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Das Aion - Kinder der Sonne

Das Aion - Kinder der Sonne

Titel: Das Aion - Kinder der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marrak
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Flint kommt zurück.« Jadamon sah wieder in die Dunkelheit zu seinen Füßen, wo sich die beiden winzigen Insekten befinden mussten.
    »Flint?«
    »Mhm …«
    »Du hast ihnen Namen gegeben?«, fragte Mira verwundert.
    »Natürlich.«
    »Aber – es sind doch nur Nachtmarbeln!«
    »Na und? Vielleicht kann ich sie dazu überreden, für mich zu arbeiten. Flint hier« – er deutete mit seiner großen, vierfingrigen Hand auf den Boden –, »könnte im Fell eines Hundes nachts durch die Gassen streifen und mir am nächsten Morgen den Klatsch und Tratsch der Leute erzählen.«
    »Ich muss dir auch etwas sehr Wichtiges erzählen«, sagte Mira ungeduldig.
    »Ich müsste dafür natürlich noch einen streunenden Hund rekrutieren«, überlegte Jadamon, ohne auf das Mädchen zu achten. »Und Farfal hier – nun, für die finde ich bestimmt auch noch eine Aufgabe. Ich könnte sie im Gefieder eines Vogels einquartieren und endlich damit beginnen, überregional zu arbeiten …« Der Schatten verstummte. »Hm, ich merke, es interessiert dich nicht so besonders.«
    »Doch, aber …«
    »Na ja, du hast Recht, es sind schließlich nur Marbeln.« Jadamon zuckte mit den Schultern, worauf Sand zu Boden rieselte. »Und dass eine von ihnen einen Arbeitsvertrag unterschreibt, ist so wahrscheinlich wie ein Federfrosch-Küken, das versucht, den Wurf einer getrockneten Kotkugel nachzuahmen, welche von einem magenkranken Cie-Käfer geschleudert wird, um einen Schützenfisch zu reizen, der sich durch das Spucken von Bachkieseln bemüht, eine Schmetterlingslarve von einem Farnblatt zu schießen, die damit beschäftigt ist, ihren Kokon zu weben und dabei von einem Nada-Nadllib beobachtet wird, der gelangweilt auf einem Ast liegt und Sandwürmer kaut …«
    Mira trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Jadamon …«
    »Ja?«, kam es gedehnt aus der Dunkelheit.
    »Nebethaum ist weg.«
    Der Schatten sah das Mädchen eine Weile schweigend an. »Weg? Wie weg?«
    Mira biss sich nervös auf die Unterlippe. »Fort«, erklärte sie. »Verschwunden. Dort, wo er stand, klafft nur noch ein großes Schlammloch.«
    »Oha …« Jadamon erhob sich knirschend und sah aus über drei Metern Höhe auf das Mädchen herab. »Das ist interessant. Davon wusste ich ja noch gar nichts. Abgehauen, sagst du? Einfach aus dem Staub gemacht?«
    »Das glaube ich kaum, bei seiner Größe.«
    »Bestimmt hat man ihn gefällt, für Bauholz. Ich habe gehört, am Osthang sei ein Neubaugebiet geplant.«
    »Gefällt?!«, empörte sich Mira. »Jadamon, der Nebethaum ist heilig!«
    »Hm, dann ist er womöglich abgestürzt. Vielleicht hat er gestern Abend einen über den Durst getrunken und das Gleichgewicht verloren. Er stand immerhin ziemlich nah an der Klippe …«
    »Jadamon«, unterbrach ihn Mira, »wir reden hier über einen einhundert Meter hohen Baum.«
    »Bist du wirklich sicher, dass er fort ist?«, zweifelte Jadamon. »Vielleicht hat er ja nur eine Winterdepression …«
    »Ich habe ihn mit eigenen Augen im Boden versinken sehen!«, sagte das Mädchen und kam ein paar Schritte näher.
    »Das Überschreiten der Absperrung der Weissagezone ist eigentlich verboten«, murmelte der Schatten.
    »Ach, hör doch auf!«, brummte Mira. »Das wüsstest du doch selbst nicht, wenn du nicht vor lauter Neugier rübergegangen wärst und das Schild dort hinten gelesen hättest.«
    »Vielleicht hat Nebethaum sich ja nur nach innen gestülpt, um seine Wurzeln zu putzen«, überlegte Jadamon.
    »So ein Unsinn.« Mira griff in die Tasche ihres Mantels und zog drei silberne, im Mondlicht glänzende Blätter hervor, die sie Jadamon vor die Füße warf. »Hier«, sagte sie. »Das ist alles, was von ihm übrig geblieben ist!«
    Ihr Gegenüber hob die Blätter auf und ließ sie nachdenklich durch seine Finger wandern. Sie klimperten wie wertvolle Münzen. »Puh«, stieß Jadamon schließlich hervor. »Das ist beunruhigend. Lass mich kurz nachdenken. Was ist mit seinem Botentier? Ist es ebenfalls verschwunden?«
    »Welches Botentier?«
    »Diese neunmalkluge Chimäre, die sich ständig im Geäst herumgetrieben hat.«
    »Amber? Nein, sie konnte sich retten.«
    »Hierher, in die Stadt? Oh …« Der Schatten ließ sich nachdenklich auf seinen Steinsockel zurücksinken. »Dann ist sie alles andere als gerettet«, sagte er. »Andererseits eröffnet das ganz neue Perspektiven. Falls du ihr heute Nacht noch begegnen solltest, frag sie doch bitte, ob sie für mich arbeiten möchte.« Jadamon deutete auf die

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