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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Fehler. Als nächstes haben Ihr Bruder und Sie meinen Vater auf der Lady Flamborough als Geisel genommen. Sie kennen das Schiff, von dem ich spreche. Also, das war schon ein starkes Stück. Ich habe mich bemüht, nicht ärgerlich zu werden, sondern etwas entgegenzusetzen. Sie werden sterben, Capesterre. In der nächsten Minute werden Sie genauso leblos und bleich daliegen wie Ihr Bruder. Ein verdammt kleines Entgelt für die Männer, deren Herzen Sie herausgeschnitten haben, und all die Kinder, die wegen Ihres irrsinnigen Griffs nach der Macht ertrinken mußten.«
    Capesterres Körper spannte sich, und die Trauer schwand aus seinen Augen. »Aber nicht, bevor ich Sie getötet habe!« schrie er wild, wirbelte herum und kauerte in Schußposition.
    Pitt war auf den Angriff vorbereitet. Er hatte schon mit dem Schwert, das er von dem Stapel an der Wand genommen hatte, ausgeholt. In einem flirrenden Bogen ließ er es nach unten sausen.
    Verzweifelt hob Capesterre den Colt. Die Mündung war nur noch Zentimeter davon entfernt, genau auf Pitts Kopf gerichtet zu sein. Die blitzende Klinge schnitt durch die Luft. Capesterres Hand, die die Waffe fest umklammert hielt und deren Finger sich schon um den Abzug krümmte, schien von seinem Arm zu fliegen und segelte durch die Luft, bevor sie auf den Kreideboden fiel.
    Capesterres Mund stand weit offen, und ein dünner Schrei brach sich an den Wänden der Höhle. Dann sank er auf die Knie, starrte in dumpfem Nichtbegreifen auf das abgetrennte Glied. Er konnte nicht fassen, daß die Hand nicht länger Teil von ihm war. Den hervorschießenden Blutstrahl schien er gar nicht zu bemerken.
    Er kniete und schwankte leicht hin und her. Der Schock dämpfte den Schmerz. Langsam blickte er mit verhangenen Augen zu Pitt auf. »Warum nur?« fragte er. »Warum keine Kugel?«
    »Eine kleine Rache für Guy Rivas.«
    »Kannten Sie Rivas?«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Freunde von ihm haben mir erzählt, was Sie mit ihm gemacht haben. Wie seine Familie am Grab stand, ohne zu wissen, daß man nur seine Haut beerdigte.«
    »Freunde?« fragte Capesterre und verstand nicht.
    »Mein Vater und jemand, der im Weißen Haus lebt«, erklärte Pitt kalt. Wieder warf er einen Blick auf seine Uhr. Er musterte Robert Capesterre, aber in seinem Gesicht war kein Mitgefühl zu entdecken. »Bedaure, ich kann nicht hierbleiben und die Messe lesen, ich muß machen, daß ich fortkomme.« Dann drehte er sich um und eilte auf den Ausgangstunnel zu.
    Er kam nur zwei Schritte weit, bevor er wie angewurzelt stehenblieb. Ein kleiner, untersetzter Mann in einem alten, abgetragenen Kampfanzug stand mitten im Eingang zur Kammer und hielt eine vierschüssige, abgesägte Schrotflinte auf Pitts Magen gerichtet.
    »Kein Grund zur Eile, Mr. Pitt«, sagte er mit schwerem Akzent und in entschlossenem Ton. »Niemand geht irgendwohin.«

77
    O bwohl sie gemerkt hatten, daß noch ein dritter den Schacht betreten hatte, überraschte das Auftauchen des offenbar gefährlichen Fremden doch alle, die sich im Lageraum aufhielten. Eine Katastrophe schien sich anzubahnen, während sie hilflos die Szene beobachteten, die sich tief unter dem Gongora Hill abspielte.
    »General Chandler«, sagte der Präsident scharf. »Was, zum Teufel, geht da vor? Wer ist der Eindringling?«
    »Wir haben ihn auch auf dem Monitor, Mr. President. Wir können nur vermuten, daß es sich um einen von Topiltzins Männern handelt. Er muß von Norden her eingedrungen sein, wo unsere Sicherheitslinie nur dünn besetzt ist.«
    »Er trägt eine Uniform«, stellte Brogan fest. »Könnte es einer Ihrer Männer sein?«
    »Kaum, es sei denn, der Quartiermeister hat israelische Kampfanzüge ausgegeben.«
    »Schicken Sie ein paar Mann runter, die Pitt helfen können«, befahl General Metcalf.
    »Sir, wenn wir auch nur eine Abteilung Männer in die Nähe der Grabungsstätte schicken, wird der Mob denken, wir wollten Topiltzin gefangennehmen. Die würden sofort durchdrehen.«
    »Er hat recht«, nickte Schiller. »Die Menge wird langsam unruhig.«
    »Der Eindringling ist direkt unter Ihrer Nase in den Tunnel vorgedrungen«, insistierte Metcalf. »Wieso können das nicht auch ein paar von Ihren Leuten?«
    »Vor zehn Minuten wäre das noch möglich gewesen, aber jetzt nicht mehr«, erwiderte Chandler. »Topiltzins Mannschaft hat weitere Flutlichtstrahler herbeigeschafft. Der gesamte Hang ist taghell erleuchtet. Nicht einmal eine Ratte käme da ungesehen hinein.«
    »Der Schacht befindet

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