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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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nicht den Einfluss hast, um so etwas durchzuziehen, aber im Fernsehen und in den Zeitungen behaupten sie, du seist dafür verantwortlich. Warum denn? Ich dachte, du würdest nur Akten in der Gegend rumschieben.«
    Ich starrte auf meine Margarita und stieß mit dem Finger einen Eiswürfel an, der den Klingen des Mixers entkommen war. »Ich habe wirklich keine Ahnung, was da gerade abläuft. Es kam alles ganz plötzlich. Zuerst habe ich gedacht, man würde mich feuern. Ich bin zu dieser Vorstandssitzung gegangen und …«
    »Lass uns ein paar Schritte gehen«, sagte Darius, während er mir den Arm um die Schultern legte.
    »Sicher, dass du keinen Drink möchtest?«, fragte ich, während er mit mir zum Pool ging.
    »Nein, danke. Jetzt nicht.«
    »Das sieht ja ganz danach aus, als würde der Kran endlich funktionieren.« Ich wies auf den Kran. Darius konzentrierte sich immer noch auf den Boden.
    »Hm. Trevor, hast du eigentlich eine Ahnung, wie viele Leute rauchen? Wie oft bist du schon bei mir auf einer Party gewesen? Ich wette, dass achtzig Prozent der Mädels hier gern eine Zigarette zu ihrem Drink rauchen.«
    Ich nickte und beobachtete ein Mädchen – offenbar war es zum ersten Mal hier –, das herauszufinden versuchte, wie es am besten in Darius’ sternförmigen Pool kam.
    »Sie sind völlig geschockt.«
    Ich grinste und schüttelte den Kopf. »Hast du etwa Angst, dass eine deiner Freundinnen ausrastet und dein Büro zusammenschießt?«
    »Das ist nicht witzig, Trevor.« Die Wut in seiner Stimme überraschte mich. Einen Moment lang glaubte ich, er wollte mich veralbern.
    »Wenn die Mädels nicht kriegen, was sie wollen, amüsieren sie sich nicht so gut.«
    »Schon klar«, erwiderte ich, während mir auffiel, dass wir uns auf die Umkleidekabinen zubewegten.
    »Und wenn sie nicht glücklich sind, macht es nicht so viel Spaß mit ihnen.«
    Die Tatsache, dass seine Sätze mehr als die üblichen drei Worte enthielten, hätte mich darauf hinweisen sollen, dass es ein todernstes Thema für ihn war. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass wir seit dreiundzwanzig Jahren Freunde waren. Lassen Sie mich das wiederholen: dreiundzwanzig Jahre . Die Mädchen auf seinen Partys kannte er in der Regel seit zehn Minuten.
    Darius blieb abrupt stehen, und da sein Arm immer noch um meine Schultern lag, musste ich ebenfalls haltmachen.
    »Trevor, das Problem ist, dass du auf sämtlichen Fernsehkanälen zu sehen bist.« Ich wollte protestieren, doch er hob die Hand und brachte mich zum Schweigen. »Ich weiß, dass dieser Schwachsinn nicht auf deinem Mist gewachsen ist, aber es ist ziemlich schwierig, das den Mädels zu erklären. Es ist doch so – man hat ihnen ihre Zigaretten weggenommen, und jetzt spaziert auch noch der Kerl, der das verbrochen hat, mit einem Daiquiri in der Hand hier herum und reibt es ihnen unter die Nase.«
    »Das ist eine Margarita …«
    Wir setzten uns wieder in Bewegung, und mir wurde endgültig klar, dass er mich zu den Umkleidekabinen dirigierte. Wir blieben erst stehen, als wir meinen Schrank erreicht hatten.
    »Hör zu, Trevor, ich glaube, es ist besser, wenn du nicht mehr so oft kommst, jedenfalls so lange, bis diese Sache vorbei ist, okay?«
    Ich hätte wissen müssen, dass er so etwas sagen würde. Schließlich standen wir ja gerade vor meinem Schrank. Aber – und das heißt jetzt nicht, dass ich auf diesem Punkt herumreiten will – wir waren seit dreiundzwanzig Jahren Freunde. Und daher reagierte ich auch ein wenig verwirrt, obwohl es selbst der letzte Trottel noch kapiert hätte.
    »So oft bin ich doch gar nicht hier«, erwiderte ich langsam. »Wenn’s hoch kommt, ein paar Mal im Monat …«
    »Eben«, sagte Darius, während er die Schranktür aufriss und meine Sachen herausholte.
    Dann zerrte er mich hinaus und führte mich zu dem Tor, das an den Vorgarten angrenzte. Endlich fiel bei mir der Groschen, und ich blieb abrupt stehen.
    »Darius! Soll das heißen, dass du mich rauswirfst?«
    »Großer Gott, Trevor. Jetzt mach doch kein Drama draus. Die Leute flippen aus, wenn sie dich sehen, das ist alles. Wir warten einfach, bis sich alles wieder etwas beruhigt hat. Ich muss ein Unternehmen leiten, und meine Leute kommen hierher, um Dampf abzulassen. Nur so sind sie glücklich und arbeiten gut.«
    Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er jemals Interesse an seinen Mitarbeitern gezeigt hatte. Natürlich abgesehen von seinem Interesse daran, sämtliche unter fünfundzwanzigjährigen

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