Das Achtsamkeits Buch
Kurzform über 4 Wochen verringert bei 16 Krankenschwestern und Schwesternhelferinnen Burnout-Symptome, führt zu mehr Entspannung und zu mehr Lebenszufriedenheit. Kontrollgruppendesign mit 14 Personen auf der Warteliste (Mackenzie et al., 2006).
• Mindfulness-Based Cognitive Attitude-Training mit 52 Personen unterschiedlicher Berufe in der Gesundheitsversorgung erhöht im 3-Monats-Follow-Up die Achtsamkeit (MAAS) und die Lebensqualität, Stress wird weniger wahrgenommen (Schenström et al., 2006).
• Auch bei Tierärzten ist eine der Achtsamkeit verwandte Fähigkeit, eine »Nicht-ängstliche Präsenz« hilfreich. Komponenten dieses Konstrukts sind »Self-awareness«, Flexibilität, Nicht-Bewerten, Mitgefühl und Präsent-Sein. In der Ausbildung von Veterinärmedizinern wird diese Fähigkeit bewusst geschult (Strand, 2006).
• MBSR bei Therapeuten in Ausbildung: Weniger Stress, negative Affekte, Angst, Rumination; mehr positive Affekte. Einige der positiven Effekte hängen mit der Zunahme der Achtsamkeit zusammen (Shapiro et al., 2007).
• Achtsamkeit und Professionalität bei Zahnärzten: Literaturstudie, nach der Achtsamkeit als Weg dafür geeignet ist,in der Zahnheilkunde Aufmerksamkeit, Selbst-Gewahrsein, Akzeptanz, Weisheit und Selbstfürsorge zu erhöhen. Es gibt Ansätze, Achtsamkeit in die Ausbildung von Zahn-Medizinern zu integrieren (Lovas et al., 2008).
Stressbewältigung
• Distress (Depression und Angst) bei zwei Studentengruppen: Es besteht eine negative Korrelation zwischen Achtsamkeit und Distress. Die Korrelation wird über die Faktoren »Emotionsregulation«, »Nicht-Anhaften« und »Rumination« vermittelt (Coffey & Hartmann, 2008).
Paarbeziehung, Paartherapie
• Bei 95 Personen zeigt sich eine signifikante Korrelation zwischen Achtsamkeit und ehelicher Zufriedenheit. Keine der anderen in Fragebögen untersuchten Größen, wie z.B. Ähnlichkeit, zeigt eine auch nur annähernd so hohe Korrelation mit ehelicher Zufriedenheit (Burpee & Langer, 2005).
• Integrative Behavioral Couple Therapy (IBCT), eine Elemente von Achtsamkeit integrierende Verhaltens-Paartherapie, ist traditioneller Verhaltens-Paartherapie überlegen: Bei 134 Paaren zeigt sich im 2-Jahres-Follow-Up größere Stabilität (Christensen et al., 2006).
Gefängnisse
• Vipassana-Meditation im Gefängnis: Nach der Entlassung im Kontrollgruppenvergleich weniger Substanzmissbrauch, weniger psychiatrische Probleme, bessere psychosoziale Werte (Bowen et al., 2006).
• MBSR bei 1350 Gefängnisinsassen: weniger Feindseligkeit, mehr Selbstwert, weniger Stimmungsschwankungen. Das Training ist wirksamer bei Frauen und bei Gefangenen vor der Entlassung (Samuelson et al., 2007).
Strukturelle und funktionelle Veränderungen im Gehirn durch Achtsamkeit/Meditation
• MBSR über 8 Wochen bei 25 Personen im Vergleich zu 16 Personen einer Wartelisten-Kontrollgruppe: Die Hirnstromaktivität (EEG) verändert sich in der MBSR-Gruppe im Sinne einer links-frontalen Aktivierung, einem Muster, das mit positiven Affekten in Zusammenhang gebracht wird. Außerdem ist im Kontrollgruppenvergleich der Influenza-Antikörper-Titer nach einer Impfung erhöht (Davidson et al., 2003a).
• Bei Langzeitmeditierenden verändert sich die Hirnstromaktivität (EEG). Höhere Synchronizität speziell im frontoparietalen Bereich. Deutliche Veränderungen während meditativer Zustände, aber auch in Zuständen einfacher Entspannung (Lutz et al., 2004).
• MR-Untersuchung der Dicke der Hirnrinde an 20 Langzeit-Meditierenden im Vergleich zu altersmäßig vergleichbaren Kontrollpersonen. Die Hirnrinde ist in Bereichen dicker, die mit Aufmerksamkeitsleistungen in Zusammenhang gebracht werden: im präfrontalen Cortex und der rechten vorderen Insula (Lazar et al., 2005).
• fMRI bei 15 Vipassana-Erfahrenen im Vergleich zu 15 Kontrollpersonen: bei den Meditationserfahrenen zeigt sich während der Atem-Achtsamkeit eine höhere Aktivierung des dorsalen medialen präfrontalen und des rostralen cingulären Cortex, im Kontrast zu Zuständen während Rechenoperationen und zu den Kontrollpersonen (Hölzel et al., 2007).
• fMRI Untersuchung im Kontrollgruppendesign an Meditationserfahrenen verglichen mit Anfängern: während einer Liebende-Güte-Mitgefühls-Meditation und während Ruhe werden den Versuchspersonen emotionsgeladene Stimmen von Menschen im Distress vorgespielt bzw. neutrale Geräusche.
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