Das 1x1 der Schlagfertigkeit

vorschnell geurteilt wurde, und auf diese Ungerechtigkeit anspringen.
+  Den Kern der Sache herausfinden und darauf eingehen – wenn es Ihnen wichtig ist, können Sie zudem erklären, dass der Vorwurf nicht angebracht war.
    Beispiel:
»Gestern hatten wir Fehlalarm. Sie haben schon wieder die Fenster nicht zugemacht!«
»Oh, ein Fehlalarm! Das ist ärgerlich. Ich bin um fünf Uhr gegangen, war also nicht die Letzte im Büro. Aber das ist auch egal: Ich erinnere noch mal alle daran, aufzupassen und als Letzter kurz alle Fenster auf der Etage zu prüfen.«
    DER VORWURF IST BERECHTIGT, ABER DER TONFALL UNANGEMESSEN
–  Sofort dichtmachen oder aggressiv reagieren.
+  Tonfall und Inhalt sachlich ansprechen.
    Beispiel:
»Jetzt habe ich eine Terminkollision! Mein Gott, können Sie nicht mal einen Termin in den Kalender eintragen?«
»Es tut mir Leid, dass ich diesen Fehler gemacht habe. Ich bitte Sie jedoch, nicht in diesem Ton mit mir zu sprechen.«
    DER VORWURF IST OFFENSICHTLICH UNSINN UND SOLL SIE LEDIGLICH VERUNSICHERN
–  Darauf hereinfallen.
+  Entweder die Provokation bewusst überhören oder die Taktik als solche entlarven.
    Beispiel:
»Bei Ihnen stimmt der Spruch ›Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast‹!«
»Was genau möchten Sie denn damit sagen?« (dann schweigend abwarten) oder »Ersparen Sie uns bitte diese Mätzchen.«
    DER VORWURF IST BERECHTIGT, ABER SIE SIND ERSTMAL SPRACHLOS
Wenn Sie von Ihren Emotionen übermannt werden und nicht überlegt reagieren können, dann sprechen Sie als Erstes an, wie es Ihnen geht. Dieser Auftakt hilft Ihnen, die Sprache wiederzufinden.
    Beispiel:
»Jetzt stimmt die Kasse schon wieder nicht! Das geht wirklich nicht, dass immer Quittungen fehlen!«
»Ich weiß… Sie haben Recht… ehrlich gesagt kann ich gerade keinen klaren Gedanken fassen…«
Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, etwas aufzurechnen und auf einen Vorwurf mit einem Gegenvorwurf zu reagieren!
Bloßgestellt… was jetzt?
    Jemand macht einen Witz auf Ihre Kosten… und die Kollegen stehen dabei. Oder Sie werden kritisiert und fühlen sich dadurch vor anderen herabgewürdigt. Sie haben gelernt, wie Sie innerlich mit einer solchen Situation umgehen können ( › ). Das gibt Ihnen die Sicherheit, nun aktiv zu werden:
    JEMAND MACHT EINEN WITZ AUF IHRE KOSTEN
Sie finden die Bemerkung auch witzig? Dann lachen Sie mit!
Sie finden die Sache nicht lustig, sie stört Sie aber auch nicht weiter, solange es bei dieser einen Bemerkung bleibt? Dann überhören Sie sie einfach.
Sie sind getroffen und möchten derlei Bemerkungen nicht hören? Dann sprechen Sie die Sache an: »Es trifft mich, wenn Ihr über mein Gewicht scherzt. Bitte lasst das.« Sonst erkennen die Kollegen nicht, dass Sie getroffen sind. Vorsicht: Wenn Sie aus Unsicherheit so tun, als fänden Sie die Bemerkung witzig, könnte sie zum Dauerbrenner werden!
Sie können mal etwas einstecken, teilen aber auch aus? Dann greifen Sie zu einer Retourkutsche.
    Wichtig: Machen Sie keine große Sache daraus, sondern wechseln Sie anschließend das Thema.
    JEMAND REDET SIE VOR ANDEREN SCHIEF AN
Zeigen Sie Gelassenheit, indem Sie sachlich sagen, dass der Kommentar daneben war. Oder überhören Sie die Bemerkung einfach. Auch wenn Ihnen eine ähnlich ungute Entgegnung einfällt: Verkneifen Sie sie sich. Begeben Sie sich nicht auf das gleiche Niveau.
    SIE WERDEN VOR ANDEREN AUF SACHLICHE WEISE KRITISIERT
Wenn es Ihnen möglich ist, gehen Sie ebenso sachlich auf die Kritik ein. Sofern Sie fassungslos sind oder Ihnen die Sache vor den Kollegen total unangenehm ist, bitten Sie um ein Gespräch unter vier Augen. Sprechen Sie darin unbedingt an, dass Sie sich in solchen Fällen generell ein persönliches Gespräch wünschen, statt vor anderen kritisiert zu werden. Zum konstruktiven Umgang mit angemessener und unangemessener Kritik ( siehe ab › ).
    SIE WERDEN VOR ANDEREN UNSACHLICH KRITISIERT
Bewerten Sie den Inhalt und die Art und Weise der Kritik getrennt voneinander. Führen Sie mit der anderen Person ein vertrauliches Gespräch und sprechen Sie den unangemessenen Tonfall an. Zeigen Sie sich trotz der unsachlichen Vorgehensweise auf jeden Fall konstruktiv und gesprächsbereit, was den Kritikpunkt selbst angeht.
    Anders sieht es aus, wenn das Ganze nur ein Vorwand ist, um Ihnen zu schaden. In diesem Fall fragen Sie nach: »Wir wissen beide, dass weder diese Kritik noch Ihre Art, sie anzusprechen, Bestand hat. Worum geht es Ihnen also