Das 1x1 der Schlagfertigkeit
passieren uns doch allen hin und wieder irgendwelche Ausrutscher. Oft ist es gar nicht so gemeint oder nicht gegen uns gerichtet. Und selbst wenn: Zeigen Sie Gelassenheit und gehen Sie souverän darüber hinweg.
ESKALATIONSGEFAHR!
Die kalte Schulter
Es ist eine Sache, die Bemerkung – etwa einen dummen Spruch – einfach ins Leere laufen zu lassen. Eine andere ist es, die Person komplett zu ignorieren. Also etwa schweigend den Raum zu verlassen oder mit anderen Anwesenden zu reden, als sei die betreffende Person unsichtbar.
Natürlich können Sie, wenn Sie auf der Straße von jemandem schräg angesprochen werden, einfach weitergehen und nicht mit der Wimper zucken. Handelt es sich jedoch um jemanden, mit dem Sie öfter zu tun haben, beschädigen Sie nicht nur Ihr Image, weil Sie unhöflich wirken, sondern kommen – je nach konkreter Situation – auch ängstlich oder arrogant rüber.
Flucht
nach vorn
Schweigen ist nicht immer die beste Lösung. In bestimmten Situationen gilt es, sich erst einmal Klarheit zu verschaffen: Worum geht es hier überhaupt? Benimmt sich Ihr Gesprächspartner tatsächlich gerade herablassend, oder ist das lediglich Ihre Interpretation? Ein paar nützliche Techniken helfen Ihnen dabei, die Situation zu durchschauen und gezielt zu reagieren.
Fragen Sie nach
Wenn Sie zu Sprachlosigkeit neigen, hier eine gute Nachricht: Fragen funktioniert immer! Dafür brauchen Sie weder besondere Geistesgegenwart noch tolle Pointen. Die Frage ist der ultimative Weg, um die Kontrolle wiederzuerlangen. Und Sie gewinnen gleich mehrfach:
Sie bleiben reaktionsfähig.
Alleine durch das Nachfragen wirken Sie souverän und konstruktiv (auch wenn Sie dabei Unsicherheitssignale zeigen).
Sie versachlichen auch kritische Situationen.
Sie zeigen Ihrem Gegenüber, dass Sie es und sein Anliegen ernst nehmen (auch wenn der Tonfall daneben oder sein Verhalten aus Ihrer Sicht unangebracht ist).
Sie nehmen den anderen in die Pflicht, Verantwortung für seine Äußerungen zu übernehmen.
Sie erfahren die wahren Beweggründe und Details, die Sie brauchen, um den anderen zu verstehen und angemessen reagieren zu können.
Je nach Art der Frage erreichen Sie unterschiedliche Ziele:
MÖCHTEN SIE, DASS IHR GEGENÜBER ETWAS BESTÄTIGT ODER EINE KLARE HALTUNG EINNIMMT? Dann nutzen Sie eine geschlossene Frage, die sich ausschließlich mit einem Ja oder Nein beantworten lässt.
Beispiel: »Sie äußern sich so skeptisch. Trauen Sie mir das Projekt zu?«
MÖCHTEN SIE NÄHERE DETAILS ERFAHREN? Dann verwenden Sie die offene Frage, damit Ihr Gegenüber mit näheren Informationen aufwarten muss.
Beispiel: »Inwiefern sind Sie unzufrieden mit meiner Arbeit?«
WOLLEN SIE ETWAS ÜBER DIE HINTERGRÜNDE ERFAHREN? Dann sprechen Sie genau das direkt an.
Beispiel: »Warum sagen Sie…?«; »Sie wirken so aggressiv/distanziert. Warum ist das so?«
WOLLEN SIE ALTERNATIVEN AUSLOTEN? Dann nutzen Sie die »Wenn-dann-Frage«.
Beispiel: »Sie haben sich gerade abfällig über alleinerziehende Väter geäußert. Wenn die Kinderbetreuung gesichert ist, sähe Ihre Meinung dann anders aus?«
Häufig müssen Sie mehrmals nachfragen, bevor Sie dem tatsächlichen Anliegen auf den Grund kommen:
»Na ja, Ihnen ist Ihre Freizeit offenbar wichtiger als die Arbeit!«
Wiederholungsfrage: »Sie sind also der Meinung, dass mir die Arbeit nicht wichtig genug ist?«
Antwort: »Das könnte man manchmal glauben.«
Geschlossene Frage: »Sind Sie unzufrieden mit meiner Leistung?«
Antwort: »Nein, nein… so meine ich das nicht.«
Offene Frage: »Dann erklären Sie mir bitte, was Sie genau meinen. Inwiefern glauben Sie, dass mir die Freizeit wichtiger ist?«
Antwort: »Sie gehen immer so pünktlich und lassen oft Sachen einfach liegen. Ihre Kollegen zeigen da mehr Einsatz.«
Merken Sie sich einen einfachen Dreisatz, um aus Ihrer Fragetechnik das Beste zu machen: die Fragen möglichst konkret formulieren – den anderen ausreden lassen – aufmerksam zuhören und verstehen.
AUF EINEN BLICK
Angst
vor der
Wahrheit
Manchmal traut man sich nicht, einfach nachzufragen. Was, wenn ich etwas erfahre, das ich nicht hören will? Dabei können Sie durch Fragen nur gewinnen: vor allem Klarheit. So gehen Sie mit Ihrer Angst konstruktiv um:
Schreiben Sie Ihre Befürchtungen auf
Was könnte passieren? Wovor genau haben Sie Angst und warum?
Nutzen Sie die Technik des »wilden Spekulierens«
Was könnte der andere auf Ihre Frage entgegnen? Überlegen Sie sich
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