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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Mädchen, die für ihn arbeiteten, einem Praxistext zu unterziehen.
    Sein Arm legte sich wieder um meine Schultern, und plötzlich hatte ich keine Kraft mehr, um mich dagegen zu wehren.
    »Darius. Ich …«
    Wir blieben am Eingangstor stehen, und plötzlich hellte sich sein Gesicht auf, als hätte er gerade einen Geistesblitz gehabt.
    »He, Trevor. Könntest du mir einen kleinen Vorrat besorgen?«
    »Wie bitte?«
    Er stieß das Tor auf. »Ach, komm schon, Trevor. Du kommst doch an Zigaretten ran, stimmt’s? Du könntest mir ein paar besorgen. Sozusagen unter der Hand. Das wäre doch cool. Dann wäre mein Haus der einzige Ort, an dem es noch etwas zu rauchen gibt. Das würde alle enorm aufmuntern.«
    Er knallte mir meine Sachen vor den Bauch und schob mich hinaus in die kalte, feindliche Welt. Ich stand einfach nur da, in der einen Hand meine Wäsche, in der anderen einen halb leeren Becher mit einer Margarita.
    »He, Trevor«, rief er, während er das Tor schloss, »wir könnten uns ja einmal in der Woche treffen und zusammen Mittag essen oder so. Ich werde mit meiner Assistentin reden und sehen, wann ich einen Termin frei habe.«
    »Ähm, ja, okay«, stammelte ich, während ich immer noch dastand wie ein Idiot.
    Er drehte sich um und ging zurück zum Haus und zu dem Mädchen, das mit Sicherheit wie hingegossen auf dem Bett in seinem Spielzimmer lag, doch bevor er verschwand, warf er mir noch einmal einen Blick zu und rief: »Halt mich auf dem Laufenden, wie es mit den Zigaretten aussieht. Du würdest mir wirklich einen Gefallen damit tun.«

SIEBENUNDZWANZIG
    »Ich meine es ernst. Halten Sie an!«
    Dieses Mal folgten sie meiner Aufforderung.
    Ich sprang hinaus, bevor der Wagen völlig zum Stehen gekommen war, und nutzte den Schwung, um durch die dichten Büsche am Rand des Highways zu kommen. Nach etwa sechs Metern fiel ich auf die Knie und übergab mich. Heftig.
    Als mein Egg McMuffin, eine große Cola und die Kartoffelpuffer draußen waren, rappelte ich mich auf und ging noch einmal sechs Meter von der Straße weg. Je weiter ich mich vom Asphalt entfernte, desto kühler wurde es, und ich spürte, wie der Schweiß auf meiner Haut zu trocknen begann.
    Die Margarita in Darius’ Lasterhöhle war erst der Anfang eines langen, deprimierenden Abends gewesen. Auf dem Weg nach Hause hatte ich den Blonden und den Brünetten an einer heruntergekommenen Kneipe anhalten lassen, wo ich dann richtig zu saufen begonnen und zu meinem Bier eine Fertigpizza bestellt hatte. Ich konnte mich zwar nicht mehr daran erinnern, über was ich nachgedacht hatte, als ich dort ganz allein auf den zerschlissenen Polstern einer Sitznische gesessen hatte, aber es war mit Sicherheit etwas sehr Philosophisches gewesen. Der Sinn des Lebens. Die Unmenschlichkeit der Menschen gegenüber den Menschen. So in etwa.
    Meine beiden Leibwächter, die sich eine Nische ausgesucht hatten, von der aus sie die Tür im Auge behalten konnten, hatten mich dann gegen Mitternacht nach Hause geschleppt. So, wie es jetzt aussah, ein paar Stunden zu spät.
    Ich taumelte noch ein paar Schritte weiter und überlegte, ob ich weglaufen sollte. Irgendwo würde ich sicher ein Hotel finden, wo ich eiskalt duschen, die Vorhänge zuziehen und ins Bett kriechen konnte …
    Letztendlich schlug ich mich dann doch durch das Unterholz zur Straße zurück, wobei ich einen großen Bogen um mein Frühstück machte. Als ich wieder auf der Straße stand, scheuchte ich den Brünetten vom Fahrersitz und übernahm das Steuer, weil ich hoffte, mit freier Sicht und ungehindertem Zugang zur Klimaanlage meinen Brechreiz auf ein erträgliches Maß herunterschrauben zu können.
     
    In der halben Stunde, die wir noch bis zur Zigarettenfabrik brauchten, war es mir gelungen, mich ein wenig zu erholen. Das eiskalte Wageninnere hatte den Schweiß auf meinem Gesicht getrocknet und ihm wieder etwas Farbe gegeben, und eine halbe Packung Pfefferminzbonbons hatte jeden Hinweis auf unseren letzten Halt vernichtet.
    Der Parkplatz war voll, sodass wir bis an sein Ende fahren mussten, doch die Fabrik selbst sah völlig verlassen aus – dunkle Fenster, verriegelte Türen. Als der Blonde meinen Geländewagen über den Bordstein rumpeln ließ und auf den Grasstreifen neben dem Gebäude fuhr, fing ich an, mich über die vielen Autos zu wundern.
    Ich war gekommen, um mich mit einigen Mitarbeitern der unteren Führungsebene zu treffen und ihnen höchstpersönlich Trainers Heilsbotschaft von Big Tobacco als

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