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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hinunter, der ihm von der dankbaren Mannschaft der Lady Flamborough geschenkt worden war. An fast derselben Stelle wie bei seiner Ankunft aus Grönland betrat er den Betonboden.
    Hala kam herunter und sagte ihm auf Wiedersehen. Sie flog nach New York weiter.
    »Ich werde mich immer in Liebe an dich erinnern, Dirk.«
    »Aus unserer Verabredung zum Abendessen ist nie etwas geworden.«
    »Das nächste Mal, wenn du in Kairo bist, lade ich dich ein.«
    Der Senator hatte die Worte gehört und kam herüber. »Kairo, Miß Kamil? Nicht New York?«
    Hala schenkte ihm ein Lächeln, das auch der schönen Nofretete gut gestanden hätte. »Ich stelle mein Amt als Generalsekretärin zur Verfügung und kehre nach Hause zurück. In Ägypten stirbt die Demokratie. Ich kann sie eher am Leben erhalten, wenn ich meinem Volk im Lande selbst zur Seite stehe.«
    »Was ist mit Yazid?«
    »Präsident Hasan hat entschieden, ihn unter Hausarrest zu stellen.«
    Senator Pitt runzelte die Stirn. »Seien Sie vorsichtig. Yazid ist noch immer gefährlich.«
    »Wenn es nicht Yazid ist, dann stehen auf dem linken und dem rechten Flügel weitere Verrückte bereit.« Ihre sanften dunklen Augen verbargen die Angst in ihrem Innern. Sie umarmte ihn wie eine Tochter. »Richten Sie Ihrem Präsidenten aus, daß Ägypten nicht zu einer Nation von irren Fanatikern werden wird.«
    »Ich werde ihm Ihre Worte übermitteln.«
    Sie drehte sich wieder zu Pitt um. Sie war auf dem besten Wege, sich in ihn zu verlieben, sie bekämpfte jedoch ihre Gefühle mit dem letzten Restchen ihres eisernen Willens. Sie fühlte, wie ihre Knie weich wurden, als sie nach seinen Händen faßte und in sein altersloses Gesicht aufsah. Einen Augenblick erinnerte sie sich wieder an seine Umarmung, daran, wie sie die Haut über seinen Muskeln gestreichelt hatte – doch genauso schnell unterdrückte sie diese Gedanken. Mit ihm hatte sie eine lang entbehrte Erfüllung gefunden, aber die Liebe, die sie zu Ägypten empfand, nahm sie zu sehr in Anspruch, als daß sie dauerhafte Gefühle für einen Mann entwickeln konnte.
    Ihr Leben gehörte denen, deren Existenz von Armut und Hunger bedroht wurde.
    Sie küßte ihn zärtlich.
    »Vergiß mich nicht.«
    Bevor Pitt antworten konnte, wandte sie sich um und lief davon. Einen langen Augenblick stand Pitt da und blickte ihr nach.
    Der Senator merkte, was seinen Sohn bewegte, und unterbrach seine Gedanken. »Man hat eine Ambulanz hergeschickt, die dich ins Krankenhaus bringen soll.«
    »Krankenhaus?« meinte Pitt abwesend, starrte immer noch zum Flugzeug, in dem Hala verschwunden war, und sah, wie die Tür geschlossen wurde. Die Motoren des Jets pfiffen, als der Pilot mehr Schub gab und auf die Hauptstartbahn zurollte.
    Pitt riß sich die Bandagen von Kopf und Gesicht und warf sie in die Auspuffschwaden des Jets, wo sie erfaßt wurden und wie Luftschlangen fortsegelten.
    Erst als das Flugzeug gestartet war, antwortete er. »Ich gehe in kein verdammtes Krankenhaus.«
    »Meinst du nicht, daß du ein wenig übertreibst?« sagte der Senator väterlich besorgt. Er wußte, es war vergebene Liebesmühe, seinem starrköpfigen Sohn ins Gewissen zu reden.
    »Wie kommst du zum Weißen Haus?« fragte Pitt. Der Senator deutete mit dem Kopf zu einem Helikopter hinüber, der hundert Meter entfernt wartete. »Der Präsident hat für eine Transportgelegenheit gesorgt.«
    »Würde es dir etwas ausmachen, mich bei der NUMA rauszuschmeißen?«
    Sein Vater warf ihm einen pfiffigen Blick zu. »Das meinst du doch nicht wörtlich, oder?«
    Pitt grinste. »Du erinnerst mich doch wirklich immer daran, welcher Seite der Familie ich meinen makabren Sinn für Humor verdanke.«
    Der Senator schlang seinen Arm um Pitts Hüfte. »Also los, du Spinner. Ich helfe dir zum Helikopter hinüber.«
    Als Pitt im Fahrstuhl stand und zur Computerabteilung der NUMA hinauffuhr, krampfte sich die Spannung wie ein Knoten in seinem Magen zusammen. Lily stand im Foyer, als die Aufzugtüren auseinanderglitten und er heraushumpelte.
    Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein strahlendes Lächeln, das sofort verblaßte, als sie den müden, erschöpften Ausdruck, den langen Riß in seiner Wange, die Ausbuchtung des Verbandes unter dem Rollkragenpullover, den er sich von seinem Vater geliehen hatte und das Nachziehen des Beins und den Stock wahrnahm. Dann machte sie den erneuten Versuch, ein tapferes Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern.
    »Willkommen daheim, Seemann.«
    Sie trat einen Schritt vor und schlang ihm

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