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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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rief er Dillinger ungeduldig zu. »Da oben lebt noch jemand und versucht das zu erledigen, was wir eigentlich erledigen sollten.«
    »Die Mine muß der Fluchtpunkt der Araber gewesen sein«, meinte Captain Collins, der neben Hollis stand.
    »Und mir haben Dirk Pitt und seine Freunde es zu verdanken, daß sie da hineingestolpert sind«, zischte Hollis.
    »Besteht die Möglichkeit, daß Sie rechtzeitig eintreffen und die Männer mitsamt den Geiseln retten können?« fragte Collins.
    Voller Grimm und Verzweiflung schüttelte Hollis den Kopf. »Nicht die geringste.«
    Rudi Gunn war für den plötzlich einsetzenden Wolkenbruch dankbar. Während er unter einer Reihe leerer Erzwagen aus der Nähe der Mühle fortkroch, bot der Regen ihm einen guten Schutz gegen eine zufällige Entdeckung. Als er weit genug von den Gebäuden entfernt war, stieg er unterhalb der Mine den Berg ein paar hundert Meter hinunter, schlug dann einen Bogen und machte sich auf den Rückweg.
    Er fand die Schienen der Schmalspurbahn und lief leise auf den Bohlen bergan. Er konnte nicht weit sehen, aber ein paar Minuten nachdem er dem Angriff der Terroristen auf die Gesteinsmühle entkommen war, blieb er wie angewurzelt stehen. Im Regen vor sich konnte er einige vage Gestalten ausmachen. Er zählte vier, die saßen, und zwei, die standen.
    Gunn saß in der Zwickmühle. Er vermutete, daß die Geiseln rasteten, während die Wachen auf den Beinen waren. Er konnte aber das Feuer nicht eröffnen und sich erst später vergewissern, ob seine Vermutung richtig gewesen war. Er mußte sich also auf die geborgten Klamotten des Terroristen verlassen und sich nahe genug heranwagen, um Freund von Feind unterscheiden zu können.
    Der einzige Nachteil, und der war schwerwiegend genug, war der, daß er nur zwei oder drei arabische Worte kannte.
    Gunn holte tief Luft und marschierte weiter. Er sagte »Salaam« und wiederholte das Wort mehrere Male mit ruhiger, kontrollierter Stimme.
    Während er näher kam, nahmen die beiden Gestalten, die stehengeblieben waren, immer deutlichere Formen an. Er sah, daß sie Maschinenpistolen auf ihn gerichtet hatten.
    Einer von ihnen sagte etwas, das Gunn nicht verstand, im Geiste drückte er sich selbst die Daumen und hoffte, daß sie auf Arabisch gefragt hatten, wer er sei.
    »Mohammed«, murmelte er und verließ sich darauf, daß der Name des Propheten ihn schon durchbringen würde. Die Heckler & Koch hielt er über der Brust, die Mündung wies zur Seite.
    Gunns Herzschlag wurde spürbar ruhiger, als die beiden Terroristen gleichzeitig die Waffen absetzten und sich wieder auf ihre Pflichten als Wächter besannen. Lässig ging er weiter, bis er auf gleicher Höhe war und sicher sein konnte, daß die Geiseln sich nicht in seinem Schußfeld befanden.
    Dann, während er die Augen auf die Menschengruppe richtete, die zwischen den Gleisen auf dem Boden hockte, ohne die beiden Wachen anzusehen, drückte er auf den Abzug.
    Als sie endlich die Minenanlage erreichten, waren Ammar und seine Männer am Rande der Erschöpfung. Der heftige Regen hatte ihre Kleidung durchnäßt und schwer werden lassen. Sie kletterten über einen langgezogenen Hügel von Abraum und stolperten dankbar in einen Schuppen, in dem früher Ausrüstungsgegenstände für die Mine gelagert worden waren.
    Ammar ließ sich auf eine Holzbank fallen, sein Kopf war auf die Brust gesunken, und sein Atem ging stoßweise. Er sah auf, als Ibn mit einem weiteren Mann hereinkam.
    »Das ist Mustapha Osman«, erklärte Ibn. »Er meldet, daß eine schwerbewaffnete Gruppe Elitesoldaten den Gruppenführer umgelegt und sich im Gebäude der Gesteinsmühle, in der unser Helikopter steht, verbarrikadiert haben.«
    Wütend bleckte Ammar die Zähne. »Wie konntest du das zulassen?«
    In Osmans schwarzen Augen flackerte Panik. »Wir wurden vollkommen … überrumpelt«, stammelte er. »Sie müssen den Berg heruntergekommen sein. Sie haben die Wachen überwältigt, sich den Zug geschnappt und unsere Wohnquartiere zusammengeschossen. Als wir danach zum Gegenangriff übergingen, haben sie von der Gesteinsmühle aus auf uns geschossen.«
    »Verluste?« fragte Ammar mit kalter Stimme.
    »Sieben von uns sind noch übrig.«
    Dieser Alptraum war noch entsetzlicher, als Ammar befürchtet hatte. »Wieviel Mann haben angegriffen?«
    »Zwanzig, vielleicht dreißig.«
    »Ihr sieben belagert dreißig Gegner«, knirschte Ammar in sarkastischem Ton. »Ihre genaue Zahl. Diesmal die Wahrheit, oder Ibn schlitzt dir

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