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Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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machen und uns um Punkt eins hier im Büro treffen, und zwar mit allen uns zusätzlich zugeteilten Kollegen der Sonderkommission. Wir besprechen dann die Einzelheiten und machen uns an die Arbeit. Das war’s für jetzt, wir sehen uns in genau einer Stunde. Mahlzeit.«
    Julia Durant und Kommissar Hellmer standen auf und verließen das Zimmer. Während sie über die Gang liefen, fragte die Kommissarin: »Ehrlich jetzt, wie war’s?«
    »Was willst du wissen?«
    »Wie sie wirklich reagiert hat.«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nicht einmal, ob sie erleichtert war. Ich an ihrer Stelle wäre es auf jeden Fall gewesen. Er hat sie wirklich schlimm verprügelt; und nicht nur das, er hat sie auch vergewaltigt. Und das regelmäßig. Ich glaube, wenn Neuhaus noch leben würde und ich Nadine so sähe, ich würde diesem Dreckskerl die Eier mit bloßen Händen rausreißen.« Einen Augenblick liefen sie schweigend nebeneinander her. Schließlich fragte Hellmer: »Meinst du, daß wir bei den Durchsuchungen etwas finden werden?«
    Julia Durant zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, aber . . .«
    »Du glaubst es auch nicht, oder?«
    »Nicht so recht. Es ist unheimlich, was gerade passiert. Und der Mörder will, daß es unheimlich für uns ist. Er allein und natürlich seine Opfer wissen, was los ist. Vielleicht haben wir es hier auch mit einer Organisation zu tun; es gibt so verdammt viele Möglichkeiten.«
    »Moment«, sagte Hellmer auf einmal und blieb mitten auf der Treppe stehen und faßte sich mit einer Hand an den Mund. »Mir fällt da gerade etwas ein.« Er sah Julia Durant mit zu Schlitzen verengten Augen an. Sie stand zwei Stufen unter ihm, er lehnte sich an das Geländer. »Die Matthäus und auch Nadine Neuhaus – es gibt eine Übereinstimmung in ihren Aussagen. Erinnerst du dich, wie Frau Matthäus gesagt hat, ihr Mann sei öfter über Nacht oder sogar mehrere Tage weggeblieben? Und sie nicht wußte, wo er war?«
    »Sicher. Und?«
    »Genau das gleiche erzählte mir vorhin auch Nadine. Auch Neuhaus blieb des öfteren über Nacht oder eben auch für einige Tage weg. Wo waren sie? Gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, ob sie vielleicht immer zur gleichen Zeit weg waren? Und wenn, was haben sie dann gemacht?«
    Julia Durant schüttelte den Kopf. »Meinst du nicht, daß das ein wenig sehr weit hergeholt ist? Für meine Begriffe hatten sie beide ihre diversen Affären . . .«
    »Und trotzdem sollten wir nach Übereinstimmungen suchen. Zumindest sollten wir Frau Matthäus und auch Nadine fragen, wann ihre Männer zuletzt über Nacht oder auch mehrere Tage nicht zu Hause waren. Wir müssen einfach jeder noch so vagen Spur nachgehen.«
    »Einverstanden. Das können wir dann gleich nachher mit erledigen. So, und jetzt auf zum Italiener, ich hab nämlich Hunger.«

Donnerstag, 13.00 Uhr
     
    Die Besprechung in Bergers Büro dauerte eine Viertelstunde. Jeweils drei Beamte machten sich auf den Weg zu den Geschäftsräumen und Wohnungen von Dr. Matthäus und Dr. Neuhaus. Julia Durant, Frank Hellmer und Kommissar Kullmer fuhren nach kurzer telefonischer Anmeldung als erstes zu Frau Matthäus.
    »Tut mir leid, wenn wir Sie noch einmal belästigen müssen«, sagte Julia Durant und hielt ihr den Durchsuchungsbefehl vors Gesicht, »aber wir haben den Auftrag, Ihr Haus zu durchsuchen.«
    »Bitte, ich habe nichts zu verbergen. Wollen Sie alle Räume inspizieren?«
    »Nun, im wesentlichen interessieren uns die Räume, die hauptsächlich von Ihrem Mann beziehungsweise von Ihnen beiden genutzt wurden. Wenn Sie uns die bitte zeigen würden.«
    Frau Matthäus ging vor ihnen ins Haus, wartete, bis die Beamten eingetreten waren und schloß die Tür. »Sein Arbeitszimmerliegt im ersten Stock, die Bibliothek befindet sich am Ende des Flurs. Dann natürlich noch sein Schlafzimmer, in dem Sie jedoch außer Wäsche und Anzügen nichts finden werden. Ich weiß nicht, ob das Wohnzimmer von Bedeutung ist, aber außer einem Safe befindet sich dort nichts Außergewöhnliches. Dann haben wir noch mein Schlafzimmer, die Zimmer unserer Kinder und drei Gästezimmer. Und natürlich zwei Bäder, eine Dusche und zwei Gäste-WCs. Und im Untergeschoß eine Bar, einen Hobbyraum und den Getränkekeller.«
    »Danke. Wenn Sie meinen Kollegen, Kommissar Kullmer, und mich bitte zum Arbeitszimmer Ihres Mannes führen würden …«
    »Sie brauchen nur die Treppe hochzugehen, es ist die erste Tür rechts.«
    »Kommissar Hellmer wird Ihnen in der Zwischenzeit noch ein paar

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