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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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seinen Zitrusbäumen, den Gemüsefeldern und Aloe Vera, ging in öde Flächen mit Mesquite-Bäumen und weißen Disteln über. Pitt hatte einen schmutzigbraunen Fluß erwartet, aber der Rio Grande überraschte ihn angenehm mit seinem satten Grün.
    »Wir nähern uns jetzt Roma«, verkündete Garza. »Die Schwesterstadt auf der anderen Flußseite heißt Miguel Alemán. Kein bemerkenswerter Ort. Von ein paar Andenkenläden für Touristen abgesehen, ist es lediglich eine Grenzstation auf der Straße nach Monterrey.«
    Mifflin zog die Maschine hoch und brummte über die Grenzbrücke. Dann ging er auf der anderen Seite wieder tiefer auf den Fluß hinunter. Am mexikanischen Ufer wuschen Männer und Frauen Autos, flickten Fischernetze und badeten. Einige Schweine suhlten sich im Schlamm. Auf der amerikanischen Seite ging das Flußufer in gelbe Sandsteinklippen über, die sich bis zum am Fluß gelegenen Stadtzentrum von Roma erstreckten. Die Gebäude schienen recht alt zu sein und machten einen nicht immer gepflegten Eindruck. Eines oder zwei wurden gerade renoviert.
    »Die Gebäude sind richtig malerisch«, schwärmte Lily. »Sie müssen eine bewegte Geschichte haben.«
    »Roma war in der Zeit der kommerziellen und militärischen Schiffahrt eine florierende Hafenstadt«, belehrte Garza sie. »Die wohlhabenden Kaufleute verpflichteten Architekten und errichteten einige äußerst sehenswerte Privathäuser und Fabriken, die recht gut erhalten sind.«
    »Und eines berühmter als das andere?« hakte Lily nach.
    »Berühmt?« Garza lachte. »Meine Wahl würde auf ein Haus fallen, das Mitte des neunzehnten Jahrhunderts gebaut würde und als Rositas Cantina Verwendung fand, als in Roma der Film Viva Zapata mit Marlon Brando in der Hauptrolle gedreht wurde.«
    Sandecker wies Mifflin mit einer Geste an, über die Hügel jenseits der Stadt zu fliegen. Er drehte sich zu Garza um. »Ist Roma nach Rom benannt worden, weil es von sieben Hügeln umgeben ist?«
    »Das kann niemand mit Sicherheit sagen«, erwiderte Garza. »Man hat Mühe, sieben verschiedene Hügel auszumachen. Es gibt zwar einige Gipfel, aber die meisten gehen ineinander über.«
    »Wie sieht's mit der geologischen Formation aus?« wollte Pitt wissen.
    »Größtenteils Kreideformationen. Früher einmal lag das gesamte Gebiet unter Wasser. Fossile Austernschalen sind ziemlich verbreitet. Man hat schon welche mit einem Durchmesser von einem halben Meter entdeckt. In der Nähe gibt es eine Ausgrabungsstelle, die die verschiedenen geologischen Perioden zeigt. Ich kann ihnen einen kurzen Überblick geben, wenn es ihnen nichts ausmacht, wenn Joe uns absetzt.«
    »Das ist im Augenblick nicht nötig«, meinte Pitt. »Gibt es in diesem Gebiet irgendwelche Naturhöhlen?«
    »Keine, die von der Erdoberfläche sichtbar wären. Aber das soll nicht heißen, daß es dort unten keine gibt. Wir haben keine Möglichkeit festzustellen, wie viele Höhlen von urzeitlichen Meeren ausgespült wurden und unter der Erdschicht verborgen sind. Wenn man an der richtigen Stelle tief genug gräbt, ist es durchaus wahrscheinlich, daß man auf recht weitläufige Hohlräume im Kalksandstein stößt. Die alten Indianerlegenden berichten von Geistern, die unter der Erde hausen.«
    »Was für Geister?«
    Garza zuckte mit den Achseln. »Geister der Vorfahren, die in einer Schlacht mit bösen Göttern gestorben sind.«
    Lily griff unwillkürlich nach Pitts Arm. »Sind in der Nähe von Roma irgendwelche Artefakte aufgefunden worden?«
    »Ein paar Pfeil- und Speerspitzen aus Feuerstein, Steinmesser und Bootssteine.«
    »Was sind Bootssteine?« wollte Pitt wissen.
    »Ausgehöhlte Steine in Form eines Bootsrumpfs«, antwortete Lily mit wachsender Erregung. »Ihre eigentliche Herkunft oder Bestimmung sind nicht bekannt. Man glaubt, daß sie dem Zauber dienten. Vermutlich sollten sie das Böse abwehren; besonders dann, wenn ein Indianer eine Hexe oder die Gewalt eines Schamanen fürchtete. Ein Bildnis der Hexe wurde an einen Bootsstein gebunden und in einen See oder einen Fluß geworfen. Damit war das Böse ein für allemal gebannt.«
    Pitt richtete eine weitere Frage an Garza. »Sind mal irgendwelche Gegenstände aufgetaucht, die nicht in den historischen Zusammenhang passen?«
    »Einige, aber man hielt sie für Fälschungen.«
    Lily verzog keine Miene. »Was für Gegenstände?«
    »Schwerter, Kreuze, Teile von Rüstungen; Speerschäfte, meist aus Eisen. Ich erinnere mich auch an die Geschichte, daß ein alter

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