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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Argument, für eine religiöse Bewegung zu kämpfen, aber im Grunde war er ein Massenmörder, der Lust beim Töten möglichst vieler Menschen empfand.
    Er saß da, und seine Finger strichen über die Maschinenpistole, als handele es sich um ein geliebtes Wesen. Er wartete, bis er ihr tödliches Feuer durch das dünne Blech des alten Wagens in das Fleisch desjenigen jagen konnte, der ihn für kurze Zeit von seinem Ziel abgelenkt hatte.
    »Die müssen Munition sparen«, bemerkte Giordino.
    »Nur, bis sie mit uns zusammenstoßen und uns nicht mehr verfehlen können«, erwiderte Pitt. Seine Augen waren starr auf die Straße gerichtet, während er verzweifelt nach einem Ausweg suchte.
    »Ein Königreich für eine Panzerfaust.«
    »Das erinnert mich an etwas. Als ich heute morgen in den Wagen eingestiegen bin, habe ich zufällig was unter dem Sitz verstaut.«
    Giordino bückte sich und tastete auf dem Boden herum. Seine Hand berührte einen kalten, massiven Gegenstand. Er zog ihn hervor. »Nur ein Schraubenschlüssel«, erklärte er traurig. »Vermutlich könnte es ebensogut ein Knochen sein, so wenig nützt der uns.«
    »Vor uns liegt ein unbefestigter Weg, auf dem man mit dem Jeep bis zum Ausgangspunkt der Skiabfahrten gelangen kann. Manchmal benutzen ihn auch Versorgungsfahrzeuge, die Nachschub und Ausrüstung zum Gipfel transportieren. Könnte sein, daß wir auf diesem Weg eine kleine Chance haben, sie im Wald oder in einer Schneeverwehung zu verlieren. Wenn wir weiterhin auf dem Highway bleiben, sind wir schon so gut wie tot.«
    »Wie weit noch?«
    »Hinter der nächsten Kurve.«
    »Schaffen wir's bis dahin?«
    »Das frage ich dich.«
    Zum drittenmal sah Giordino nach hinten. »Fünfundsiebzig Meter, und sie sind direkt hinter uns.«
    »Ziemlich nahe. Zu nah«, brummte Pitt. »Wir müssen etwas tun, daß sie langsamer werden.«
    »Ich könnte ihnen meine häßliche Fresse zeigen und ein paar obszöne Gesten machen«, bot Giordino trocken an.
    »Das wird sie nur noch mehr in Wut versetzen. Wir müssen zu Plan eins übergehen.«
    »Ich habe die Lagebesprechung verpaßt«, bemerkte Giordino sarkastisch.
    »Wie steht's mit deinem Wurfarm?«
    Giordino verstand und nickte. »Halt die alte Karre schön ruhig, und ›Fireball‹ Giordino wird die gegnerische Mannschaft aus dem Feld werfen.«
    Giordino kniete auf dem Sitz; Kopf und Schulter ragten über das Dach. Er zielte, hob den Arm und schleuderte den Schraubenschlüssel in hohem Bogen gegen den führenden Mercedes.
    Einen Augenblick setzte sein Herzschlag aus. Als der Schraubenschlüssel runterkam und auf die Motorhaube krachte, dachte er schon, er hätte zu tief geworfen. Aber das Wurfgeschoß prallte ab und durchschlug die Windschutzscheibe.
    Der arabische Fahrer hatte gesehen, wie Giordino mit dem Schlüssel ausholte. Seine Reaktion war gut, aber nicht gut genug. Er trat auf die Bremse und riß in dem Moment das Steuer herum, um auszuweichen, als das Glas in tausend kleine Stücke zersprang und die Scherben in sein Gesicht prasselten. Der Schlüssel prallte vom Lenkrad ab und fiel Ismail in den Schoß.
    Der Fahrer des zweiten Mercedes hatte sich unmittelbar an die hintere Stoßstange von Ismails Wagen gesetzt. Er hatte nicht bemerkt, wie der Schraubenschlüssel durch die Luft wirbelte, und war vollkommen überrascht, als plötzlich die Bremslichter vor ihm aufleuchteten. Er hatte keine Zeit mehr zu reagieren, fuhr auf den ersten Mercedes auf und brachte ihn zum Schleudern, bis er schließlich in Gegenrichtung zum Halten kam.
    »Hattest du dir das so vorgestellt?« erkundigte sich Giordino gutgelaunt.
    »Goldrichtig. Warte, wir nähern uns jetzt der Abzweigung.« Pitt bremste und lenkte den Cord auf eine enge, von Schneewänden gesäumte Straße, die in vielen Serpentinen bergan führte.
    Der Motor mit seinen hundertfünfzehn Pferdestärken mußte sich anstrengen, um den schweren Wagen über die schlüpfrige, unebene Fahrbahn zu ziehen. Die harte Federung ließ die Insassen wie Tennisbälle in einer Waschmaschine herumpurzeln, als der leichtere hintere Teil des Wagens hin und her schleuderte. Pitt versuchte das Schlingern mit einem kräftigen Tritt aufs Gaspedal und Gegenlenken auszugleichen und nutzte die Zugkraft des Frontantriebs, um die lange Schnauze des Wagens in der Mitte des Sträßchens zu halten, das nicht mehr war als ein schlecht beschilderter Wanderweg.
    Lily und Hala saßen wieder auf dem Rücksitz. Sie stemmten die Füße gegen die Trennwand vor ihnen und

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