Das Abkommen
etwas zu beißen haben. Und diese Entscheidung darf nicht von zwölf Leuten einer Jury getroffen werden. Sie muss von uns allen getroffen werden – von allen Amerikanern. Und daher möchte ich, dass Sie den Präsidenten anrufen, dass Sie Ihre Repräsentanten in der Regierung anrufen, die Tabakfirmen, die Anti-Tabak-Lobby, wen auch immer. Sagen Sie ihnen, dass wir hier in Amerika leben und Sie nicht möchten, dass man Ihnen vorschreibt, was Sie in Ihrem eigenen Haus tun dürfen und was nicht.«
Ich wich zurück, und die Gruppe der Reporter mit mir.
»Mr Barnett, möchten Sie dazu einen Kommentar abgeben?«
»Nein. Nein, kein Kommentar«, sagte ich. Dann drehte ich mich um und rannte zum Wagen. Ich drückte auf die Hupe, während ich mich auf den Fahrersitz warf. »Anne! Komm raus und bring Nikotin mit!«
»Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber ich glaube, die Luft ist rein«, sagte Anne, während sie hinter einer Hecke hervorkam und wieder in den Wagen stieg. Wir waren ein paar Blocks von ihrer Wohnung entfernt, und ich hatte sie vorgeschickt, um die Lage auszukundschaften. Das Klügste wäre gewesen, in ein Hotel zu gehen, aber angesichts unserer aktuellen finanziellen Lage verbot sich eine derartige Verschwendung von selbst.
Ich fuhr los, bog um die Ecke und stellte den Wagen auf ihrem Parkplatz ab. »Ich bin froh, dass ich bei dir bleiben kann.«
»Du kannst so lange bleiben, wie du willst. Aber ich halte meine Wohnung für ein viel zu offensichtliches Versteck. Wie lange, glaubst du, werden sie wohl brauchen, bis sie dich gefunden haben?«
»Ich hoffe, so lange, bis wir eine nette Wohnung in der Äußeren Mongolei gefunden haben.«
»Schlechtes Essen und noch schlechteres Wetter. Wie sieht Plan B aus?«
Ich stellte den Motor ab, stieg aber noch nicht aus. »Das war Plan B.«
»Wirst du Larry Mann anrufen?«
»Wozu? Ich arbeite nicht mehr für Terra. Das ist das Schlimmste, was passieren konnte: Ich habe kein Gehalt und keine Macht mehr, aber alle glauben, ich sei für das Ganze verantwortlich. Im Ernst, ich glaube, wir sollten wegfahren. Bei einer meiner Kreditkarten ist noch etwas Luft im Limit. Ich wollte schon immer mal nach Frankreich …«
»Die Franzosen rauchen noch mehr als wir, und deinetwegen sind sämtliche Exporte eingestellt worden.«
»Du hast recht.« Ich stieg aus, und Nikotin kletterte über die Sitze, um mir zu folgen. »Aber es dürfte nicht lange dauern, bis die Presse herausgefunden hat, dass ich tatsächlich nichts mehr zu sagen habe. Und bis dahin werde ich mich eben ein paar Tage bei dir verstecken.«
»Mr Barnett!«
Wir drehten uns um, als wir die Stimme hörten, die wir beide kannten, und sahen, wie der Blonde und der Brünette aus einem verbotenerweise vor einem Hydranten geparkten Auto sprangen.
»Mr Barnett! Wir müssen mit Ihnen reden«, sagte der Blonde, während sie zu uns gelaufen kamen.
»Du meine Güte! Euch habe ich ja nicht mehr gesehen seit … Wann war das, Anne?«
»Das muss auf dem Highway gewesen sein, als die beiden weggelaufen sind, während man auf uns geschossen hat.«
»Ihr Vater möchte gern mit Ihnen reden«, sagte der Brünette. Er tat so, als hätte er Annes Bemerkung nicht gehört.
»Wissen Sie, mein Terminkalender ist zurzeit recht voll. Sagen Sie ihm, dass seine Sekretärin meine Sekretärin anrufen soll. Vielleicht schaffen wir es dann ja, für nächsten Monat einen Termin zu vereinbaren.«
»Es wird nicht lange dauern, Mr Barnett. Höchstens eine Stunde«, versuchte es der Brünette noch einmal.
Als ich gehen wollte, packte er mich am Arm. »Nur ganz kurz, Mr Barnett. Ihr Vater legt großen Wert darauf, mit Ihnen zu sprechen.«
Ich versuchte, mich loszureißen, doch er packte mich nur noch fester.
»Ich habe nein gesagt! Lassen Sie mich los!«
»Machen Sie keinen Ärger, Mr Barnett.«
Erst jetzt wurde mir klar, dass ich nur zwei steroidgesteuerte Schönlinge vor mir hatte, die nicht einmal größer waren als ich. Ich hatte endgültig die Nase voll von ihnen.
Bevor der Blonde meinen anderen Arm packen konnte, holte ich aus und rammte meine Faust in das gleichmäßig gebräunte Gesicht des Brünetten. Er war so überrascht, dass er sich nicht einmal zu ducken versuchte.
Er ließ meinen Arm los und fiel nach hinten auf den Asphalt, während ihm das Blut aus seiner vom Schönheitschirurgen korrigierten Nase lief. Der Blonde machte einen Schritt auf mich zu, doch dann passierte etwas, was ich nie für möglich gehalten
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