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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hielten sich krampfhaft an den Schlaufen fest, die über ihren Köpfen an der Wagenwand angebracht waren.
    Sechs Minuten später hatte der Cord die Bäume hinter sich gelassen und fuhr weiter bergauf – über die Baumgrenze hinaus. Die Straße verlief nun in einem Tal – die Abhänge links und rechts waren mit massiven Felsen bedeckt und tief verschneit. Ursprünglich hatte Pitt die Absicht gehabt, den Cord zu verlassen und zu Fuß weiter zu fliehen, wobei er den Wald und das zerklüftete Gebiet als Deckung benutzen wollte. Aber die Höhe des berühmten Pulverschnees von Colorado nahm, je weiter sie kamen, immer mehr zu und machte ein Weiterkommen zu Fuß schier unmöglich, ihm blieb deshalb keine andere Wahl, als den Gipfel zu erreichen und mit einem Sessellift den Berg hinab zum Ort zu fahren, um anschließend in der Menschenmenge verschwinden zu können.
    »Der Motor kocht«, verkündete Giordino.
    Pitt brauchte gar nicht erst einen Blick auf den Dampf zu werfen, der unten am Verschluß des Kühlers austrat; er hatte schon beobachtet, wie die Nadel des Temperaturmessers immer weiter nach oben kroch, bis sie schließlich auf HEISS stehenblieb.
    »Die Maschine ist mit ganz engen Toleranzen aufgearbeitet worden und muß behutsam eingefahren werden«, erklärte er. »Wir haben den Wagen zu sehr beansprucht.«
    »Was machen wir, wenn die Straße zu Ende ist?« erkundigte sich Giordino.
    »Plan zwei«, antwortete Pitt. »Wir unternehmen eine Vergnügungsreise mit dem Sessellift nach unten, zur nächsten Kneipe.«
    »Dein Plan gefällt mir, aber der Krieg ist noch nicht gewonnen.« Giordino nickte über seine Schulter hinweg. »Unsere Freunde sind wieder da.«
    Pitt war viel zu beschäftigt gewesen, als daß er auf ihre Verfolger hätte achten können. Sie hatten sich von dem Unfall erholt und waren dem Cord bergauf nachgejagt. Noch bevor er einen Blick nach hinten werfen konnte, zerschmetterten Kugeln das Rückfenster zwischen Lilys und Halas Köpfen, zischten durch den Wagen und stanzten drei kleine gezackte Löcher in die Windschutzscheibe. Es war nicht nötig, den Frauen zu sagen, daß sie sich wieder auf den Boden des Wagens legen sollten.
    »Ich glaube, die sind sauer wegen des Schraubenschlüssels«, meinte Giordino.
    »Nicht halb so sauer wie ich über die Art, wie die mein Auto malträtieren.«
    Pitt zog den Wagen durch eine Steilkurve, und als er wieder auf der Geraden war, drehte er sich um und beobachtete kurz die ihnen folgenden Autos. Der Anblick verhieß nichts Gutes.
    Die beiden Mercedes schleuderten heftig über die schneebedeckte Straße, ihre höhere Geschwindigkeit wurde teilweise durch den Frontantrieb des Cord wettgemacht. In engen Kurven zog Pitt davon, die Araber holten aber auf den Geraden wieder auf.
    Pitt erhaschte einen Blick auf den vorderen Fahrer, der wie wild geworden am Steuerrad herumhantierte, jegliche Vorsicht vermissen ließ und mit ständig durchdrehenden Hinterreifen hinter ihm herjagte. In den Kurven vermied er es nur um Haaresbreite, im Tiefschnee zu landen und darin steckenzubleiben.
    Pitt war überrascht, daß die beiden Wagen offensichtlich keine Winterreifen aufgezogen hatten. Er konnte ja nicht ahnen, daß die Araber die beiden Autos von Mexiko aus über die Grenze gebracht hatten, um unerkannt operieren zu können. Die Autos waren auf eine nichtexistierende Firma in Matamoros zugelassen und sollten nach der Ermordung Hala Kamils einfach auf dem Flughafen von Breckenridge abgestellt werden.
    Pitt gefiel das, was er sah, überhaupt nicht, ihre Verfolger kamen unaufhörlich näher. Sie lagen nur noch fünfzig Meter zurück. Ihm gefiel auch nicht, daß einer der Männer gerade eine Maschinenpistole durch die Öffnung der zerborstenen Windschutzscheibe schob.
    »Jetzt geht's los!« schrie er und kauerte sich hinter das Lenkrad, so daß er gerade noch über das Armaturenbrett spähen konnte. »Alles auf den Boden!«
    Die Worte waren kaum ausgesprochen, als Kugeln in den Cord einschlugen. Ein Feuerstoß riß den rechten Ersatzreifen auf. Der nächste durchschlug das Dach, zerfetzte die Lederbespannung und zertrümmerte das darunterliegende Karosserieblech.
    Pitt versuchte sich noch tiefer zu ducken, als die linke Wagenseite aufgerissen wurde. Die Angeln einer hinteren Tür wurden abgerissen, sie schwang auf und hing einen Augenblick in groteskem Winkel vom Wagen, bis sie abriß, als der Cord einen Baum streifte. Ein Regen von Glassplittern ging nieder. Eine der Frauen schrie,

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