Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
benutzt hat, war sie in Tijuana. Sie hat ihre Eltern angerufen. Das war vor zwölf Stunden.«
    »Ich stelle mir das Ganze folgendermaßen vor«, sagte ich. »Wir zeigen das Baby den Richardsons und sagen ihnen, sie sollen Av is anrufen. Auch wenn sie nur die Mailbox erreichen. Es reicht völlig, wenn sie ihr eine Nachricht hinterlassen. Sie sollen ihr sagen: ›Dein Baby ist wieder da.‹ Wir legen eine Fangschaltung und bringen das Baby ins St. Francis. Dann schleusen wir verdeckte Ermittler auf der Neugeborenenstation ein, bis Av is kommt und das Baby sehen will. Und ein zweites Team platzieren wir im Hotel.«
    »Und wenn sie nicht auftaucht?«
    »Dann denke ich mir was anderes aus. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Hört sich gut an«, meinte Conklin.
     

 
    82 Sonja und Paul Richardson warteten im Flur vor ihrer Suite. Aus ihren Gesichtern sprachen Hoff nung, Erwartung und ein viel stimmiger Halleluja-Chor.
    Als wir aus dem Fahrstuhl stiegen, kamen sie auf uns zu, und ich bereitete mich innerlich auf die bevorstehende Trennung von dem Baby vor.
    Ich hielt den Kleinen fest umklammert, während ich Sonja mitteilte, dass wir ihn aufgrund der gesetzlichen Vorschriften zunächst einmal ins Krankenhaus bringen mussten. Danach würden dann die Gerichte entscheiden, was weiter mit ihm zu geschehen hatte.
    »Aber mir war klar, dass Sie ihn so schnell wie möglich sehen wollen«, sagte ich und übergab das Kind seiner Großmutter.
    Es war ein Augenblick von großer Schönheit.
    Tränen glitzerten auf Sonjas hübschem Gesicht, als sie ihn im Arm hielt. Ihr Mann legte ihr schützend den Arm um die Schultern und die andere Hand auf die Brust seines Enkels. Sonja sah mich an und sagte: »Vielen, vielen Dank dafür, dass Sie ihn gefunden haben.«
    »Das ist ein großartiger Tag«, sagte Paul. »Ein großartiger Tag.«
    Dann setzten wir uns gemeinsam in die Suite und beratschlagten intensiv.
    »Sonja, Paul«, sagte ich. » Av is muss sich stellen. Sie selbst hat die Anzeige bei Prattslist aufgegeben. Wir haben eine Kopie davon. Sie war selbst aktiv und hat nicht nur auf ein Angebot reagiert. Sie selbst hat das Baby zum Verkauf angeboten und fünfundzwanzigtausend Dollar dafür bekommen. Das ist Menschenhandel. Wir haben auch eine Kopie des Vertrags, den sie unterschrieben hat.«
    Conklin fuhr fort: » Av is hält sich zurzeit in Mexiko auf, das heißt, falls sie dort geschnappt wird, wird sie in die USA ausgeliefert. Und falls Ritter bei ihr ist, dann hat er sich auch noch des Schmuggels einer Minderjährigen über eine Staatsgrenze schuldig gemacht. Er hat so viele Schwierigkeiten am Hals, dass er eine ganze Armada von Rechtsanwälten auf Jahre hinaus beschäftigen kann.«
    »Aber da Av is minderjährig ist«, übernahm ich wieder das Wort, »können wir versuchen, ein gutes Wort für sie einzulegen, vorausgesetzt, sie kommt freiwillig zurück. Wir versuchen mit der Staatsanwaltschaft zu reden, damit sie nach dem Jugendstrafgesetz behandelt wird. Aber wenn sie von Mexiko ausgeliefert wird …«, ich zuckte mit den Schultern, »… dann wird sie wie eine Erwachsene behandelt. Und glauben Sie mir, das kann nicht in ihrem Interesse sein.«
    Der Mann und die Frau wechselten einen Blick.
    Paul Richardson stieß einen tiefen Seufzer aus.
    » Av is ist im Schlafzimmer«, sagte er. »Und, um ehrlich zu sein, Jordan auch.«

 
    83 Ich sagte zu den Richardsons: »Bitte bringen Sie das Baby in die Küche. Und legen Sie sich mit ihm auf den Boden. Jetzt. Sofort.«
    Die beiden wirkten völlig verdutzt, taten aber, was ich gesagt hatte.
    Ich zog meine Pistole, Rich zog seine, und wir bauten uns links und rechts der Schlafzimmertür auf.
    Ich rief: » Av is Richardson, Jordan Ritter, hier spricht Sergeant Boxer. Es ist vorbei. Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus.«
    Zunächst ernteten wir nur Schweigen, aber noch bevor Rich die Tür eintreten konnte, hörten wir Ritters Stimme.
    »Sergeant, wir sind nicht bewaffnet.«
    Die Tür ging auf, und Ritter kam mit erhobenen Händen heraus. Er war unrasiert und hatte einen Sonnenbrand auf den Wangen. Trotzdem hätte er einer Werbung für eine exklusive Bekleidungslinie entsprungen sein können. Rich wirbelte Ritter herum und drückte ihn flach an die Wand. Er durchsuchte ihn und legte ihm Handschellen an. Im selben Moment kam Av is wie ein Pfeil aus dem Schlafzimmer geschossen.
    Sie hatte ebenfalls die Hände über dem Kopf, aber gleichzeitig wackelte sie mit einem Finger, um meine

Weitere Kostenlose Bücher