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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Boss«, sagte ich. »Was er tut oder lässt, hat mich eigentlich gar nicht zu interessieren.«
    Mein Vater lachte – was bei ihm hieß, dass sich sein Brustkorb bewegte, ohne dabei ein Geräusch von sich zu geben. »Aber du bist doch derjenige, um den es bei der ganzen Sache geht, Trevor. Es ist passiert, nachdem er dich zum Vizepräsidenten für Strategie und Planung gemacht hat. Dein Gesicht wird jeden Abend im Fernsehen gezeigt …«
    Ich zuckte mit den Achseln.
    »Wach endlich auf. Jeder in diesem Land denkt, dass du dafür verantwortlich bist.«
    Der Ton in seiner Stimme machte mir klar, dass er die Vorstellung, ich hätte auch nur am Rande etwas mit der Inszenierung einer derart monumentalen Angelegenheit zu tun, für absurd hielt. Womit er natürlich recht hatte.
    »Es ist egal, ob es stimmt oder nicht«, fuhr er fort. »Der Eindruck zählt. Im letzten Jahr gab es Gerüchte, dass er langsam alt wird und den Biss verliert. Vielleicht sogar ein wenig senil wird. Jetzt sieht es für viele so aus, als würde er sich von einem Jüngeren beeinflussen lassen. Und offen gesagt tut er rein gar nichts, um diesem Eindruck zu widersprechen.«
    »Was willst du mir damit sagen?«
    »Warum hat er die Pressemitteilung ausgerechnet von dir verlesen lassen?«, sagte er. »Weil du ein gut aussehender, sympathischer junger Bursche bist, der nicht so geschliffen wirkt. Weil du eine gute Presse bekommen hast und bei dieser unglücklichen Diskussion mit Scalia als ehrlich und direkt rübergekommen bist. Aber vor allem, weil er Wert darauf legt, dass jemand anders für diese Sache sein Gesicht hinhält.«
    Alles, was mein Vater sagte, entsprach der Wahrheit. Doch die Vorstellung, dass Paul Trainer meine Interessen am Herzen lagen, war genauso lächerlich wie die Vorstellung, dass sich mein Vater auch nur einen Deut um meine Interessen scherte. Allerdings fiel es mir immer schwerer zu vergessen, dass ich der Vizepräsident eines der größten Unternehmen der Welt war. Ich.
    »Zurzeit bringt dich jeder Raucher in den Vereinigten Staaten mit der Tatsache in Verbindung, dass er keine Zigaretten mehr bekommt, und wenn ein Politiker deinen Namen hört, denkt er daran, dass ein Viertel seiner Wähler am Wahltag Entzugserscheinungen haben wird.« Er fuhr fort, mit dem Glas in seiner Hand herumzuspielen. »Ich weiß, dass dir alles ganz fantastisch vorkommen muss, nachdem du so lange unten gearbeitet hast. Aber Trainer benutzt dich nur. Und für dich wird es böse ausgehen.«
    »Wirklich?«
    »Trevor, die Regierung wird sich das nicht gefallen lassen. Politiker sind ein rachsüchtiger Haufen, und man kann sie nicht so einfach erpressen, wie du dir das vorstellst. Wenn sie sich alle auf eine Seite stellen, kann man sie nicht mehr aufhalten. Sie können aus dir und Trainer die am meisten gehassten Männer der Welt machen, sie können sich etwas aus den Fingern saugen, um dich ins Gefängnis zu bringen, sie können jede Peinlichkeit ausgraben, die dir je widerfahren ist …«
    Ich war mir nicht so sicher, ob ich der gleichen Meinung war wie er. Angesichts der Tatsache, dass die Medien uns ständig im Auge hatten, würde es den Politikern schwerfallen, etwas Belastendes zu konstruieren. Und da ich mit meinem Leben bis jetzt nicht viel angefangen hatte, hatte das unter anderem den Vorteil, dass ich eigentlich noch gar nichts richtig Schlimmes verbrochen hatte. Das Ganze war schon etwas mehr, als wenn UPS über Weihnachten streikte. Die Regierung konnte nicht einfach eingreifen, alle zur Arbeit zurückbefehlen und die Situation retten. Die meisten Regierungsmitglieder waren in der Öffentlichkeit als Tabakgegner bekannt und hatten oft und gern über die Gefahren des Rauchens gewettert. Es war weitaus wahrscheinlicher, dass die Regierung untätig blieb, weil sie hoffte, dass die Tabakindustrie in den nächsten ein oder zwei Wochen einen Rückzieher machte.
    »Die Raucher werden sich gegen uns wenden, genauso wie die Leute, die deswegen ihren Arbeitsplatz oder Geld verlieren. Die Regierung wird uns bei jeder sich bietenden Gelegenheit als Unruhestifter und herzlosen Firmenmoloch hinstellen, und jetzt können wir uns nicht einmal mehr darauf verlassen, dass uns die hiesigen Politiker helfen.«
    Vielleicht, dachte ich. Aber eine recht leistungsfähige PR-Maschinerie hatten wir auch.
    »Was ist mit den Prozessen?«, fragte ich, weil ich der Meinung war, es sei Zeit, das Thema zu wechseln.
    Über das Gesicht meines Vaters huschte ein Anflug von Ärger,

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