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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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murmelte Ismails Fahrer. »Diese verdammten Idioten. Wir können sie nichtaufhalten.«
    »Bleib hinter ihnen!« kreischte Ismail hysterisch. »Laß sie nicht entkommen.«
    »Die sterben auch so. Niemand kann eine solche Höllenfahrt über einen Berghang überleben.«
    Ismail schwang den Lauf seiner Maschinenpistole herum und stieß seinem Fahrer die Mündung ins Ohr, »Hol die Schweine ein«, zischte er wütend, »oder du siehst Allah früher, als du denkst.«
    Der Fahrer zögerte. Er sah dem Tod ins Auge, egal, wie er sich entschied. Dann gab er nach und steuerte den Mercedes auf den steilen Hang zu und jagte hinter dem Cord her.
    »Möge Allah mein Tun leiten«, stieß er in plötzlicher Angst hervor.
    Ismail zog die Maschinenpistole zurück und deutete durch die zerbrochene Windschutzscheibe. »Halt die Klappe und paß auf, wohin du fährst.«
    Ismails Gefolgsleute im zweiten Mercedes zögerten nicht. Gehorsam folgten sie ihrem Anführer.
    Der Cord holperte über die festgefahrene Schneedecke wie ein Eilgüterzug und gewann in beängstigendem Maße an Tempo. Es gab keine Möglichkeit, den schweren Wagen abzubremsen. Pitt lenkte ganz sanft und bremste sacht, damit die Reifen nicht blockierten und der Cord unkontrolliert ins Schleudern kam. Wenn sie seitwärts den steilen Hang hinunterrutschten, würde das nur dazu führen, daß sich der Wagen überschlug und am Fuße des Berges liegenblieb, nachdem er eine Fährte zerrissener Metallteile und zerschmetterter Körper hinter sich gelassen hatte.
    »Wäre es zu diesem Zeitpunkt angebracht, das Problem der Sicherheitsgurte zu erörtern?« erkundigte sich Giordino. Er hatte die Füße angezogen und stemmte sie gegen das Armaturenbrett.
    Pitt schüttelte den Kopf. »Die waren neunzehnhundertdreißig noch nicht vorgesehen.«
    Pitt witterte eine kleine Chance, als das von Kugeln zerfetzte Gummi des Hinterreifens abgerissen wurde. Die beiden Felgenkanten, jetzt vom platten Reifen befreit, bissen sich in die vereiste Oberfläche der Piste, ließen Eispartikel aufspritzen und ermöglichten ihm, die Fahrtrichtung des Autos unter Kontrolle zu halten.
    Der Tachometer zitterte bei sechzig Stundenkilometern, als Pitt bemerkte, daß sie auf eine Buckelpiste gerieten. Erfahrene Skifahrer fanden die runden Schneehügel besonders reizvoll. Pitt ging es ebenso, wenn er mit hoher Fahrt einen Hang hinunterwedelte, in diesem Augenblick allerdings verfluchte er die Hindernisse, als er mit dem schweren Wagen Bobfahren übte.
    Behutsam zog er das Auto zu der Seite der Abfahrtsstrecke, an der die Piste eben verlief. Er hatte das Gefühl, mit einem Olympiabob durch ein Nadelöhr zu fahren. Im Unterbewußtsein bereitete Pitt sich auf den plötzlichen Schock und den heftigen Aufprall vor, der zwangsläufig folgen mußte, wenn er auch nur die leiseste falsche Bewegung machte und der Wagen krachend gegen einen Baum sauste.
    Aber es gab keine Karambolage. Irgendwie schaffte der Cord den Engpaß. Die Buckelpiste auf der einen, die Bäume auf der anderen Seite glitten wie ein verschwommenes Bühnenbild an ihnen vorüber.
    Sobald Pitt sich wieder auf einer breiten, freien Piste befand, drehte er sich flüchtig um, um zu sehen, wie es um seine Verfolger stand.
    Der Fahrer des führenden Mercedes hatte Glück gehabt. Er war der Spur des Cord gefolgt, die um die Buckelpiste herumführte. Der zweite Fahrer hatte entweder die Schneehügel nicht entdeckt, oder er hielt sie für ungefährlich. Zu spät erkannte er seinen Irrtum und versuchte ihn dadurch wettzumachen, daß er den Mercedes, in einem verzweifelten Versuch, die meterhohen Hügel zu umfahren, wild von einer Seite zur anderen lenkte.
    Tatsächlich gelang es dem Araber, an den ersten drei oder vier Schneehügeln vorbeizurutschen, bevor er geradewegs in einen hineinkrachte. Die Schnauze des Mercedes grub sich in den Schnee, das Heck flog hoch und schien in einem Winkel von neunzig Grad hängenzubleiben. Einen Moment lang ragte der Wagen aufrecht in die Höhe, dann überschlug er sich der Länge nach. Es sah aus, als ließe ein Kind ein kurzes Stöckchen durch die Luft wirbeln, immer wieder prallte der Wagen auf die feste Schneedecke; wieder und wieder vom Knirschen berstenden Metalls und zersplitternder Scheiben begleitet.
    Die Insassen hätten eine Überlebenschance gehabt, wenn sie herausgeschleudert worden wären, aber die heftigen Stöße hatten die Türen verklemmt, und der Wagen löste sich nun in seine Einzelteile auf. Der Motor wurde aus

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