Das 1x1 der Schlagfertigkeit
verwässern, wird Ihr Anliegen dem Gesprächspartner nicht deutlich, und Sie erreichen nichts von dem, was Sie wollen.
Manchmal ist es natürlich ganz praktisch, das Thema gezielt zu wechseln und so ein Gespräch zu steuern, das Sie als unproduktiv, ärgerlich oder unangenehm empfinden:
Sie teilen sich mit einer Kollegin das Zimmer. Ihr Chef kommt herein und erkundigt sich bei Ihnen über den Stand eines aktuellen Projekts. Während Sie erzählen, schaltet sich Ihre Kollegin ein und sagt: »Wir haben ja so viel Arbeit zur Zeit. Ich befürchte, dass sich das Projekt verzögert, wo Frau X doch so viel um die Ohren hat!«
Jetzt können Sie entsetzt dastehen und die Bemerkung stammelnd zu widerlegen versuchen. Oder Sie fahren der Kollegin verärgert über den Mund (was beim Chef nicht gut ankommt) beziehungsweise zahlen es ihr heim, indem Sie sie beim Chef schlechtmachen. All das dürfte die Bemerkung bei Ihrem Chef noch stärker im Gedächtnis verankern. Besser ist es, davon abzulenken, indem Sie souverän wieder zum Thema zurückkehren. Zum Beispiel so: »(Zur Kollegin:) Das ist nett, dass du dich um mich sorgst. (Zum Chef gewandt:) Es ist richtig, dass wir viel um die Ohren haben. Aber auch wenn ich zurzeit stark belastet bin, habe ich das Projekt selbstverständlich fest im Griff, keine Sorge! Wir waren bei der Terminplanung. Also Folgendes würde ich vorschlagen. Wenn…«
Das hilft Ihnen beim Themenwechsel:
MODERATOREN-ROLLE ÜBERNEHMEN
Führen Sie durch das Gespräch, wie es ein guter Moderator tut.
»Das bringt uns jetzt vom Thema weg. Wir waren bei…«
EINE KRITISCHE SITUATION ENTSPANNEN
Hier hilft Ihnen Humor: Durch eine lockere Bemerkung oder eine übertrieben theatralische Geste leiten Sie zum nächsten Thema über.
»Bevor wir uns an die Kehle gehen, schlage ich dringend vor, das Thema zu wechseln…«
Hektisch mit den Armen wedelnd: »O-oh… schnell, schnell, ein neues Thema!«
AUGENZWINKERND ÜBERLEITEN
Auch wenn Sie sich etwas unwohl fühlen, etwa weil man Sie auf die Schippe genommen hat oder weil Sie in einen Fettnapf getreten sind, reagieren Sie am besten locker:
Kneifen Sie die Augen fest zu: »Oh no! Entweder das Thema ändert sich, oder ich versinke gleich im Boden!«
Tun Sie entnervt: »Ich kann so nicht arbeiten!«
GESCHICKT APPELLIEREN
Benimmt sich jemand kindisch, spitzbübisch oder aggressiv, dann packen Sie ihn bei seiner Eitelkeit:
»Ich mag einen guten Witz auch. Aber jetzt ist es wichtig, unsere Professionalität zu beweisen und die knappe Zeit gut zu nutzen. Es geht um…«
KLARTEXT REDEN
Wollen Sie etwas nicht tolerieren, dann machen Sie das unmissverständlich klar. Halten Sie dabei unbedingt Blickkontakt und schauen Sie ernst. Durch ein beschwichtigendes Lächeln oder unsicheres Wegsehen relativieren Sie Ihre Aussage. Gehen Sie danach sachlich zum Thema über.
»Stopp! Das reicht jetzt.«
»Diese Kommentare gehen mir nicht nur auf die Nerven, sondern sie treffen mich auch. Ich verlange, dass Sie das künftig sein lassen.«
ESKALATIONSGEFAHR!
Unsinn reden
In manchen Schlagfertigkeitsbüchern wird geraten, man solle »den Gegner« aus dem Konzept bringen, indem man sinnlose Sprichwörter benutzt oder einen völlig zusammenhanglosen Themenwechsel vollführt.
Doch stellen Sie sich das einmal konkret vor:
Ein verärgerter Kollege blafft Sie wegen eines Fehlers an, und Sie sagen daraufhin: »Der frühe Vogel geht zum Brunnen, bis er bricht.« Was passiert? Der andere fühlt sich mit seinem Anliegen nicht ernst genommen, und die Situation schaukelt sich hoch. Danach hat der Kollege weder eingesehen, dass er sich im Ton
vergriffen hat, noch ist die Zusammenarbeit einfacher geworden.
Wechseln Sie einmal die Perspektive:
Wie würden Sie über jemanden denken, der plötzlich mit irgendeinem weit hergeholten Thema ankommt, das zudem gar keinen Sinn ergibt? Wirkt das souverän auf Sie?
DIE EIGENEN WÜNSCHE UND BEDÜRFNISSE IM BLICK BEHALTEN
Am besten schreiben Sie sich vorher auf, was Sie erreichen können und wollen. Dann können Sie Ihre Notizen als roten Faden mit ins Gespräch nehmen und lassen sich nicht so leicht davon ablenken.
NICHT AUF ABLENKUNGEN EINGEHEN
Sofern jemand einen Spruch macht, überhören Sie ihn entweder oder reagieren Sie – je nach Situation – kurz darauf, um das Wort zu behalten beziehungsweise dann sofort wieder zum Thema zurückzukommen. Bringt jemand ein anderes Anliegen ins Spiel, nehmen Sie es auf, aber bestehen Sie darauf, dass Ihr Thema
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