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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Periskop.
    Das Ziel, nach dem er Ausschau hielt, war zwar zu neunzig Prozent verdeckt, aber man sah noch genug, um einen tödlichen Schuß abfeuern zu können.
    Pitt stellte den Hebel von ›Vollautomatisch‹ auf ›Einzelfeuer‹. Dann sprang er blitzschnell hoch, zielte und drückte auf den Abzug.
    Die tödliche alte Thompson spuckte Feuer. Der Mann mit dem schwarzen Turban machte noch zwei, drei Schritte. Sein Gesicht wirkte völlig ausdruckslos; er begriff nichts. Dann krümmte er sich, fiel nach vorn und ging zu Boden.
    Pitt ging wieder in die Hocke, senkte die Waffe und blickte wieder in den Spiegel. Die Terroristen waren nicht mehr zu sehen. Sie waren hinter Gebäuden verschwunden oder krabbelten eilig unter altes zurückgelassenes und verrostetes Gerät in Deckung. Doch immer noch lauerten sie da draußen, so gefährlich wie zuvor. Sie warteten auf die Befehle ihres stellvertretenden Anführers.
    Gunn wurde aktiv und durchlöcherte mit einer Salve die dünne Holzwand eines Schuppens auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Ganz langsam, unter dem Gewicht eines sich drehenden Körpers, der dann zu Boden schlug, schwang die Tür auf.
    Noch immer wurde ihr Feuer nicht erwidert. Die lassen sich nicht so leicht hereinlegen, dachte Pitt. Die Araber hatten mittlerweile gemerkt, daß ihnen keineswegs eine überlegene Einheit gegenüberstand, sondern daß sie es nur mit einer kleinen Gruppe zu tun hatten. Sie nahmen sich Zeit, sich umzugruppieren und die ihnen offenstehenden Möglichkeiten zu erwägen.
    Sie hatten inzwischen ebenfalls begriffen, daß ihre unbekannten Gegner den Helikopter in ihre Gewalt bekommen hatten und sich in der Gesteinsmühle verschanzten.
    Pitt duckte sich, kroch hinüber zu Gunn und ging neben ihm in die Hocke. »Wie sieht's auf deiner Seite aus?«
    »Ruhig. Die gehen das Ganze gezielt und gelassen an. Sie wollen ihren Helikopter nicht beschädigen.«
    »Ich glaube, die werden einen Scheinangriff auf die Vordertür unternehmen und dann an der Seite durch das Büro stürmen.«
    Gunn nickte. »Klingt logisch. Ist sowieso Zeit, daß wir uns von den Fenstern absetzen und uns eine bessere Deckung suchen. Wo soll ich in Stellung gehen?«
    Pitt warf einen Blick hinauf zu den Wartungsgängen. Er deutete auf eine Reihe Dachluken, die um einen kleinen Kran herumliefen. »Klettere da hinauf und paß auf. Schrei, wenn sie angreifen, und gib ihnen mit einer geballten Ladung auf die Vordertür Saures. Dann sieh zu, daß du sofort wieder herunterkommst. Die haben bestimmt keine Skrupel die Wände über dem Helikopter in ein Sieb zu verwandeln.«
    »Bin schon unterwegs.«
    Pitt schlich auf das Büro an der Seite zu, blieb an der Schwelle stehen und drehte sich zu Giordino und Findley um.
    »Wie steht's?« erkundigte er sich.
    Giordino, der gerade dabei war, einen Haufen des liegengebliebenen Erzes zu einer Barrikade aufzuschaufeln, sah auf. »Fort Giordino wird planmäßig fertig.«
    Findley hörte auf zu arbeiten und starrte ihn an. »F kommt vor G, also Fort Findley.«
    Giordino warf Findley einen kurzen grimmigen Blick zu, bevor er sich wieder an die Arbeit machte. »Fort Findley, wenn wir verlieren, Giordino, wenn wir siegen.«
    Fassungslos schüttelte Pitt den Kopf. Wie kam er zu so phantastischen Freunden? Er hatte das Bedürfnis, etwas zu sagen und seine Dankbarkeit dafür, daß sie ihr Leben riskierten, auszudrücken. Sie hätten sich im Freien verstecken und abwarten können, bis Hollis und seine Männer erschienen. Aber sie waren sich der Gefahr bewußt: Solche Männer brauchen kein Wort der Anerkennung oder der Aufmunterung. Dort standen sie, und dort würden sie ihren Kampf ausfechten. Pitt hoffte nur, daß keiner von ihnen sterben mußte.
    »Streitet euch später darüber«, befahl er, »und macht euch als Empfangskomitee bereit, wenn sie an mir vorbeikommen.«
    Er drehte sich um und betrat das feuchte, modrig riechende Büro. Er überprüfte die Thompson und stellte sie beiseite. Nachdem er schnell aus zwei umgekippten Schreibtischen, einem stählernen Aktenschrank und einem massiven Kanonenofen eine Brustwehr gebaut hatte, legte er sich auf den Boden und wartete ab.
    Es dauerte nicht lange. Eine Minute später meinte er draußen das leichte Scharren von Kies zu hören. Das Geräusch verstummte und kam dann wieder, leise, aber unverwechselbar. Er hob die Thompson und stützte den Griff auf dem Aktenschrank auf.
    Zu spät stieß Gunn einen Warnschrei aus. Plötzlich krachte ein Gegenstand

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