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Das 5-Minuten-Grauen

Das 5-Minuten-Grauen

Titel: Das 5-Minuten-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Teufel. Er wird doch mit einem Mann fertig werden.« Flora hatte sehr abfällig gesprochen, konnte ihre Freundin Clara aber nicht überzeugen, denn diese winkte ab.
    »Sinclair hat etwas an sich.«
    »Und was?« fragte Erica.
    »Ich kann es nicht erklären, aber es ist etwas, das uns nicht paßt.«
    Flora kam näher. »Werde deutlicher, verdammt!«
    Clara runzelte die Stirn. »Ich will euch ja keine Angst einjagen, aber es ist nun einmal so. Wir haben ihn meiner Meinung nach unterschätzt. Wir müssen uns vor ihm vorsehen. Ich weiß auch nicht, wo er steckt. Möglicherweise hat er sogar den Weg zum Glas gefunden. Das wäre nicht gut für uns!«
    »Wie meinst du das?« rief Flora.
    »Er könnte sie retten.«
    Erica lachte so laut, daß es durch die Halle schallte. »Dann hätte er gegen den Teufel kämpfen müssen.«
    »Ich weiß.«
    »Hältst du ihn für stärker als den Satan?« fauchte Flora sie an.
    Clara schüttelte den Kopf. »Wer ist schon stärker als er. Aber Sinclair gehört zu den Raffinierten. Er ist nicht grundlos bei uns erschienen. Denkt daran, was uns Rita sagte.«
    »Ein mieser Polizist.«
    Clara hob den Finger. Es sah aus wie eine zurechtweisende Warnung.
    »Das stimmt alles. Nur sollte man auch bedenken, wo sich unsere Freundin Georgette aufhalten könnte.«
    »Wer Sinclair sieht, sollte ihn töten!« erklärte Flora. »Das war so abgemacht zwischen uns.«
    »Ich habe ihn nicht gesehen«, sagte Clara.
    »Und ich auch nicht!« erklärte Erica. »Da du ebenfalls allein gekommen bist, bleibt nur Georgette übrig.«
    »Das weiß ich selbst!« erwiderte Flora böse.
    »Ausgerechnet sie!« Erica verdrehte die Augen. »Die hat ihn doch angehimmelt, dieses alte Weib. Wenn er ihr gegenübersteht, wird sie ihm etwas vorsingen, anstatt zu schießen.«
    »Warst du nicht auch scharf auf ihn?« höhnte Flora.
    Erica schoß Röte ins Gesicht. »Nicht so direkt. Ich habe vor ihm mit meinen früheren Erfolgen nicht angegeben.«
    Clara kicherte. »Das konntest du auch nicht. Es gab ja keine.«
    Erica schrie katzenhaft und wütend auf, während sie ihre Hände zu Fäusten ballte. »Sag das nicht, verdammte Intrigantin! Was weißt du denn schon über mich?«
    »Genug, um das behaupten zu können.«
    »Nein, ich…«
    Mit beinahe sanft klingender Stimme fuhr Flora dazwischen. »Hört auf, euch zu streiten, ihr Vetteln. Das ist nicht der richtige Ort und nicht der richtige Zeitpunkt. Wir sollten uns auf Sinclair konzentrieren und nicht auf unsere Differenzen. Die Frage lautet: Wo kann er sein?«
    »Das Haus ist groß«, meinte Clara. »Weiß ich selbst.«
    »Wo könnte Georgette ihn erwischt haben?« murmelte Erica und legte zwei Fingerspitzen unter ihr Kinn. »Wir haben uns getrennt, das einmal vorweggenommen. Jeder ist in eine andere Richtung gegangen. Wir haben unsere Kutten ausgezogen und sind hier zusammengetroffen. War eine von euch in seinem Zimmer?«
    »Nein!«
    »Dann sollten wir dort nachschauen.« Flora lächelte kalt und auch säuerlich. »Ratet mal, was ich auf meinem Weg in die Halle getan habe? Ich bin an seinem Zimmer vorbeigegangen und schaute hinein. Es war leer.«
    »Keine Spuren?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Was machen wir jetzt?« fragte Clara. Ihre Stimme hatte an Festigkeit verloren, sie klang weinerlich.
    Zwei Augenpaare richteten sich auf die Chefin des Quartetts. Flora wußte, was sie ihren Freundinnen schuldig war. Eine Lösung würde sie zwar auch nicht präsentieren können, aber einen Versuch mußte es einfach geben. Sie konnten nicht stundenlang in der Halle stehenbleiben und abwarten, bis sich die Dinge von selbst regelten.
    »Es kann ja durchaus sein, daß Georgette Glück gehabt und Sinclair getroffen hat.«
    »Wo hätte sie ihn dann hingeschafft?«
    »Wir sollten ihn töten.«
    »Richtig!« bestätigte Clara. »Aber hast du einen Schuß gehört, Flora? Oder du, Erica?«
    »Nein.«
    »Stellt euch mal vor«, murmelte Flora, »er hat es geschafft und Georgette überwunden? Was dann…?«
    Ratlosigkeit breitete sich aus. Erica meinte schließlich: »Ich kann mich nicht in seine Lage hineinversetzen.«
    »Richtig, ich auch nicht, wir können jedoch überlegen. Er weiß, daß es in diesem Haus ein Geheimnis gibt, sonst wäre er nicht gekommen. Er will das Geheimnis herausfinden, wobei er sicherlich Mittel und Wege kennt, jemand zu zwingen.«
    »Dann hat Georgette uns verraten?« rief Clara.
    »Unter Druck. Sie kann ihn auch irgendwohin geführt haben. In den Raum des Teufels, zum Stundenglas.

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