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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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hinter dem Tresen war ebenfalls ein Relikt aus vergangenen Tagen. Beim Anblick seines ausgedünnten, grauen Pferdeschwanzes und der runden, rahmenlosen Brille beschlich mich unwillkürlich die Vermutung, dass das Hotel nach Creedence Clearwater Revival benannt war, einer Band aus den Siebzigerjahren, die ich immer noch mochte.
    Ich unterschrieb die Anmeldung und die Kreditkarten quittung und nahm die Zimmerschlüssel in Empfang. Wäh rend Claire mit ihrem Mann telefonierte, verriet mir der Portier, dass sein Name Buck Keene und er der Besitzer des Hotels sei.
    Wir plauderten über das Wetter und die örtlichen Restaurants, dann sagte ich: »Ich suche jemanden. Vielleicht kennen Sie sie ja? Eine gewisse Antoinette Burgess?«
    »Toni, na klar, die kennt jeder hier. Sie ist die Präsidentin der Devil Girlz … Girlz mit Z. Das ist ein Motorradclub nur für Frauen. Sie arbeiten meistens als Rausschmeißer in einem der Saloons in Winchester.«
    »Sie müsste auch eine Freundin haben – Sandy irgendwas?«
    Der Mann mit dem grauen Pferdeschwanz zuckte zurück, als hätte er zu viel geredet oder ich ihm Ammoniak unter die Nase gehalten. »Sie sind von den Bullen«, sagte er. »Da hätte ich auch gleich draufkommen können.« Er zog eine Schublade auf und zeigte mir seinen Sheriffsstern. Ich zeigte ihm im Gegenzug meine Marke.
    »Steckt Toni in Schwierigkeiten?«, wollte Keene wissen.
    »Überhaupt nicht. Ich möchte mich nur mit ihr unterhalten, im Zusammenhang mit einem Fall, den wir gerade bearbeiten.«
    »Sie sollten sich eine andere Quelle suchen«, erwiderte Keene. »Toni hat ein ziemlich hartes Leben geführt, aber jetzt ist sie sauber. Kriegt ihr Leben in den Griff. Aber eine Befragung durch die Polizei …« Keene schüttelte den Kopf. »Sie müssen bis morgen Mittag auschecken.«
    Meine Badewanne stand auf Klauenfüßen. Der Handtuchhalter war aus Messing, und auf dem Sockelwaschbecken stand ein Korb mit Toilettenartikeln. Ich ließ das heiße Wasser laufen, schüttete etwas Badesalz in die Wanne und rief Conklin an.
    »Antoinette Burgess ist Mitglied in einem Motorradclub namens Devil Girlz«, sagte ich. »Ein rebellischer Charakter, nehme ich an.«
    »Warte mal kurz«, sagte Conklin und startete eine Web-Suche, während ich die Wassertemperatur prüfte und meine Haare hochsteckte.
    »So, da gibt es durchaus ein paar Einträge über diese Girlz- Group«, sagte Conklin. »Drogen. Waffenhandel. Das sind keine Av on-Beraterinnen, Linds. Sieh dich vor.«
    »Versprochen«, sagte ich. »Rich. Ich habe im Haus von Antoinette Burgess etwas gesehen. Eine Babyschale für das Auto, auf dem Küchentisch. In Blau.«
    » Im Ernst? Ehrlich?«
    »Ja. Tu mir einen Gefallen und erzähl es Brady.«
    Joe hob nach dem ersten Klingeln ab. Ich trat in die Wanne, ließ mich langsam tiefer gleiten und seufzte, als das heiße Wasser über meine Schultern schwappte.
    »Wie ist es dort?«, erkundigte sich Joe.
    »Hübsches, kleines Örtchen. So was wie eine Kreuzung aus Ausgerechnet Alaska und Twilight Zone .«
    »Sei vorsichtig, Blondie.«
    Der zweite Kerl innerhalb von nicht einmal zehn Minuten, der mir sagt, ich soll vorsichtig sein. Mein Gott. Wie lange war ich jetzt Polizistin? Seit zehn Jahren.
    »Ich habe eine Dienstmarke und eine Pistole in der Tasche«, sagte ich zu meinem Ehemann.
    »Dein Tonfall passt mir überhaupt nicht.«
    »Wieso, wie ist er denn, mein Tonfall?«
    »Hochnäsig. Und gleichzeitig ein bisschen geistesabwesend.«
    »Ich hab den ganzen Tag im Auto gesessen.«
    »Hol dir Hilfe, wenn du welche brauchst. Das musst du mir versprechen.«
    »Ich versprech’s. Und jetzt gib mir einen Kuss.«
    Nachdem ich mein Bad beendet hatte, rief ich über das Haustelefon den Sheriff unten am Empfang an.
    »Sheriff Keene. Haben Sie vielleicht etwas Zeit? Ich würde mich gern mit Ihnen über den Fall unterhalten, mit dem ich gerade zu tun habe.«

 
    77 Am nächsten Morgen kurz nach acht Uhr lenkte ich den Explorer in südlicher Richtung in die Clark Lane.
    »Nun sieh mal einer an«, sagte Claire.
    Ein dichter Pulk aus Motorradfahrern bildete mit eingeschalteten Scheinwerfern und heulenden Motoren eine Barriere zwischen uns und dem Haus von Toni Burgess. Je näher wir kamen, desto enger schob sich der Pulk zusammen. Die Motorradfahrer zeigten keinerlei Bereitschaft, uns Platz zu machen.
    Ursprünglich hatte ich vorgehabt, einfach bei ihr zu klingeln. Ihr meine Dienstmarke unter die Nase zu halten. Ins Haus zu gehen und das Baby

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