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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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mit Margarita im Eisschrank.«
    »Eine Margarita wäre wunderbar«, murmelte Lily und tupfte sich das Genick mit einem Taschentuch ab.
    »Bring unsere Gäste zum Museum, Herb. Die Tür ist nicht abgeschlossen. Ich bin in einer Minute bei Ihnen.«
    Ein Lastwagen mit Anhänger bog ein, um zu tanken, und Trinity blieb stehen, um sich einen Augenblick lang mit dem Fahrer zu unterhalten, bevor er zu seinen Wohnräumen ging, die sich an den Laden anschlossen.
    »Netter Bursche«, murmelte Sandecker.
    »Sam kann reizend und entgegenkommend sein«, bestätigte Garza. »Doch wenn man ihm dumm kommt, ist er zäher als ein Neunzigcentsteak.«
    Garza ging zu dem Gebäude hinter dem Laden voraus. Der Innenraum war nicht größer als eine Doppelgarage, und er war mit gläsernen Ausstellungskästen und Wachsfiguren in der Kleidung römischer Legionäre gefüllt. Der Raum war makellos sauber, kein Stäubchen bedeckte die Glasscheiben. Die Artefakte waren vom Rost gesäubert und auf Hochglanz poliert.
    Lily trug einen Aktenkoffer. Vorsichtig stellte sie ihn auf einen Ausstellungskasten, ließ die Riegel aufschnappen und nahm ein dickes Buch mit Illustrationen und Fotografien heraus, das an einen Katalog erinnerte.
    »Sieht gut aus«, meinte sie, nachdem sie ein paar Minuten darin geblättert hatte. »Die Schwerter und Speerspitzen entsprechen römischen Waffen des vierten Jahrhunderts.«
    »Jetzt mal langsam«, protestierte Garza ernst. »Sam hat die Ausstellungsstücke selbst fabriziert und sie mit Hilfe von Säure und der Sonne künstlich gealtert.«
    »Er hat sie keineswegs selbst fabriziert«, erklärte Sandecker ausdruckslos.
    Garza sah ihn an. Sein Blick verriet skeptisches Interesse. »Wie kommen Sie darauf, Admiral? Es existiert keinerlei Bericht von einer vorkolumbianischen Kontaktaufnahme im Golf.«
    »Neuerdings, ja.«
    »Das ist mir neu.«
    »Das Ereignis fand im Jahre 391 nach Christus statt«, erklärte Pitt. »Eine Flotte segelte den Rio Grande hinauf bis zu der Stelle, an der sich heute Roma befindet. Irgendwo in einem der Hügel hinter der Stadt vergruben römische Legionäre, ihre Sklaven und ägyptische Gelehrte eine große Zahl von Artefakten, die von der Bibliothek von Alexandria in Ägypten –«
    »Ich wußte es!« platzte Sam Trinity heraus. Er stand im offenen Eingang. Er war so aufgeregt, daß er fast das Tablett mit den Gläsern und der Kanne, das er trug, hätte fallen lassen. »Mein Gott, ich hab's gewußt! Die Römer sind tatsächlich über den Boden von Texas geschritten!«
    »Sie hatten recht, Sam«, bekräftigte Sandecker, »und Ihre Zweifler haben sich geirrt.«
    »In all den Jahren hat mir kein Mensch geglaubt«, murmelte Sam wie vor den Kopf geschlagen. »Selbst nachdem sie die Inschrift auf dem Stein gelesen hatten, beschuldigten sie mich, diese Inschrift selbst eingeritzt zu haben.«
    »Stein, was für ein Stein?« fragte Pitt scharf.
    »Der, der da drüben in der Ecke steht. Ich habe es mir von Leuten der Universität übersetzen lassen. Aber die haben mir nur gesagt: ›Prima Arbeit, Sam. Dein Latein kann sich durchaus sehen lassen.‹ Die haben mich jahrelang aufgezogen mit dem Betrug, den ich mir da ausgedacht hätte.«
    »Gibt es eine Kopie der übersetzten Inschrift?« fragte Lily.
    »Da, an der Wand. Ich habe es abgeschrieben und rahmen lassen. Den Teil, in dem die Wissenschaftler das Ganze kommentiert haben, habe ich abgeschnitten.«
    Lily las laut vor, während die übrigen sich um sie versammelten.
    »Dieser Stein markiert den Weg dahin, wo ich befahl, die Werke der großen Halle der Musen zu vergraben.
    Ich entkam dem Angriff der Barbaren auf unsere Flotte und machte mich auf den Weg nach Süden, wo ich auf ein primitives Pyramidenvolk stieß und als Wahrsager und Prophet aufgenommen wurde.
    Ich habe sie alles gelehrt, was ich von Sternen und Wissenschaft weiß, aber sie setzen nur wenig von meiner Lehre in praktische Anwendung um. Sie bevorzugen die Anbetung grausamer Götter und folgen unwissenden Priestern, die Menschenopfer verlangen.
    Seit meiner Ankunft sind sieben Jahre vergangen. Der Anblick der Gebeine meiner früheren Gefährten erfüllt mein Herz mit Schmerz. Ich habe für ihre Bestattung Sorge getragen. Mein Schiff ist fertig, und schon bald werde ich nach Rom segeln.
    Wenn Theodosius noch lebt, werde ich hingerichtet, aber dieses Risiko gehe ich gerne ein, wenn ich nur ein letztes Mal meine Familie sehen kann.
    Jenen, die dies lesen – sollte ich umkommen –, sei

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