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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ihnen ein neues Leben jenseits des Regenbogens in Aussicht gestellt, das Sie ihnen niemals bieten können. Sie sind ein Schwindler; ein Schwindler von Kopf bis Fuß. Also kommen Sie von Ihrem hohen Roß herunter. Ich bin nicht einer von Ihren Bauern. Krimineller Abschaum wie ein Robert Capesterre beeindruckt mich nicht im geringsten.«
    Capesterre sackte der Unterkiefer herunter. Dann schloß er den Mund. Er trat einen Schritt zurück, in seinen Augen war Überraschung zu erkennen.
    Sekunden verrannen. Er starrte Pitt an. Zuletzt sagte er in rauhem Flüsterton: »Was wissen Sie?«
    »Genug«, erwiderte Pitt beiläufig. »Die Familie Capesterre und ihre windigen Geschäfte sind gegenwärtig in Washington Stadtgespräch. Im Weißen Haus haben die Champagnerkorken geknallt, als die neuesten Nachrichten über Ihren verrückten Bruder – der glaubte er sei ein Moslemprophet – eintrafen. Eine Form von ausgleichender Gerechtigkeit, daß er genau von dem Terroristen umgelegt wurde, den er beauftragt hatte, die Lady Flamborough zu entführen und die Passagiere umzubringen.«
    »Mein Bruder –« Capesterre brachte das Wort ›tot‹ nicht über die Lippen. »Ich glaube Ihnen nicht.«
    »Das wußten Sie noch nicht?« erkundigte sich Pitt erstaunt.
    »Ich habe vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden mit ihm gesprochen«, sagte Topiltzin keineswegs überzeugt. »Paul … Achmed Yazid lebt, und es geht ihm gut.«
    »Er wird wohl kaum ›Toter Mann‹ spielen.«
    »Was versprechen Sie oder Ihre Regierung sich von einer solchen Lüge?«
    Pitt warf Capesterre einen eiskalten Blick zu. »Gut, daß Sie das erwähnen. Die Idee, um die es geht, ist die Rettung der Schätze der Bibliothek von Alexandria. Und das können wir schlecht bewerkstelligen, wenn Sie Ihre Anhänger auf das Innere der Kammer loslassen. Die werden alle Artefakte, von denen sie denken, daß sie sie verhökern können, um Lebensmittel kaufen zu können, klauen und das, was sie nicht für wertvoll halten, zerstören – besonders die unschätzbaren Bücher und Schriftrollen.«
    »Sie werden da nicht hineingehen«, verkündete Capesterre mit fester Stimme.
    »Sie glauben, Sie könnten sie aufhalten?«
    »Meine Jünger tun das, was ich ihnen befehle.«
    »Die Bücher und Kunstwerke müssen katalogisiert und von qualifizierten Archäologen und Historikern begutachtet werden«, erklärte Pitt. »Wenn Sie irgendwelche Konzessionen aus Washington haben wollen, dann müssen Sie garantieren, daß die Bibliothek als wissenschaftliches Projekt behandelt wird.«
    Capesterres Augen saugten sich einen Augenblick an denen von Pitt fest. Er fing sich langsam wieder und richtete sich zu seiner vollen Größe auf; er war zehn Zentimeter kleiner als Pitt. Er stand da wie eine Kobra, die jeden Augenblick zustoßen wird. Dann sprach er mit tiefer Stimme, tonlos und verächtlich: »Ich muß keinerlei Garantien geben, Mr. Pitt. Hier gibt es keine Verhandlungen um Konzessionen. Ihr Militär hat am Fluß mein Volk nicht zurückschicken können und versagt. Ich bin der Anführer der Bewegung. Die Schätze Ägyptens gehören mir. Sämtliche Staaten im Südwesten –« Er sah Pitt mit den funkelnden Augen des Größenwahnsinnigen an – »werden mir gehören. Mein Bruder Paul wird Ägypten regieren, und unser jüngerer Bruder wird eines Tages die Regierung von Brasilien übernehmen. Das ist der Grund, weshalb ich hier bin. Das ist der Grund, weshalb Sie hier als einsamer Verteidiger einer Supermacht stehen und den letzten, pathetischen Versuch unternehmen zu verhandeln. Aber Ihre Regierung besitzt nichts mehr, was verhandlungsfähig wäre. Und wenn der Versucht gemacht wird, den Abtransport des Schatzes nach Mexiko zu stoppen, dann werde ich befehlen, daß alles verbrannt und zerstört wird.«
    »Eines muß man sagen, Capesterre«, murmelte Pitt angewidert. »Sie planen in großem Maßstab. Bedauerlich, daß Sie frei rumlaufen. Sie könnten im Irrenhaus einen guten Napoleon abgeben.«
    In den Augen von Capesterre flackerte Unsicherheit auf. »Auf Wiedersehen, Mr. Pitt. Meine Geduld ist erschöpft. Ich werde es bestimmt genießen, Sie den Göttern zu opfern und Ihre abgezogene Haut nach Washington zu schicken.«
    »Tut mir leid, daß Sie keine dekorativen Tätowierungen vorfinden werden.«
    Capesterre ging Pitts nonchalante Art auf die Nerven. Noch nie zuvor hatte jemand gewagt, so zu ihm zu sprechen. Er drehte sich um und hob die Hand in Richtung der schweigenden

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