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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Menschenmenge.
    »Meinen Sie nicht, Sie sollten sich Ihren neuen Reichtum erst einmal anschauen, bevor Sie ihn denen da überlassen?« fragte Pitt. »Denken Sie mal an den Aufschrei in aller Welt, wenn Sie Ihren Anhängern erlauben, den goldenen Sarg von Alexander dem Großen zu schänden.«
    Langsam sank Capesterres Hand nach unten. Röte legte sich über seine Schläfen. »Was sagen Sie da? Alexanders Sarg existiert tatsächlich?«
    »Und ebenso seine sterblichen Überreste.« Pitt machte eine Handbewegung zum ausgeschachteten Tunnel hin. »Wäre Ihnen mit einer Tour unter meiner Leitung gedient, bevor Sie die Lagerkammer dem verehrten Publikum öffnen?«
    Capesterre nickte. Er stand mit dem Rücken zur Menschenmenge, zog den Colt aus dem Gürtel unter seiner Robe und hielt ihn in seinem lockeren, weiten Ärmel verborgen. Seine andere Hand griff nach der Rauchbombe. »Die kleinste Bewegung von Ihnen oder irgend jemandem, der sich im Tunnel versteckt hat und mir auf den Pelz rückt, und ich schieße Ihnen das Rückgrat kaputt.«
    »Warum sollte ich Ihnen etwas zuleide tun?« erkundigte sich Pitt mit gespielter Unschuld.
    »Wo sind die Pioniere, die die Ausgrabung vorgenommen haben?«
    »Jeder Mann, der in der Lage war, ein Gewehr zu halten, ist zur Verteidigungslinie unten am Fluß geschickt worden.«
    Diese Lüge schien Capesterre zu genügen. »Ziehen Sie Ihren Pullover hoch, und lassen Sie die Hose bis zu Ihren Stiefeln fallen.«
    »Vor all den Leuten?« fragte Pitt grinsend.
    »Ich will sehen, ob Sie bewaffnet sind oder am Körper ein Mikrofon versteckt haben.«
    Pitt zog sich den Rollkragenpullover über die Schultern hoch und ließ die Baumwollhose bis auf die Knöchel fallen. Von einem verborgenen Sender oder einer Waffe, die er am Körper oder in den Stiefeln verborgen haben könnte, war nicht das geringste zu entdecken. »Zufrieden?«
    Topiltzin nickte. Er machte mit dem Revolver eine Bewegung in Richtung des Mineneingangs. »Sie gehen voraus. Ich folge Ihnen.«
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich die Puppe wieder hineintrage? Die Waffen, die er hält, sind tatsächlich Originale.«
    »Sie können sie am Eingang zurücklassen.« Dann drehte sich Capesterre um und gab seinen Beratern ein Zeichen, das andeutete, daß alles sicher war.
    Pitt zog sich wieder an, entfernte die Waffen von der Puppe und betrat den Schacht.
    Die Decke war etwas weniger als zwei Meter hoch, und Pitt mußte sich bücken, als er unter den Abstützbalken durchging. Er stellte Speer und Schwert ab, aber den Schild behielt er und hielt ihn über dem Kopf, als wolle er sich gegen Steinschlag schützen.
    Topiltzin sagte nichts. Er wußte, daß der Schild gegen eine Kugel aus der 357er Magnum ebenso wenig Schutz bot wie ein Pappdeckel.
    Der Schacht führte zwölf Meter steil nach unten und verlief dann eben. Der Durchgang wurde von einer Reihe Lampen beleuchtet, die an den Querbalken hingen. Die Pioniere hatten die Wände und den Boden beinahe vollkommen eben ausgeschachtet, so daß das Gehen leichtfiel. Das einzig Unangenehme waren die stickige Luft und der Staub, der von ihren Fußtritten aufgewirbelt wurde.
    »Empfangen Sie Bild und Ton, Mr. President?« erkundigte sich General Chandler.
    »Ja, General«, antwortete der Präsident. »Ihre Unterhaltung wurde ganz klar empfangen, aber sie sind, als sie den Tunnel betraten, aus dem Blickwinkel der Kamera geraten.«
    »Wir werden sie in der Kammer mit dem Sarg wieder auf dem Bildschirm haben. Dort befindet sich eine versteckte Kamera.«
    »Wo hat Pitt das Mikrofon versteckt?« fragte Martin Brogan.
    »Mikrofon und Sender sind in die Kante des alten Schildes eingebaut.«
    »Ist er unbewaffnet?«
    »Wir glauben nicht.«
    Alle Anwesenden im Lageraum schwiegen, und ihre Augen huschten zum zweiten Monitor, der eine ausgeschachtete Kammer unter dem Gongora Hill zeigte. Die Kamera war auf einen goldenen Sarg gerichtet, der in der Mitte der Kammer stand.
    Aber nicht alle Augen hingen am zweiten Monitor. Ein Paar hatte den ersten noch nicht verlassen.
    »Wer war das?« stieß Nichols hervor.
    Brogans Augen verengten sich. »Wen meinen Sie?«
    Nichols deutete auf den Monitor, dessen Kamera immer noch auf den Eingang zum Innern des Berges gerichtet war. »Eben ist ein Schatten an der Kamera vorbei in den Tunnel gehuscht.«
    »Ich habe nichts gesehen«, sagte General Metcalf.
    »Mir ist es auch entgangen«, meinte der Präsident. Er lehnte sich zu dem Mikrofon vor, das vor ihm auf dem Tisch stand.

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