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Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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können, wenn . . .
    Er drückte seine Frau ein wenig fester an sich, sie wachte auf, sah ihn an.
    »Guten Morgen, Schatz«, sagte er. »Hast du gut geschlafen?«
    Sie reagierte kaum, nickte nur. Sie wollte sich auf die Seite drehen, doch er ließ sie nicht los. Er sagte: »Ich möchte dich berühren. Ich möchte dich noch einmal so berühren wie früher. Bitte.«
    Er strich mit einer Hand über ihr Gesicht, ihre Haare, streichelte ihre Brust und ließ seine Hand bis zur Scham gleiten. Er knöpfte ihr Nachthemd auf, küßte ihre Stirn, ihre Wangen, ihre Lippen, liebkoste ihre Brüste, ihren Bauch. Sie war jetzt nackt, genau wie er. »Ich liebe dich so sehr«, flüsterte er. »Und ich werde nie aufhören, dich zu lieben.« Obgleich sie sich kaum bewegte, blitzten ihre Augen einige Male auf, es schien, als genösse sie, was er mit ihr machte. Er drang vorsichtig in sie ein, er wollte ihr nicht weh tun, sie nur lieben. Noch einmal ganz eng mit ihr verbunden sein. Er bewegte sich langsam in ihr, eine wohlige Wärme umschloß ihn. Er liebte sie lange und intensiv, bis er nach einer halben Stunde ejakulierte. Er blieb noch eine Weile in ihr, küßte sie wieder und wieder, bis er aufstand und ins Bad ging. Als er zurückkam, lag sie auf dem Rücken, sie blickte ihn traurig an, ein Blick, den er in dieser Form an ihr lange nicht gesehen hatte. Voller Melancholie und Trauer. Ein paar Tränen lösten sich und liefen an der Seite herunter. Sie sagte nichts. Er setzte sich zu ihr auf die Bettkante, umfaßte ihre Hände.
    »Du brauchst nicht mehr zu weinen«, sagte er zärtlich. »Es wird alles gut werden. Vertrau mir. Ich gehe jetzt kurz indie Küche und mach uns was zu trinken. Anna ist in London, sie hat einen Urlaub verdient. Sie ist eine gute Frau.«
    Nach wenigen Minuten kehrte er zurück, mit zwei Gläsern in den Händen. Er stellte beide auf den Nachttisch. Er beugte sich zu seiner Frau hinunter, umarmte sie und küßte sie, atmete den Duft ihres Haares ein, den Duft ihrer Haut. Ihre Wangen waren naß von den Tränen.
    Er hielt sie etwa fünf Minuten umarmt, dann sagte er: »Hab keine Angst mehr. Bald beginnt ein neues Leben. Carla und Patrick sind gar nicht so weit weg. Und es wird nicht lange dauern, bis wir uns wiedersehen.«
    Er setzte sich wieder aufrecht hin, nahm die Gläser vom Nachttisch. »Komm, setz dich auf und trink. Du mußt es aber auf einen Zug leer trinken, sonst wirkt es nicht.«
    Sie folgte seinen Worten, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Er reichte ihr ein Glas, sie nahm es, und zum ersten Mal an diesem Morgen sagte sie etwas: »Warum?« Und wieder war ihr Blick traurig. Sie setzte das Glas an die Lippen und trank, wie er gesagt hatte. Sie sah ihn dabei unentwegt an, und als sie das Glas geleert hatte, wurden ihre Augen groß, ein kurzes Stöhnen kam aus ihrem Mund. Er nahm sie in den Arm, hielt sie ganz fest an sich gedrückt, wartete, bis auch das letzte Zucken vorüber war. Er hielt ihren Körper lange an sich gepreßt, mit einem Mal fing er an zu weinen, erst stumm, bis es in ein Schluchzen überging, schließlich schrie er, wie er noch nie zuvor geschrien hatte.
    Er ließ seine Frau vorsichtig auf das Bett sinken, wischte ihr sanft den Mund ab, verschränkte ihr die Arme über der nackten Brust. Er holte aus dem Bad einen Lippenstift und etwas Make-up, er wollte, daß sie schön aussah, wenn sie gefunden wurde. Als er fertig war, ging er ins Wohnzimmer,holte die Flasche Cognac aus dem Barfach, schraubte den Verschluß ab und trank in großen Schlucken. Er setzte sich, die Flasche in der Hand, auf den Sessel, auf dem sie in der letzten Zeit immer gesessen hatte. Es war Viertel nach sieben. Er wartete, trank und weinte.

Samstag, 7.30 Uhr
     
    »Bingo!« rief Kullmer und lehnte sich zurück. »Ihr werdet’s nicht glauben, wessen Namen ich hier gefunden habe.«
    »Wessen Name?« fragte Julia Durant erregt.
    »Am zwölften zehnten einundneunzig ging bei der Polizei eine Vermißtenmeldung ein. Der Name der Vermißten ist Carla Dreekmann. Die Suche nach ihr blieb erfolglos bis zum achtzehnten fünften dreiundneunzig. An dem Tag wurde ihre Leiche im Stadtwald von Spaziergängern gefunden. Die Kleine war vollgepumpt mit Heroin und Wodka. Der Fall wurde vom Rauschgiftdezernat unter der Rubrik der üblichen Drogentoten abgeheftet. Sie war gerade einmal fünfzehn.«
    »Wow, das ist ein Hammer!« sagte Hellmer. »Dreekmann. Ist er unser Killer?«
    »Das müssen wir herausfinden. Aber vorher sollten

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