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Das Alabastergrab

Titel: Das Alabastergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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Zugangscode zu öffnen war.
    Den Müllsack deponierte er in einer Ecke der Behindertentoilette.
Bis der jemandem auffiel, würde er schon längst verschwunden sein.
    Nikolais Puls hatte sich wieder im normalen Bereich eingependelt,
sodass er sich besser fühlte. Das zweite Sicherungspaket hatte er noch nie
gebrauchen müssen, aber irgendwann war schließlich immer das erste Mal. Doch
jetzt musste er sich wieder auf seinen Auftrag konzentrieren. Die weitere
Vorgehensweise war eigentlich klar. Die Polizei hatte diesen Doktor gerettet,
und der wusste, wo das vermaledeite Buch war. Sollten sie es doch für ihn
finden, er konnte warten. Er musste nur schnellstens ein Auto mieten.
    *
    Obwohl es bereits früher Abend war, saßen die drei Kommissare noch
immer mit Max Newman in Driesels Büro zusammen und beugten sich über das Blatt
Papier von Clemens Martin. Aber wie zu erwarten war, führte es zu nichts.
Irgendwann sah Haderlein ein, dass sie nicht mehr weiterkamen, und fasste einen
Entschluss.
    »Wir brauchen jemanden, der sich mit dieser Materie auskennt«, sagte
er frustriert, lächelte dann aber leicht. »Und wie das so ist nach so vielen
Dienstjahren, habe ich für diese schwierige Aufgabe einen kompetenten Nothelfer
an der Hand.«
    »Ach, und wer soll das sein?«, fragte Lagerfeld mittlerweile
demotiviert. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass jedes gelöste Problem gleich zwei
neue aufwarf.
    »Das wird nicht verraten«, sagte Haderlein verschmitzt. »Jetzt
bringt ihr beide erst mal unseren Doktor nach Bamberg auf die Dienststelle, und
ich geh den Experten besorgen. Und passt bitte auf, dass ihr unterwegs nicht
umgebracht werdet.«
    Driesel grinste müde. »Uns wird das nicht passieren, Franz. Nicht in
unserem Dienst- BMW . Wir haben
wenigstens ein richtiges Auto. Im Gegensatz zu dir kriegen wir keinen
Augenkrebs, wenn wir unseren fahrbaren Untersatz anschauen.«
    Nur Dr. Newman alias Mozart war nicht nach Lachen zumute. Irgendwie
sehnte er sich gerade in diesem Moment extrem stark zu seinen Delphinen in
Kalifornien zurück.
    *
    Nikolai musste nicht lange warten, bis nacheinander zwei Autos vom
Hof des Nürnberger Präsidiums auf den Jakobsplatz bogen. Und in einem saß ganz
eindeutig dieser Dr. Newman in einer Polizeiuniform. Alles noch mal gut
gegangen, freute er sich.
    Mit gebührendem Abstand folgte er den beiden Fahrzeugen in seinem
frisch gemieteten Land Rover auf die Autobahn.
    Kurz vor Bamberg trennten sich die beiden Fahrzeuge der Polizei, und
Nikolai beschloss, sich an den BMW mit Dr. Newman zu hängen. Dieser Mann war der Schlüssel zum Glück, also galt
es, ihm auf den Fersen zu bleiben. Als das Auto der Kommissare vor der
Bamberger Dienststelle parkte, fuhr er daran vorbei, wendete und stellte seinen
Wagen fünfzig Meter weiter auf einem Parkplatz auf der gegenüberliegenden
Straßenseite ab. Von hier aus konnte er den Haupteingang der Polizeiinspektion
einsehen und vor allem das grüne Rolltor mit der roten Ampel im Auge behalten,
hinter dem das Polizeifahrzeug mit dem Delphindoktor verschwunden war. Er würde
hier warten, bis irgendetwas passierte, und er war sich ganz sicher, dass es
das tun würde.
    *
    Driesel und Lagerfeld gingen mit Newman die Treppe zu den Büros der
Kripo hinauf und wurden von den Kollegen freudig, aber auch mit besorgten
Blicken empfangen. Besonders das potenzielle Opfer wurde neugierig gemustert.
    Fidibus persönlich holte sie an der Eingangstür ab und geleitete sie
in seinen Glaskubus. Im Vorbeigehen sah Lagerfeld am Schreibtisch von
Huppendorfer Manuela Rast mit ihrem Sohn Sven sitzen, der unter Bewachung
gerade ein Phantombild vom vierten Rast-Attentäter erstellte, der in der Nacht
der Flutwelle mit dabei gewesen war. Dann schloss Fidibus die Tür hinter ihnen
und bat sie, doch Platz zu nehmen.
    »Sie glauben ja gar nicht, wie erleichtert ich bin, Sie hier zu
sehen, Dr. Newman«, sagte er mit einer raumgreifenden Handbewegung, die wohl
andeuten sollte, wie groß seine Erleichterung war. »Und machen Sie sich keine
Sorgen, diesen Russen haben wir auch bald gefasst. Viele Hasen sind des Igels
Tod, wie man so schön sagt.«
    Driesel runzelte die Stirn und schaute Lagerfeld mit vielen
Fragezeichen im Blick an. Der legte ihm schnell beruhigend die Hand auf den Arm
und schüttelte dabei leicht den Kopf. Doch Fidibus hatte sich gerade erst
warmgelaufen. Jetzt kam er richtig in Fahrt.
    »Oder wie ein früher Dichter zu sagen pflegte«, meinte er seiner
Meinung nach aufmunternd,

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