baby sauber machte und untersuchte, verschwand Toni Burgess. Eine Minute später war sie wieder da, mit der Anzeige aus Prattslist und einem Zettel in den zitternden Händen.
    »Sergeant, sehen Sie sich das bitte an. Und danach lassen Sie uns in Ruhe und sagen Buck, dass er nach Hause gehen soll.«
    »Lesen Sie’s mir vor. Ich höre«, sagte ich.
    » Hiermit übergebe ich, Avis Richardson, volljährig und im vollen Besitz meiner geistigen Kräfte, meinen neugeborenen Sohn an Sandra Wilson und Antoinette Burgess, die mir als Gegenleistung für die Schwangerschaft und die Geburt den Betrag von $ 25.000 überlassen haben.«
    Die Anzeige entsprach genau Sandys Beschreibung. Der Zettel war von Av is Richardson unterschrieben und datiert und die Richtigkeit von Antoinette Burgess und Sandra Wilson bezeugt worden.
    Ich seufzte, und dann musste ich es ihnen sagen.
    »Toni, es gibt da ein Problem. Av is Richardson ist erst fünfzehn.«
    »Sie ist achtzehn . Sie hat uns ihren Ausweis gezeigt.«
    »Sie hat Sie angelogen«, erwiderte ich. »Und das ist erst der Anfang.«
    »Das darf doch nicht wahr sein«, sagte Sandy und sank schluchzend auf einen Küchenstuhl. Sie weinte so sehr, dass viele ihrer Worte nicht zu verstehen waren, nur das: »Wir haben alles vorbereitet. Wir haben bei der Geburt geholfen. Wir geben ihm ein liebevolles Zuhause. Av is wollte ihn nicht haben. Sie hat ihn überhaupt nicht geliebt.«
    Ich trat neben Sandy und holte die Pistole aus ihrer Overalltasche. Dann ließ ich das Magazin herausschnappen.
    Sie sah mich mit flehenden Blicken an. »Helfen Sie uns! Was müssen wir machen, damit wir ihn behalten dürfen?«
    »Sie können ihn nicht behalten, Sandy«, sagte ich, obwohl mir klar war, dass ich ihr damit nachgerade das Herz aus dem Leib riss. »Dieses Baby hat bereits eine Familie, und diese Familie sehnt sich nach ihm. Es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen einen solchen Schmerz zufügen muss.«

 
    81 Unser Abschied aus der Clark Lane war qualvoll, langsam und tränenreich.
    Polizisten, Nachbarn und Devil Girlz kreisten den Explorer ein, während Toni mir den Kindersitz und andere Babyutensilien reichte. Sandy drückte mir die Papiere in die Hand.
    »Dieser Brief hier ist für Tyler, wenn er älter ist und lesen kann«, sagte Sandy. Dann gab sie mir noch ihr Tagebuch und einen dicken Umschlag voller Bilder von der Geburt.
    Ich steckte die Fotos in das Türfach – Beweismittel, die zunächst einmal ausreichen würden, bis Tylers DNA analysiert war – und machte die Babyschale auf dem Rücksitz fest.
    Claire startete den Motor, und sobald wir Taylor Creek hinter uns gelassen hatten, klappte ich die Lehne nach hinten und fing an zu dösen. Während der nächsten siebenhundert Kilometer machte ich alle paar Minuten die Augen auf, drehte mich um und sah nach Tyler.
    Was würde das Leben als Nächstes für ihn bereithalten?
    Würde es ihm gut gehen?
    Als der Sonnenuntergang über der Bryant Street in die Abenddämmerung überging, bogen wir auf den Parkplatz vor dem Gerichtsmedizinischen Institut ein. Conklin stand neben seinem Auto, warf immer wieder die Schlüssel in die Luft und wartete auf uns.
    Er kam zum Wagen, machte die hintere Tür auf und starrte sprachlos auf das Baby. »Was für ein hinreißendes Kind«, sagte er. »Also, was habt ihr jetzt vor?«
    Ich stieg aus dem Explorer, streckte die schmerzenden Glieder und sagte: »Wir warten noch ein bisschen, bevor wir das Jugendamt anrufen.«
    Ich umarmte Claire zum Abschied, holte Tyler mitsamt der Babyschale aus dem Auto und setzte mich in einen Streifenwagen.
    Conklin nahm auf dem Fahrersitz Platz und sagte: »Das letzte Mal, als Av is Richardson ihr Handy

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