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Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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nicht einmal mit meinem Mann, wenn Sie das beruhigt.«
    Julia Durant nickte.
    »Mein Bruder!« stieß Yvonne Mondrian hervor. »Er mußte immer im Mittelpunkt stehen, selbst bei seinem Abgang!«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ganz einfach, auch wenn er zwölf Jahre älter ist als ich, so heischte er doch stets nach Lob und Anerkennung, wie ein kleines Kind. Gut, er war ein Meister seines Fachs, aber . . .«
    »Aber so besonders gut sind Sie mit ihm nicht ausgekommen, oder?«
    »Sagen wir’s so – ich habe mich dann und wann ein wenig um ihn gekümmert, aber von der Lebenseinstellung her haben uns Welten getrennt.«
    »Inwiefern?«
    »Darüber möchte ich jetzt nicht reden, vielleicht ein andermal. Es ist eine Sache unter Geschwistern, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Tue ich zwar nicht ganz, doch ich respektiere Ihre Haltung. Es könnte aber trotzdem sein, daß wir noch einmal miteinander reden müssen . . . Eine Frage noch – hatte Ihr Bruder Feinde, spezielle Feinde?«
    »Feinde?« Sie zuckte mit den Schultern. »Von Feinden weißich nichts. Neider ganz sicher. Aber konkret könnte ich keine Namen nennen. Doch bevor ich’s vergesse – was hat die Zahl auf seiner Stirn zu bedeuten?«
    »Es ist das Zeichen des Teufels.«
    »Wie bitte? Habe ich das richtig verstanden, das Zeichen des Teufels? Was hat mein Bruder mit dem Teufel zu tun?«
    »Diese Frage, Frau Mondrian, hätten wir auch allzugern beantwortet.«
    »Hatten die beiden anderen in Frankfurt . . .?«
    »Ja.«
    »Dieses perverse Schwein! Dieses verdammte, perverse Schwein!«
    »Wer?«
    Yvonne Mondrian sah die Kommissarin einen Moment verwirrt an, sagte dann: »Es tut mir leid, ich wollte mich nicht gehenlassen. Vergessen Sie’s.«
    Julia Durant kniff die Lippen zusammen, registrierte genau jede Bewegung und Reaktion, jede Mimik von Yvonne Mondrian, die für Sekunden sichtlich nervös schien. Schließlich sagte die Kommissarin: »Wenn Sie mir jetzt bitte noch Ihre Adresse und Telefonnummer dalassen würden, damit ich mich notfalls noch einmal mit Ihnen in Verbindung setzen kann.«
    »Ich habe meine Handtasche draußen im Flur. Ich gebe Ihnen meine Karte, da steht alles drauf.«
    »Und sollte Ihnen noch irgend etwas Besonderes einfallen, dann rufen Sie mich bitte an«, sagte Julia Durant, während sie mit Frau Mondrian die Visitenkarten austauschte. »Ich denke, das war’s fürs erste.«
    »Soll ich noch bleiben, oder kann ich gehen?«
    »Nein, Sie können gehen, ich hätte aber ganz gern einen Schlüssel für das Haus. Wir werden uns in den nächsten Tagen hier noch eingehend umsehen müssen.«
    »Nehmen Sie den von meinem Bruder, er braucht ihn nicht mehr. Auf Wiedersehen.«
    »Auf Wiedersehen und vielen Dank für Ihre Mitarbeit.«
    Die Kommissarin sah Yvonne Mondrian nach, doch bevor diese das Haus verließ, rief sie: »Einen Augenblick bitte, Frau Mondrian. Dürfte ich bitte den Namen und die Adresse der Exfrau Ihres Bruders haben?«
    »Natürlich. Sie wohnt in Bad Homburg. Ich schreibe Ihnen die Adresse auf.« Kurz darauf reichte sie Julia Durant einen Zettel. »Es ist in der Nähe des Kurparks. Sie sollten aber vorher anrufen und einen Termin ausmachen, sie ist des öfteren verreist. In den nächsten Tagen ist sie aber zu erreichen. Ich habe noch gestern mit ihr telefoniert. Gehen Sie behutsam mit ihr um, sie . . . ist etwas krank.«
    »Natürlich.«
    Julia Durant sah Yvonne Mondrian nach, bis sie das Haus verlassen hatte, dann begab sie sich zu Hellmer und dem Arzt. Die Beamten der Spurensicherung waren inzwischen eingetroffen, ebenso die Männer vom Bestattungsinstitut und der Fotograf.
    »Und?« fragte Julia Durant. »Hast du irgendeine tiefgreifende Erkenntnis gewonnen, während ich mich mit Frau Mondrian unterhalten habe?«
    »Mondrian?
Der
Mondrian?«
    »Genau der. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Nichts Besonderes. Außer, daß draußen auf der Terrasse zwei Gläser stehen, von denen eines entweder gespült oder gar nicht erst angerührt wurde, während aus dem anderen getrunken wurde. Und eine angebrochene Flasche Whisky steht auch noch draußen. Das Labor soll den Inhalt analysieren. Ansonsten sollten wir die Spurensicherung ihre Arbeit machen lassen . . .« Er stockte, dann sah er seineKollegin grinsend an und fragte: »Sag mal, hast du dir das Teil mal richtig angesehen?«
    »Wovon sprichst du?« fragte sie zurück.
    »Na, von seinem Schwanz. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie der ausgesehen hat, wenn er . . . na, du

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