Das 1x1 der Schlagfertigkeit
möglichst viele Antworten. Das macht Ihnen deutlich, dass Ihr Gegenüber keineswegs so reagieren muss, wie Sie es befürchten.
Setzen Sie sich mit den möglichen Konsequenzen auseinander
Nehmen Sie sich alle Antwortmöglichkeiten einzeln vor. Wie würden Sie damit am geschicktesten umgehen?
Führen Sie sich die Vorteile vor Augen
Machen Sie sich klar, welchen Nutzen Sie haben, wenn Sie genauer nachfragen. Auch wenn Ihnen die Antwort des anderen nicht gefällt, haben Sie ein persönliches Erfolgserlebnis, weil Sie über Ihren Schatten gesprungen sind.
Bringen Sie Ihre Unsicherheit zum Ausdruck
Wenn Ihnen das Fragen sehr unangenehm ist, können Sie auch das thematisieren. Leiten Sie die Frage einfach entsprechend ein:
»Ehrlich gesagt traue ich mich gar nicht so recht nachzufragen…«
Allein das Ansprechen entschärft die Situation. Und Ihr Gegenüber dürfte Ihnen häufig den Rest Nervosität nehmen.
Gezielt provozieren
Eine gezielt eingesetzte Provokation ist ein legitimes Mittel, um eine Antwort zu bekommen. Stellen Sie eine Frage oder einen Kommentar auf eine Art in den Raum, die den anderen »kitzelt« oder sogar dazu zwingt, sich zu erklären.
Äußern Sie Ihre Provokation mit einem ehrlich-interessierten Gesichtsausdruck und warten Sie auf Antwort. Wenn keine kommt: nachhaken. So unterstreichen Sie den Ernst der Situation und fordern Ihr Gegenüber auf, Stellung zu beziehen.
Keine Sorge: Selbst wenn der andere nicht unmittelbar reagiert oder gar abblockt, kommt die Botschaft an.
Gezielt provozieren – so geht’s:
Ein verheirateter Kollege sieht Ihnen tief in die Augen und baggert. Sie nehmen es zwar nicht allzu ernst, möchten aber mögliche Avancen gleich im Keim ersticken.
Sie sagen lachend: »Oh, wie niedlich – das ist ja eine Kreuzung zwischen Dackelblick und Kuhaugen! Ich hoffe, du schmachtest deine Frau zu Hause auch so an!«
Damit ziehen Sie die Situation ins Lustige, entzaubern den Schmachtblick und bringen zusätzlich die Ehefrau mit ins Spiel.
Ihre Kollegin trödelt den ganzen Tag vor sich hin und macht viel privat, etwa telefonieren oder im Internet surfen. Ein wichtiger Kundenauftrag bleibt liegen. Darauf angesprochen, beschwichtigt sie mit dem alten Spruch: »Nur keine Hektik. Ich bin doch bei der Arbeit und nicht auf der Flucht.«
Sie sagen: »Das ist unser wichtigster Kunde. Daran hängen mindestens fünf Arbeitsplätze. Stell dir vor, der Kunde ist verärgert, wenn er die Sachen erst morgen bekommt. Zufällig ruft ein anderer Lieferant bei ihm an. Der Kunde ist plötzlich offen für ein Gespräch. Zack. Auftrag entzogen. Leute entlassen. Und du bist schuld.«
Hier wird ein realistisches Szenario hoffnungslos überzeichnet. Die Kollegin wird dadurch provoziert, ihre Haltung zu überdenken. Und ihr lapidarer Bürospruch wird durch den Gegensatz zu den ernsten Konsequenzen in Frage gestellt.
Sie sind sehr genau in Ihrem Job und hinterfragen Dinge oft. Sie wissen Ihre Grenzen zu setzen. Auch wenn man Sie allgemein schätzt, haben Sie die Befürchtung, dass ein Kollege Sie als zu streng erlebt. Sie trauen sich aber nicht, einfach danach zu fragen. Als Sie wieder einmal widersprechen, ist die Gelegenheit günstig, und Sie legen ihm auf humorvolle Art in den Mund, was er über Sie denkt.
Sie sagen: »Aber Herr Meier, Sie wissen doch, dass ich Haare auf den Zähnen habe…«
Jetzt kann Herr Meier einfach mitlachen. Oder er nutzt die Gelegenheit und sagt »Also, so hätte ich es zwar nicht ausgedrückt, aber manchmal sind Sie schon ziemlich streng.«
In beiden Fällen haben Sie einen Schritt auf den Kollegen zu getan. Auch wenn Sie nur gemeinsam lachen, stärkt das das Miteinander. Und wenn tatsächlich Probleme auftreten, wird Herr Meier eher das Gespräch mit Ihnen suchen, als wenn Sie ein distanzierteres Verhältnis haben.
Die humorvolle Provokation ist jedoch nicht angebracht, wenn Sie ein ernstes und belastendes Thema aus dem Weg schaffen wollen. In diesem Fall suchen Sie besser das direkte Gespräch und reden Klartext.
So kam’s bei mir an!
Die Luft bleibt Ihnen weg? Keine Erwiderung parat? Dann bringen Sie einfach auf den Tisch, was Sie bewegt, und finden Sie auf diesem Weg Ihre Sprache wieder. So sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihr Gegenüber Sie versteht:
Sie haben für einen Kollegen die Urlaubsvertretung übernommen. An seinem ersten Arbeitstag stellt sich heraus, dass ein Rückruf versäumt wurde. Der Kollege knallt die Unterlagen auf den Tisch und giftet im Großraumbüro
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