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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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übermütige Höhen. Die Segeltuchtasche über die Schulter geschwungen, so rannte Pet Girl in der Dunkelheit die beiden Treppen nach unten und gab Isas Code in die Tastatur vor der Haustür ein, deaktivierte die Alarmanlage und aktivierte sie anschließend wieder.
    Dann trat sie nach draußen, frei wie ein Spätzchen. »Träumt was Schönes, ihr Süßen«, sang die Stimme in ihrem Kopf. »Träumt was Schönes.«

26
    Am Montag um die Mittagszeit tauchte Jacobi auf, beugte sich über unsere Schreibtische und sagte zu mir und Conklin: »Ihr müsst rüber zum Broadway, Ecke Pierce, bevor die Leichen abtransportiert werden. Boxer, du löst die Spätschicht ab und übernimmst die Leitung der Ermittlungen.«
    »Die Ermittlungen übernehmen?«, sagte ich dümmlich.
    Ich warf Conklin einen Blick zu. Wir hatten gerade über die Baileys gesprochen, die vor wenigen Stunden tot in ihrem Bett aufgefunden worden waren. Und wir hatten uns darüber gefreut, dass wir keinen Fall an der Backe hatten, wo die pausenlose Medienhysterie vorprogrammiert war, wo man stündlich irgendwelche Ermittlungsfortschritte bekannt geben musste.
    »Der Bürgermeister ist Ethan Baileys Cousin«, sagte Jacobi.
    »Das weiß ich.«
    »Er will, dass du dabei bist, Boxer, genau wie der Chief. Hat ausdrücklich deinen Namen erwähnt.«
    So schmeichelhaft das auch gemeint war, ich hätte beinahe gekotzt. Rich und ich erstickten in ungelösten Fällen, und bei einem Verbrechen von solch großem gesellschaftlichem Interesse mischte das Präsidium im Hintergrund auf jeden Fall kräftig mit - ganz abgesehen davon, dass unsere anderen zwölf Fälle sich keineswegs von selbst lösten. Die Aufklärung würde nur immer schwieriger werden.
    »Keine Widerrede«, sagte Jacobi zu mir. »Die Polizei, dein Freund und Helfer.«
    Ich starrte ihn mit zusammengepressten Lippen an, damit mir kein böses Wort entwich.
    Aber ich sah, dass Conklins Reaktion vollkommen anders
ausfiel. Er räumte ein Stück von seinem Schreibtisch frei, und Jacobi pflanzte seinen Hintern darauf, ohne seinen Redefluss zu stoppen.
    »Die Baileys hatten Personal, das im gleichen Haus in einem separaten Flügel untergebracht war. Die Haushälterin, Iraida Hernandez, hat die Leichen entdeckt. Am besten sprecht ihr erst mal mit ihr.«
    Ich hatte mein Notizbuch hervorgeholt. »Was noch?« Ich hing über dem Grill, spürte schon, wie die Flammen sich die Finger nach mir leckten.
    »Gestern Abend haben die Baileys mit einem Bekannten zu Abend gegessen. Ein Innenarchitekt, ein gewisser Noble Blue. Könnte sein, dass er der letzte Mensch war, der sie lebend gesehen hat. Die Hernandez hat zuerst den Notruf gewählt und anschließend bei Blue angerufen und der wiederum beim Bürgermeister. Mehr haben wir bis jetzt noch nicht.«
    Na ja, da würde noch mehr kommen. Viel mehr.
    Die Familiengeschichte der Baileys war allgemein bekannt.
    Isa Booth Baileys Familie lebte schon in der vierten Generation in San Francisco. Sie ging ursprünglich auf einen der Eisenbahnmagnaten zurück, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts Schienenstränge quer durch die Prärie gezogen hatten. Isas Familie spielte in der Milliardärsliga.
    Auch Ethan Baileys Stammbaum nahm seinen Anfang im San Francisco des 19. Jahrhunderts, allerdings entstammte er der Arbeiterklasse. Sein Urgroßvater war Bergarbeiter gewesen, und die Familie hatte sich durch ganz normale Handelsgeschäfte Stück für Stück nach oben gearbeitet. Als Ethan irgendwann mitten in der vergangenen Nacht gestorben war, da war er Besitzer der Restaurantkette »Baileys« gewesen, die ein »All-you-can-eat-Büffet« für $ 9,99 im Angebot hatte.
    Ob gemeinsam oder allein, sie hatten jedenfalls die Blicke der High Society von San Francisco ebenso auf sich gezogen
wie die derer, die gerne dazugehört hätten. Es gab Gerüchte über Liebhaber aus Hollywood, anrüchige Arrangements und sämtliche Partys, die man mit Geld kaufen konnte: Sexpartys, Drogenpartys, Partypartys.
    Als ich mich wieder in Jacobis Vortrag einklinkte, sagte er gerade: »Dieser Noble Blue ist irgendwie ein komischer Kauz. Er behauptet, dass er euch alles über die Baileys erzählen kann, auch die intimen Details, und das mit den Intimkenntnissen könnt ihr gerne wörtlich nehmen. Boxer, du kriegst jeden Mann, den du für diesen Fall brauchst … Lemke, Samuels, McNeil. Ich will regelmäßig informiert werden und stecke immer wieder mal meine Nase zur Tür rein.«
    Ich schickte ihm den bösen Blick, sagte

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