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Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Bauernhöfe, die ich vorhin genannt habe. Allerdings sind sie unter den Namen der Pächter eingetragen. Doch der Eigentümer war Neuhaus. Und bevor Sie weiterfragen, Winzlow und Mondrian waren für Rauschgift- und Waffenhandel zuständig. Wobei Sie über Winzlows Neigungen sicher schon Bescheid wissen. Er hat sich ja sogar an seinem eigenen Sohn vergangen. Bleibt noch die Schweiger.« Er lachte auf, schloß kurz die Augen, sagte dann: »Sie war die ideale Besetzung in der Rechtsabteilung der Organisation. Und sie hat Anders unter Druck gesetzt, damit er in bestimmten Fällen Beweismaterial verschwinden ließ. Anders war eigentlich sauber, er tat es nur, um zu verhindern, daß ihm oder seiner Familie etwas zustieß. Leider hat er zuviel gewußt und mit Ihnen Kontakt aufgenommen. Das hat die Schweiger rausgekriegt und sofort veranlaßt, daß er beseitigt wurde. Ich weiß aber nicht, wie und wo. Ich war jedenfalls am Donnerstag abend bei ihr, wir haben gegessen, und dieses sexbesessene Weib wollte unbedingt, daß ich mit ihr schlafe. Und wissen Sie was, ich habe es getan. Und es war furchtbar, weil ich unentwegt an meine Frau denken mußte. Ich habe meine Frau in mehr als zwanzig Jahren Ehe nicht ein einziges Mal betrogen, doch in diesem Fall mußte ich es tun, sonst hätte mein Plan vielleicht nicht funktioniert. Ich mußte auf Nummer Sicher gehen. Sie war übrigens die einzige, die ihren Tod mit etwas Würde genommen hat. Sie hätten Matthäus hören sollen, wie er gewinselt hat, und auch Mondrian. Selbst Domberger und der Innenminister haben mich angefleht, sie amLeben zu lassen. Hätte ich das getan, wäre nie herausgekommen, was diese Männer getrieben haben.«
    »Wie groß ist die Organisation?« fragte Hellmer.
    »Zu groß. Viel zu groß und viel zu mächtig. Ich habe nur ein paar wichtige Köpfe abgeschlagen. Es ist in Wirklichkeit eine globale Organisation, die nicht mehr zerstört werden kann. Ihre Krakenarme reichen in fast jedes Land, fast jede Behörde, bis in die Spitzen der Politik. Ich glaube, es gibt nur eine Handvoll Leute, die wissen, wie mächtig diese Organisation ist. Während vor zehn, fünfzehn Jahren noch die Mafia die alles beherrschende Organisation war und man sich Kriege mit den Kolumbianern und Japanern lieferte, ist es heute so, daß sie alle zusammenarbeiten, vor allem, seit der Kommunismus nicht mehr existiert. Man kooperiert, und das macht sie so gefährlich. Sie unterstützen den Terrorismus, untergraben die Demokratie und lassen es sich auf Kosten der Ärmsten der Armen gutgehen. Aber ich kann Ihnen einunddreißig Namen aufschreiben, die allesamt unter Decknamen miteinander verkehren. Zumeist hochgestellte Persönlichkeiten, Politiker, Unternehmer, Künstler, Polizisten. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, dann reden Sie sie mit ihrem Decknamen an. Das zeigt garantiert Wirkung.«
    »Polizisten?« fragte Julia Durant gespannt. »Sagt Ihnen der Name Schnell etwas?«
    Dreekmann lachte auf. »Natürlich. Schnell wird seit einigen Jahren geschmiert. Wie sonst könnte er sich eine Familie und eine anspruchsvolle Geliebte halten? Aber Schnell gehört nicht zur Organisation.«
    »Gibt es noch mehr Beamte in diesem Präsidium, die auf der Lohnliste der Organisation stehen?«
    »Noch fünf, soweit mir bekannt ist. Auch deren Namen werde ich aufschreiben.«
    Es entstand eine Pause, während der keiner ein Wort sprach. Berger saß hinter seinem Schreibtisch und drehte einen Stift zwischen seinen Fingern, Hellmer rauchte und stand am Fenster, während Kullmer lässig, die Beine übereinandergeschlagen, dasaß und einfach nur zuhörte. Nach einer Weile fragte die Kommissarin: »Was hat es mit den zwölf weißen Lilien auf sich? Steht jede für einen Mord?«
    »Wenn es so wäre, hätte ich zwölf Morde begehen müssen. Nein, nur zum Teil. Aber ich werde Ihnen das Geheimnis der zwölf Lilien nicht verraten. Nicht jetzt. Später vielleicht. Vielleicht kommen Sie aber auch so drauf.« Er hielt inne, blickte die Kommissarin an, lächelte. »Ich bin hundemüde«, sagte er. »Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Ich wäre Ihnen dankbar, würden Sie mich in meine Zelle bringen lassen und das Verhör später fortsetzen. Sie haben jetzt schon eine Menge Informationen, mit denen Sie sich heute und in den kommenden Tagen und Wochen beschäftigen können. Ach übrigens, ich habe meine Rache am fünften Todestag meiner Tochter begonnen.«
    »Eine Frage noch«, sagte Julia Durant. »Was für eine

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